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Social Media Marketing
KI, Untertitel und AR: Das sind die 7 Top-Video-Marketing-Trends 2023

KI, Untertitel und AR: Das sind die 7 Top-Video-Marketing-Trends 2023

Larissa Ceccio | 13.01.23

KI-generierte Clips und Bewegtbild auf LinkedIn!? Welche sind die wichtigsten Entwicklungen hinsichtlich Videos auf Social Media? Das erfährst du in unserem Artikel – mit Stimmen von Expert:innen aus der Branche.

Ob TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts: Kurze Videos bestimmen im Jahr 2023 mehr denn je die Social-Media-Marketing-Szenerie und werden weiter an Bedeutung zunehmen. Dabei dienen sie nicht mehr nur der bloßen Unterhaltung, wie anfangs auf TikTok. Stattdessen vermitteln sie inzwischen Wissen, zeigen die aktuellen Nachrichten und bieten sich sehr gut als Kanal für reichweitenstarke Produktpräsentationen an. Spätestens dieses Jahr sollten Marketer sich demnach endlich mit dem Trendformat Nummer eins auf Social-Plattformen beschäftigen.

Auch Medienunternehmen passen sich dem 9:16-Format vermehrt an und werden zukünftig noch stärker auf Videoformate setzen, prognostizieren Thomas Vogt, Head of Publisher Business Central Europe bei Outbrain, sowie Robert Herrmann, Chief Revenue Officer bei Traffective/FLAP.ONE (aus dem Artikel „Stimmen aus der Branche: Das sind die wichtigsten Marketing-Trends für 2023“ auf OnlineMarketing.de). Wir möchten dir vor diesem Hintergrund unsere von der OnlineMarketing.de-Redaktion kuratierten sechs wichtigsten Videotrends für dieses Jahr vorstellen.

Video-Trend #1: Shorter Short-Videos für deine Social-Media-Reichweite

Eine Sonderform der Kurzvideos sind Mikrovideos, die nicht länger als fünf bis sechs Sekunden lang sind und es in dieser Zeit schaffen, die Aufmerksamkeit von Usern auf sich zu lenken. Sie sollen Neugierde wecken und können Events vermarkten, als shoppable Video ein Produkt verkaufen oder als Teaser ein längeres Video ankündigen. Auch die Social-Media-Expertin Sandra Staub, die bereits als Expertin beim Digital Bash zum Thema Video-Marketing auf der Bühne stand, erklärt:

Short-Video-Content wird sich 2023 in viele Richtungen bewegen: Mehr Storytelling mit Figuren, die man ins Herz schließt. Aber auch andere Erzählweisen sehe ich am Horizont. Ich persönlich hoffe, dass auch Unternehmen entdecken, dass Short-Video-Content ein Teaser für Langform-Content sein kann.

YouTube bietet Werbetreibenden schon länger die Möglichkeit, einen Call-to-Action oder Link zur Homepage in einen Werbespot oder ein YouTube-Video zu integrieren. Du kannst also Mikrovideos nutzen, um auf längere Videos auf deiner Website oder deinem YouTube-Kanal hinzuweisen. Über interaktive Elemente in solchen können User darüber hinaus direkt zu den längeren Videos gelangen. Natürlich kannst du in diesen auch auf andere Schaltflächen wie Produktkataloge oder Shops verlinken. Zudem führte die Videoplattform mit dem ersten Creator Insider Update in 2023 gleich mehrere neue Analyse- und Anzeigemöglichkeiten für verschiedene Formate und vor allem für Shorts ein.


1,5 Milliarden pro Monat – so viele User hat YouTube Shorts mittlerweile. Höchste Zeit für Creator und Brands, das Format zu nutzen. Für den Einstieg bietet der neue YouTube Shorts Guide eine praktische Hilfestellung – die wichtigsten Tipps zeigen wir dir unserem Artikel auf OnlineMarketing.de.

YouTube Shorts, © YouTube, Dean Drobot via Canva

Video-Trend #2: KI-generierte Videos

KI dominiert derzeit die Online-Marketing-Welt und überall erscheinen neue Tools und Technologien, die die Suche, die Generierung von Text sowie auch die Erstellung von Videos revolutionieren könnten. QuickVid ist in diesem Kontext die neuste Demonstration dessen, was mit heutiger KI möglich ist – und der Herausforderungen, die eine solche Entwicklung mit sich bringt.

