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Technologie
Neue AI Tools machen deine Arbeit leichter: HubSpots ChatSpot und Co. verändern die Workflows

Neue AI Tools machen deine Arbeit leichter: HubSpots ChatSpot und Co. verändern die Workflows

Niklas Lewanczik | 07.03.23

HubSpot startet mit ChatSpot und Co. neue KI-Tools, die auf OpenAI-Systemen basieren und Marketing-Prozesse deutlich erleichtern sollen. Auch andere Marken liefern immer mehr AI-Lösungen für Newsletter, Organisation, Podcasting und mehr. Expert:innen zeigen sich erstaunt von den Möglichkeiten.

Obwohl derzeit weniger über ChatGPT gesprochen wird, hält der Erfolg von OpenAI unweigerlich an. Das KI-Unternehmen unterstützt Microsoft dabei, das neue Bing zu gestalten und die Bing AI bei Edge, Skype und sogar in der Windows Taskbar zu integrieren. Gleichzeitig liefern aber auch zahlreiche Tech-Unternehmen eigene KI-Lösungen, für die auf die Systeme von OpenAI zurückgegriffen wird. Immerhin hat sich die Chatbot-Funktion ChatGPT binnen weniger Monate zum am schnellsten wachsenden Internetdienst aller Zeiten entwickelt. Bis Anfang Februar 2023 konnte OpenAI für das KI-Tool, das inzwischen für sämtliche Zwecke – von der Textgenerierung bis hin zur Codierung – eingesetzt wird, über 100 Millionen User gewinnen. Dabei wurde dieses in der Testversion erst am 30. November 2022 gelauncht. Zum Vergleich: TiKTok benötigte knapp neun Monate, um 100 Millionen User zu generieren.

Zu den jüngsten Entwicklungen auf dem Markt gehören der ChatSpot von HubSpot und ein Content-Generator der Marke, die auf OpenAI basierende Notion AI sowie Newsletter-KI-Tools wie jenes von CleverReach. Sie alle sollen die Arbeit von Marketern und Co. erleichtern und mehr Raum für Strategisches und Kreatives schaffen. So prognostiziert auch Microsoft-Gründer Bill Gates:

Die neuen Programme wie ChatGPT werden viele Bürojobs effizienter machen, weil sie helfen, Rechnungen oder Briefe zu schreiben. Das wird unsere Welt verändern.

Wir werfen einen Blick auf die neuen Tools.

Intelligenter und produktiver arbeiten mit HubSpots AI-Lösungen

Das CRM-Unternehmen HubSpot hat kürzlich zwei neue KI-gestützt Tools eingeführt, die auf OpenAI-Systemen basieren: einen Content-Generator und ChatSpot.ai. Die Einführung des Content-Generators und ChatSpot.ai baut auf den Investitionen von HubSpot im Bereich künstliche Intelligenz auf, die bereits Features wie Conversation Intelligence, Datenqualitäts-Tools, Datenanreicherung, KI-gestützte Prognosen, Content-Optimierung und dergleichen umfasst.

Der Content-Generator ist bereits in die private Betaphase gestartet und unterstützt Marketing- und Vertriebsteams dabei, hochwertigen Content möglichst schnell und zeitsparend zu entwickeln, zu erstellen und zu teilen. Dabei bietet das Tool die Optionen, Blog-Titel und Strukturen für Beiträge zu liefern, Inhalte für Blogs, Landingspages, E-Mails und Co zu liefern, kann aber auch Content Marketing Workflows zentralisieren.

Das Tool ChatSpot.ai ist hingegen vorerst in der Alphaphase gelauncht worden. Auch dieses soll unterschiedliche Aufgaben übernehmen können – sogar direkt in HubSpots CRM-Systemen. Zum Beispiel können User damit Kontakte und Unternehmen bei HubSpot suchen und hinzufügen, benutzer:innendefinierte Marketing-, Vertriebs- und Kund:innenserviceberichte erstellen, dedizierte Vertriebs-E-Mails schreiben lassen und dergleichen mehr. ChatSpot.ai kombiniert ChatGPTmit HubSpot, DALL-E 2, Stable Diffusion, Google Workspace, und spezifischen Daten von Usern. Interessierte können sich auf der Website bereits für die Testphasen anmelden. Der Mitgründer und CTO von HubSpot, Dharmesh Shah, liefert in einem ausführlichen Video Erklärungen zu den neuen Tools.

