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Technologie
Das neue Bing kommt für Mobile Apps und Skype – und ermöglicht sogar Spracheingaben

Das neue Bing kommt für Mobile Apps und Skype – und ermöglicht sogar Spracheingaben

Niklas Lewanczik | 23.02.23

Das neue Bing fasziniert User seit dem Launch. Weil aber ein Großteil der Bing-Suchen normalerweise über Mobilgeräte gestartet wird, wird die Experience jetzt auch für die Bing und Edge App ausgerollt, bei Skype integriert und um neue Features wie Voice Input erweitert.

Die umfassende KI-Assistenz, die das neue Bing dank des Prometheus Model für die Suchmaschine von Microsoft sowie den Edge Browser bietet, hat bereits zahlreiche User – darunter auch namhafte SEO-Expert:innen – begeistert. Weltweit hat das Unternehmen zudem über eine Million Nutzer:innen aus 169 Ländern von der Warteliste in die Preview überführt, während viele Millionen noch auf den Zugriff auf die Bing AI warten. Nachdem Microsoft und OpenAI die neuartige Erfahrung im Kontext Künstlicher Intelligenz, die die Suche und die Content-Kreation revolutionieren soll, Anfang Februar gelauncht haben, folgt nun ein nächster großer Schritt, um Bing AI als ein noch umfassender genutztes Tool zu etablieren: Das neue Bing wird für die iOS und Android Apps von Bing und Edge ausgerollt. Darüber hinaus wird eine KI-gestützte Bing-Version für Skype bereitgestellt, während das System mit neuen Features für User versehen wird, die den Einsatz noch einfacher und einträglicher machen sollen.

So soll das neue Bing im Mobile-Kontext funktionieren

Jordi Ribas, seines Zeichens, Corporate Vice President bei Bing and Microsoft, verkündet auf Twitter, dass das neue Bing für den Mobile-App-Bereich bereitgestellt wird. Immerhin werden 64 Prozent der Bing-Suchen im Mobile-Kontext gestartet, so Ribas. Aus seinem Tweet geht ebenfalls hervor, dass die neuartige Bing-KI künftig auch per Sprachzugang zur Verfügung steht.

Auf dem offiziellen Microsoft Blog demonstriert das Unternehmen, wie die Preview für die Bing und Edge App aussieht. Im Kontext des Launches der Bing AI für den Desktop hatte Microsoft betont:

We’re reimagining how you interact with search, browser and chat by pulling them into a unified experience. This will unlock a completely new way to interact with the web.

Nun werden die facettenreichen Möglichkeiten, die das KI-gestützte System bietet, auf den Mobile-Bereich übertragen – und sogar erweitert. Eines der Features, die die Community sich am meisten gewünscht hat, wird eingeführt. Die neue Suche via Spracheingabe soll die Konversation mit der Bing AI auf ein neues Level heben, sowohl via Desktop als auch in der App. Wer die Bing und/oder Edge App herunterlädt und bereits Zugriff auf das neue Bing hat, kann ab jetzt mit einem Tippen auf das Bing-Symbol direkt einen Chat mit der KI starten. Zudem können User auswählen, wie sie mobil ihre Antworten präsentiert haben möchten, zum Beispiel als ausgeschriebenen Text, in Bullet Points oder als vereinfachte Kurzantwort. Mithilfe der Bing Chat Experience sollen die Nutzer:innen darüber hinaus ihre Suchanfragen verfeinern, aber auch Gedichte, Listen, E-Mails und mehr erstellen lassen können.

So sieht eine Bing-KI-Antwort in der App aus, © Microsoft
So sieht eine Bing-KI-Antwort in der App aus, © Microsoft

Wer Zugriff auf das neue Bing hat, kann auch über die Homepage der Edge App auf die neue Search-Erfahrung zurückgreifen.

Das hat Bing AI für Skype zu bieten

Über 36 Millionen Menschen nutzen Skype täglich, um mit Freund:innen, Familie und Kolleg:innen in Chats und Calls in Kontakt zu bleiben. Und auch bei Skype integriert Microsoft die neue Bing-KI. Ebenso wie Skype User einen gewöhnlichen Kontakt zu Gruppen hinzufügen können, lässt sich neuerdings auch die KI hinzufügen. In der Folge kann die Bing AI für die ganze Gruppe Fragen beantworten oder Informationen bereitstellen. Dabei kann das Tool zum Beispiel Reiseinformationen liefern und passend dazu Wettervorhersagen und Verkehrslagen anzeigen oder Auskunft über technische Probleme geben und direkt helfen.