Die neue Website kombiniert gleich mehrere generative KI-Systeme in einem einzigen Tool zur automatischen Erstellung von Kurzvideos für Plattformen wie YouTube, Instagram, TikTok und Snapchat. Ein einziges Wort genügt QuickVid, um die KI-Videomaschinerie ins Rollen zu bringen. Bereits im nächsten Schritt wählt das Tool ein passendes Hintergrundvideo aus der integrierten Bilderbibliothek aus, schreibt ein Skript und Schlüsselwörter, überlagert von DALL-E 2 generierte Bilder und fügt ein synthetisches Voiceover sowie Hintergrundmusik aus der lizenzfreien Musikbibliothek von YouTube hinzu. 

Video-Trend #3: B2B-LinkedIn-Videos

Auch im B2B Marketing spielen Videos eine immer größere Rolle. Wenn es um business-relevante Videos geht, hat LinkedIn für viele Marketer einen höheren Stellenwert als Instagram und Co. Inzwischen bietet LinkedIn die Möglichkeit, Videos direkt auf der Plattform hochzuladen und zu posten, anstatt nur in einem Beitrag dahin zu verlinken. Seitdem verbessert das Business-Netzwerk die Videokreation weiter, etwa durch den Roll-out automatischer Captions im November 2022. Marketer können so direkt auf LinkedIn via Video Interaktionen und Sichtbarkeit erreichen.

Auto Captions für LinkedIn-Videos, © Matt Navarra

Video-Trend #4: Untertitel bei Videos sind wichtiger denn je

Die mobile Nutzung von Video-Content nimmt weiterhin zu. Satte 85 Prozent der Videos auf Facebook werden ohne Ton angesehen. Damit Videos auch im Sound-off-Modus rezipierbar sind, sollten Marketer auf Untertitel setzen, die auf vielen großen Social-Plattformen wie Instagram und LinkedIn bereits automatisch erstellt werden können. In dem folgenden Video erklärt das Software-Unternehmen TechSmith, warum Videos mit Untertiteln versehen werden sollten.

Untertitel in Videos, © TechSmith

Ein weiterer sehr prägnanter Vorteil von Untertiteln: Sie sind wichtig für die Barrierefreiheit und erweitern womöglich deine Zielgruppe. Hierbei solltest du dich nicht auf die automatische Generierung von Untertiteln durch Video-Tools verlassen, sondern diese unter Umständen nochmal manuell prüfen und anpassen. So lassen sich Fehler vermeiden und Inhalte verständlicher gestalten. Ab 2025 gilt ohnehin das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG). Spätestens dann müssen Unternehmen ihren Content barrierefrei gestalten. Wie du mit deinen Videoinhalten neue Zielgruppen erreichst, erfährst du in unserem Artikel auf OnlineMarketing.de. Auch Magnus Folten, Lead Strategist bei WeCreate weiß, wie wichtig Untertitel für Videos sind:

Mit Blick auf die 9:16 Video Feeds von TikTok, YouTube Shorts und Instagram Reels fällt auf, dass dynamische Texteinblendungen sich häufen. Sie sollen Nutzern dabei helfen, in geringer Watchtime mehr Informationen aufzunehmen und die Videos auch ohne Sound verstehen zu können. Der Aufwand in der Postproduktion ist natürlich höher, aber damit wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Videos auf allen Plattformen funktionieren.

Die Untertitelung von Videos ist auch für das Suchmaschinen-Ranking und die Sichtbarkeit hilfreich. Beim Hochladen eines Videos werden die Untertitel indiziert und für Schlüsselwörter verwendet, die das Video in Suchmaschinen besser durchsuchbar machen. Staub erklärt in diesem Kontext:

Die Power von Untertiteln wird immer noch krass unterschätzt: Mit Untertiteln kann ich nicht nur in der U-Bahn, ohne Ton das Video sinnverständig ansehen. KI kann diese auch viel schneller übersetzen und so das Video in weiteren Sprachen verfügbar machen. Dort ist noch viel Reichweite zu holen!

Video-Trend #5: SEO-Optimierung für Video-Content

In Zukunft ist es noch wichtiger, dass deine Videos im Web über die Suche gefunden werden und gute Positionen im Search Ranking einnehmen. Denn Forrester hat kürzlich festgestellt, dass Videos mit 53-mal höherer Wahrscheinlichkeit Rankings auf der ersten Seite generieren als andere traditionelle SEO-Techniken. Brightedge berichtet, dass Google jetzt Videoschnipsel neben 26 Prozent der Suchergebnisse platziert, und dass die Nutzer:innen eher auf Inhalte klicken, wenn Videos integriert wurden. Auch Kurzvideos, insbesondere Shorts und TikToks, sind immer häufiger Teil der Suchergebniss.