Andy Pitre, EVP of Product bei HubSpot, sagt zur Entwicklung:

Die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, verändert sich rasant. Wir bei HubSpot haben es uns zum Ziel gesetzt, Unternehmen dabei zu unterstützen, eine engere Verbindung zu ihrer Kundschaft aufzubauen. Unser neuer KI-gestützter Content-Generator ermöglicht es ihnen, hochwertigen Content schneller und einfacher zu erstellen, um ihre Kundschaft besser erreichen zu können. Die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz beeinflussen möglicherweise auch, wie Menschen Software einsetzen. Wir sind gespannt darauf, wie ChatSpot.ai es uns ermöglichen wird, unsere Software noch benutzerfreundlicher zu machen, und wir laden unsere Kundschaft dazu ein, das mit uns auszuprobieren.

Der Tool-Experte Jens Polomski zeigt sich indes positiv beeindruckt von den Möglichkeiten, die HubSpots AI Tools bieten. Auf LinkedIn erklärt er unter anderem:

ChatSpot ist Hubspots eigener Chatbot der auf Basis von GPT-3 funktioniert und nicht nur Inhalte generieren kann (wäre auch langweilig), sondern eng mit deinem eigenen Hubspot Account zusammenarbeiten kann. Durch reine Texteingaben kannst du dein Hubspot CRM steuern und Befehle ausführen lassen. Zwar ist das Produkt noch in der Alpha-Version, ist aber jetzt schon ein extrem praktischer Hubspot-Assistent. So kannst du nicht nur auf Daten zugreifen, sondern auf neue erstellen, anpassen, Reportings nutzen und mit externen Datenquellen zusammenarbeiten.

In seinem Post nennt er weitere Vorteile, die er beim Einsatz der Tools sieht.

Noch mehr OpenAI-Integrationen verändern die Arbeitswelt der Marketer

Weitere Unternehmen stehen mit eigenen ChatGPT- oder GPT-3-Integrationen bereits in den Startlöchern. So können User die KI-Funktionen des Organisations- und Notiz-Tools Notion kostenlos ausprobieren. Die auf ChatGPT basierende KI unterstützt Nutzer:innen dabei, Texte zu schreiben und zu verbessern. Sie kann zudem wichtige Punkte aus vorhandenen Notizen zusammenfassen und Aufgabenlisten erstellen, so eine Ankündigung des Unternehmens. Notion hat im November mit dem Roll-out der neuen KI-Möglichkeiten begonnen – inzwischen können endlich alle User auf die spannenden Funktionen zugreifen. In dem Leitfaden zur Verwendung der KI-Funktionen steht allerdings noch, dass Notion AI voreingenommen sein oder „schädliche Inhalte ausgeben kann, wenn das System dazu aufgefordert wird.“

Während ein solches Tool für branchenübergreifend für bessere Workflows sorgen kann, bieten sich für beispielsweise E-Mail Marketer die neuen Tools von rapidmail oder auch CleverReach an. Letzteres Unternehmen erleichtert dir das Newsletter-Schreiben auf vielfältige Weise.

KI-Content-Generator von CleverReach, © CleverReach
KI-Content-Generator von CleverReach (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © CleverReach

Ähnliche Vorteile bietet rapidmail. Für eine erfolgreiche Anwendung der Funktion „Mein KI-Versandplan“ zum Beispiel reicht bereits die Eingabe weniger Hintergrundinformationen, wie beispielsweise der Unternehmensnamen, ein paar Stichworte zu den eigenen Leistungen und ein kurzer Profiltext – und schon erstellt das Tool einen personalisierten Versandplan mit je zwei Ideen pro Monat. Für die konkrete Umsetzung hat rapidmail die KI aus der GPT-3-Familie eingesetzt, die von OpenAI entwickelt und betrieben wird. Diese KI ist in der Lage, Informationen der Kund:innen zu verstehen und so Vorschläge zu generieren, die passgenau auf die jeweiligen Branchen, Produkte und Unternehmen zugeschnitten sind.