Das neue Bing liefert per KI Informationen für die ganze Gruppe, zum Beispiel für bevorstehende Reisen, © Microsoft
Das neue Bing liefert per KI Informationen für die ganze Gruppe, zum Beispiel für bevorstehende Reisen, © Microsoft

Die KI kann aktuelle News und Ereignisse sowie relevante Basisinformationen bieten, wenn es in der Gruppe zu Diskussionen oder Fragen kommt. Dabei ist die KI in der Lage, auf über 100 Sprachen zu antworten und zwischen diesen zu übersetzen. So wird Bing AI auch zu einem globalen Kommunikations-Tool, das nicht zuletzt für den geschäftlichen Austausch oder die Kommunikation zwischen Creatorn und Fans mit anderem Sprachhintergrund wichtig werden könnte. Schließlich bietet auch die Bing-KI-Integration bei Skype die Option, die Antworten in unterschiedlicher Darstellungsform (Bullet Points, Textantwort etc.) abzubilden.

Antworten der Bing AI bei Skype in Form von Bullet Points, © Microsoft
Antworten der Bing AI bei Skype in Form von Bullet Points, © Microsoft

Die Skype Preview mit integrierter Bing-KI ist weltweit bereits für alle verfügbar, die Zugriff auf das neue Bing haben. In den ersten Tagen kann es aber noch zu Verzögerungen bei den Antworten und Netzwerkprobleme geben.

So kommst du schneller von der Warteliste herunter

Wer noch immer auf der Warteliste steht und die Bing-KI noch nicht nutzen kann, kann sich durch zwei konkrete Handlungen auf dieser Liste weiter nach oben schieben, so Microsoft. Dafür ist es notwendig, die überarbeitete Bing App herunterzuladen und Microsoft-Standardeinstellungen auf dem Desktop vorzunehmen – das heißt, Bing als Stardardsuchmaschine einzustellen. Auf diese Weise möchte Microsoft noch mehr Suchende zur eigenen Suchmaschine locken. Diese hatte laut einer Analyse von Similarweb schon kurz nach der Vorstellung der KI-Chatbot-Integration in der Suche einen um 15 Prozent höheren täglichen Traffic verbuchen können als an einem durchschnittlichen Tag in den vorangegangenen sechs Monaten. Darüber hinaus wurde die Keyphrase „Bing AI“ auch in anderen großen Suchmaschinen äußerst häufig eingegeben.

Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten, die das neue Bing auf dem Desktop und fortan auch in der Bing (und Edge) App sowie via Skype bietet, hat die KI noch einige Probleme zu überwinden. Auch aufgrund ausufernder und teils verwirrender Konversationen – nicht zuletzt mit dem Bing AI Alter Ego Sydneylimitierte Bing kürzlich den Zugriff auf den Suchmaschinen-Chatbot hinsichtlich der Frequenz. Kurz darauf wurden dann von Microsoft grundlegende Verbesserungen für die Bing-KI angekündigt. Inzwischen hat der Konzern vor diesem Hintergrund verkündet, „längere Chats verantwortungsbewusst zurückzubringen.“

Aktuell können Bing-Anwender:innen jedoch schon wieder sechs Chat-Runden pro Sitzung und insgesamt 60 Chats täglich abhalten. Microsoft möchte die Frequenz allerdings schon bald auf 100 Chats täglich erhöhen. Außerdem testet Microsoft für Bing AI eine neue Option, mit der User den Ton des Chats mit der KI anpassen können. Sie erhalten die Möglichkeit, Bing auf „Präzise“, „Ausgewogen“ oder „Kreativ“ einzustellen. Diese Option dürfte auch für die neue eingeführte Sprachsuche besondere Relevanz erhalten.

Noch ist die Bing AI nicht völlig ausgereift, doch die vielen neuen Anwendungsmöglichkeiten und Anpassungen verweisen bereits darauf, dass die Bing-Suche und viele andere von Microsoft geführte Digitalbereiche tatsächlich ein Stück weit revolutioniert werden. Google, Baidu, Apple und Co. werden mit ihren nächsten Antworten im KI-Bereich womöglich nicht lange auf sich warten lassen.


KI für alles:

Microsoft stellt AI-Integration für Bing und Edge vor – Apple und Baidu ziehen mit

Screenshot Bing.com, das neue Bing
Screenshot Bing.com

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