Damit deine Videos in den Suchergebnissen auftauchen, solltest du auf die Anreicherung mit Keywords in den Titel-Tags und in der Beschreibung, aussagekräftige Thumbnails und die Interaktion mit deinen Zuschauer:innen über Kommentare und Fragen Wert legen. User sollten außerdem unbedingt strukturierte Daten für Videos integrieren, um bei Google relevante Positionen einnehmen zu können. Auch die Verwendung von beispielsweise YouTube Playlists sowie die kontinuierliche Erstellung und Veröffentlichung neuer Videoinhalte stärkt dein Search Ranking.


SEO spielt auch auf TikTok eine wichtige Rolle – doch der Algorithmus funktioniert anders als etwa bei Google. Wir zeigen dir in unserem Artikel auf OnlineMarketing.de die wichtigsten Ranking-Faktoren und Strategien, um deine Discoverability zu erhöhen.

TikTok-Suche bei Google nach Restaurants in Berlin, © Screenshot Google

Video-Trend #6: Live-Videos

Live-Videos gewinnen seit 2020 an Bedeutung, seit die Coronapandemie persönliche Veranstaltungen und Erlebnisse zum Erliegen und die vielfältigen Möglichkeiten für Online Events noch offensichtlicher machte. Inzwischen haben sich sowohl herkömmliche Offline-Formate als auch digitale Formate etabliert – immer mehr Events finden hybrid statt, um noch mehr Bedürfnisse befriedigen und mehr Menschen erreichen zu können. Im Rahmen dieser Entwicklungen haben sich auch Live-Videos zu einer wesentlichen Option für Unternehmen, Influencer und Creator entwickelt, um auf neuen Wegen mit Verbraucher:innen in Kontakt treten zu können. Noch vor ein paar Jahren galten nur wenige Ereignisse als für Live Streams geeignet, etwa Apples Präsentation des neuen iPhones oder andere, viele Menschen aus der Online-Marketing-Welt bewegende, Events. Heutzutage können auch auf den ersten Blick völlig unscheinbare Neuigkeiten für Live Streams genutzt werden – hier gilt es nur, sie kreativ und interessant für die Zielgruppe umzusetzen. Welche Art von Inhalten streambar sind, hat sich demnach völlig verändert.

Live-Videos werden jetzt für nahezu alles genutzt, von Influencern, die für Produkte werben, über Musikkünstler:innen, die virtuelle Konzerte geben, bis hin zu Broadway-Unternehmen, die Produktionen in voller Länge streamen. Vor diesem Hintergrund launchen auch die großen Social-Plattformen regelmäßig neue Features für Live-Formate: YouTube hat beispielsweise im Frühjahr 2022 eine Reihe neuer Funktionen für den Live-Bereich ausgerollt und Ende 2022 damit begonnen, Emoji Reactions in Live Streams zu testen. Instagram User wiederum können dank eines neuen Features seit Juli 2022 per Desktop Live Streams starten. Durch die Nutzung von Streaming Software erhalten die Live-Videos einen professionelleren Look. Meta testete im August 2022 eine Live-Streaming-Plattform im Stil von Twitch für Influencer. Der Dienst soll „Super“ heißen. Berichten zufolge haben Influencer zwischen 200 und 3.000 US-Dollar für eine etwa 30-minütige Nutzung der Plattform erhalten.

Ansicht von „Super“, © YouTube/ Super

Für Content Marketer sollten Live-Videos ganz oben auf der Liste der Video-Marketing-Trends stehen, die 2023 folgen werden. Auch wenn sich das Leben wieder normalisiert, geht die Verbraucher:innennachfrage nach Live-Video-Content nicht zurück – im Gegenteil: sie wächst. Und obwohl Viewer on-demand Videoinhalte im Allgemeinen bevorzugen, interagieren sie dennoch mit einer viel höheren Rate, wenn die Inhalte live sind. Auf Facebook beispielsweise sehen sich User Live-Videos dreimal länger an als vorab aufgezeichnete Videos, und Live-Inhalte erzeugen sechsmal mehr Interaktionen.