Ab sofort neu in der rapidmail App: „Mein KI-Versandplan“ (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © rapidmail
Ab sofort neu in der rapidmail App: „Mein KI-Versandplan (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © rapidmail

Stimmen klonen, Bilder generieren lassen und SEO dank KI

Wer statt auf E-Mail Marketing eher auf Podcasts setzt, kann sich dank verschiedener AI Tools ebenfalls über Unterstützung freuen. So bietet Microsofts Stimmen-KI VALL-E die Option, personalisierte Sprache zu synthetisieren. Das Unternehmen erklärt:

To synthesize personalized speech (e.g., zero-shot TTS), VALL-E generates the corresponding acoustic tokens conditioned on the acoustic tokens of the 3-second enrolled recording and the phoneme prompt, which constrain the speaker and content information respectively. Finally, the generated acoustic tokens are used to synthesize the final waveform with the corresponding neural codec decoder.

Stimmen quasi klonen kann auch ElevenLabs; der Social-Media-Experte Matt Navarra hat seine Stimme synthetisiert und das Ergebnis auf Twitter vorgestellt.

Mit vergleichsweise wenig Aufwand und Daten können Podcaster, Voice-Over Creator und Co. so viel Arbeitsleistung generieren und Zeit einsparen. Das ist ohnehin das Ziel diverser KI-Tools. Und davon kommen derzeit sehr viele auf den Markt – oder werden (neu) entdeckt.

Auch das Software-Unternehmen contentbird launchte kürzlich eine eigene KI, die die Content-Erstellung optimieren soll: Der neue AI Assistent ist nur eines von vielen AI Tools, auf die Marketer derzeit vermehrt zurückgreifen. Vor allem werden weiterhin ChatGPT und ChatGPT-Integrationen für diverse Disziplinen eingesetzt. Damit lassen sich beispielsweise Handlungsanweisungen im SEO-Kontext zeitsparend umsetzen. Im Social-Media-Kontext wiederum setzten bereits einige Marketer und User auf Social Comments GPT, ein Plugin, das zu automatisierten Kommentaren auf Instagram und LinkedIn verhilft. Für die Design-Arbeit hingegen wird nicht selten auch Midjourney AI herangezogen.

Beispiele für die von Midjourney AI generierten Bilder, © Midjourney AI
Beispiele für die von Midjourney AI generierten Bilder, © Midjourney AI


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Bei all den Vorteilen, den die vielen KI-Tools – und zugrundeliegende Systeme wie GPT-3, LaMDA, LLaMA und Co. – bieten, sollte die Branche jedoch auch die Fallstricke nicht aus den Augen verlieren. Zum einen sind die Tools oft noch fehlerhaft und zeigen mitunter Training Bias. Dazu kommen Kritikpunkte wie unter anderem die Frage nach den Urheber:innenrechten von Bilder und Texten, die Tools generieren, sowie die mitunter auftretende Problematik mit Rassismus und Sexismus.

Doch darüber hinaus können die vielfache Nutzung der KI-Tools und die Trainings für diese die Umwelt massiv belasten. Karen Hao berichtet für MIT Technology Review, dass Deep Learning für sehr viel CO2-Emission verantwortlich ist. Ein Paper der Universität Berkeley und von Google schätzt sogar, dass für das Training von GPT-3 über 550 Tonnen CO2e ausgestoßen wurden. Es gibt viele verschiedene Schätzungen und Berechnungen, klar ist aber, dass der Einfluss von immer mehr Deep-Learning-Modellen und KI-Tools auch für deutlich mehr Emissionen sorgen wird. Von daher ist es im Interesse aller, dass diese fortschrittlichen Technologien auch dafür eingesetzt werden, der Klimakatastrophe Einhalt zu gebieten – sei es durch relevante Berichterstattung, aufmerksamkeitsstarke Kampagnen in Form von Ads und dergleichen mehr. Womöglich wird Green AI in Zukunft auch zu einem relevanten Thema, nicht zuletzt im Marketing.


Superintelligent wie ChatGPT:

Diese neuen KI-Tools erleichtern deine Arbeit in Sekunden

© DeepMind - Unsplash, Deep-Learning-Grafik
© DeepMind – Unsplash

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