Video-Trend #7: AR/VR-Videos

AR- und VR-Inhalte gibt es schon seit einiger Zeit, doch 2023 finden sie auch ihren Weg in die Mainstream-Video-Marketing-Trends, da die Technologie immer zugänglicher wird und die Verbraucher:innen zunehmend interaktive Inhalte verlangen. Mit Blick auf die Zukunft müssen Brands bereit sein, AR- und VR-Elemente in ihre Video-Marketing-Strategien zu integrieren, da herkömmliche Videos möglicherweise nicht immer ausreichen. Die Pandemie hat das Wachstum von AR und VR beschleunigt, da Marken in allen Branchen damit virtuelle Erlebnisse schaffen können. Einzelhandelsgeschäfte boten virtuelle „Vor dem Kauf anprobieren“-Feautures an, Gesundheitsdienstleister:innen nutzten AR und VR für selbstgesteuerte Diagnosen und Pädagog:innen beschäftigten Schüler:innen mit AR- und VR-gestützten Spielen und Aktivitäten.

Genau wie bei Live-Videos hat sich die Ansicht darüber, welche Arten von Erlebnissen virtuell sein können, in den vergangenen anderthalb Jahren verändert. Vor diesem Hintergrund werden Verbraucher:innen wahrscheinlich nicht auf die Bequemlichkeit und Zugänglichkeit verzichten wollen, die diese virtuellen Optionen bieten. AR und VR werden das persönliche Erlebnis vielleicht nie vollständig ersetzen, aber sie werden definitiv als Schlüsseltaktik für Video-Marketer bleiben. Folten erklärt:

Außerdem hat es TikTok zur Jahreswende erfolgreich geschafft, die Schwester-App Capcut, die zur aufwendigeren Videobearbeitung gedacht ist, in Richtung AR zu positionieren. Ein Trend mit einem AR-Feuerwerk ging viral und hat neue Nutzer auf Capcut aufmerksam gemacht.

AR-Feuerwerk auf TikTok, © WeCreate

Social Media wird Video-first

Kürzlich teilte Adam Mosseri, Head of Instagram, mit, dass Videos „ein immenses Wachstum online für alle großen Plattformen vorantreiben“ und erklärte, dass sie in den kommenden Monaten ein wichtiger Schwerpunktbereich für Instagram sein werden. Marketer, die nicht an Relevanz verlieren möchten, sollten spätestens jetzt mit der Erstellung von Videoinhalten beginnen. Der Cisco Video Networking Index prognostizierte kürzlich, dass sich der Video-Traffic von 2017 bis 2022 vervierfachen wird. Schon derzeit machen Online-Videos mehr als 82 Prozent des gesamten Internetverkehrs der Verbraucher:innen aus – gegenüber 75 Prozent im Jahr 2017. Die Priorisierung von Videoinhalten und das Testen verschiedener Formate auf YouTube, TikTok und Co. wird entscheidend sein, um 2023 am Marketing-Ball zu bleiben.

Fazit: Qualitativen Video-Content priorisieren und Trendaffinität beweisen

Videos dominieren die Social-Media-Landschaft und können 2023 so vielfältig wie noch nie zuvor eingesetzt werden. Es geht darum, wichtige, lustige, spannende oder inspirierende Geschichten visuell umzusetzen. Dennoch sollten Marketer neben all unseren Trends beachten, dass die Inhalte authentisch sind und zu dem Produkt, der Brand-Botschaft und der Zielgruppe passen. Eines der aktuell prominentesten Negativbeispiele ist wohl das Silvestervideo von der Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf ihrem privaten Instagram Account.

Untermalt von geräuschvollen Silvesterknallern, die wie Schüsse anmuteten, sprach sie über den Krieg in der Ukraine und die „interessanten und tollen Menschen“, die sie dieses Jahr getroffen habe. Ihr Beispiel zeigt: Video-Inhalte sollten ebenso wie andere redaktionelle Beiträge genau geplant und gegebenenfalls gegengeprüft werden. Ist diese Prämisse erfüllt, sind die Möglichkeiten für Videos auf Social Media schier endlos.

Auch das Redaktions-Team von OnlineMarketing.de setzt bereits vielfach auf Video-Beiträge und postet regelmäßig Online Marketing News, HR Updates und Smartphone Hacks auf TikTok und Instagram. Schau gerne vorbei!

@onlinemarketing.de

Mit einem neuen TikTok Feature erhältst du Einblick, warum dir bestimmte Inhalte auf der For You Page empfohlen werden. 👀

♬ Originalton – OnlineMarketing.de
OnlineMarketing.de auf TikTok, eigene Quelle

Kommentare aus der Community

Tony am 18.01.2023 um 20:44 Uhr

Also ist bis auf AR/VR 2023 all das Trend, was… schon seit 2016 gilt.

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