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E-Mail Marketing
ChatGPT als Chance oder Ersatz für Marketer? Ein Einsatzbeispiel aus dem E-Mail Marketing

ChatGPT als Chance oder Ersatz für Marketer? Ein Einsatzbeispiel aus dem E-Mail Marketing

Niklas Lewanczik | 03.02.23

Das KI-Tool ChatGPT eröffnet dem E-Mail Marketing erstaunliche Möglichkeiten zur automatisierten Erstellung von Texten, Bildern oder Versandplänen. rapidmail beispielsweise bietet bereits eine GPT-3-Integration samt einem KI-Versandplan an. Doch viele Marketer befürchten angesichts der Optionen auch einen Jobverlust.

Werden OpenAI und Co. mit ChatGPT, GPT-3 – und womöglich bald GPT-4 – das Marketing von Grund auf umgestalten? Wenn man die rasante Entwicklung im KI-Bereich verfolgt, ereilt so manchen Marketer sicherlich der Eindruck, dass ohne KI-Tools bald kaum noch Aufgaben bewältigt werden. Denn seit dem Launch der Super-KI ChatGPT für die Öffentlichkeit im November 2022 gehört das Tool für viele zum Medienalltag dazu. Millionen von Usern nutzen es bereits, weitere Millionen lesen tagtäglich neue Berichte über die Sprach-KI – und auch über zahlreiche andere Tools, die verschiedene Arbeitsprozesse automatisieren und in Sekundenschnelle übernehmen. So lassen sich mithilfe von ChatGPT verschiedene SEO-Aufgaben rasch bewältigen, Microsofts Text-to-Speech-KI-Modell VALL-E erleichtert die Video- und Podcast-Kreation und dank Tools wie Midjourney AI können Visuals anhand von Prompts blitzschnell generiert werden.

Doch welches Potential hat GPT-3 für das E-Mail Marketing? Und müssen sich Marketer zum Teil bereits um Jobs fürchten? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund.

Immer mehr KI-Integrationen im Digitalbereich: Von Microsoft Azure bis hin zu BuzzFeed

OpenAI ist eines der Unternehmen der Stunde – und erhält vom Tech-Konzern Microsoft weitere Milliarden US-Dollar in Form eines Investments. Erst kürzlich hatte Microsoft CEO Satya Nadella bestätigt, dass das populäre KI-Tool ChatGPT in Microsofts Azure OpenAI Service integriert wird. Zudem überlegt der Tech-Konzern Berichten zufolge, das derzeit hochpopuläre Tool in die eigene Suchmaschine Bing zu integrieren, um Google mehr Konkurrenz zu machen. Des Weiteren könnte Microsoft ChatGPT auch in Office-Anwendungen wie Word und sogar Outlook integrieren. Diese Vorhaben wurden bislang jedoch weder von OpenAI noch von Microsoft bestätigt. OpenAIs Technologie wird jedoch vermehrt in Apps wie GitHub Copilot und Microsoft Designer integriert.

Auch das Medienhaus BuzzFeed setzt auf OpenAI. Das Unternehmen wird künftig KI-Tools des ChatGPT Engineers OpenAI verwenden, um die eigenen Inhalte zu verbessern und zu personalisieren. Das geht sowohl aus einem Memo, über das das Wall Street Journal erstmalig berichtete, und das BuzzFeed CEO Jonah Peretti kürzlich an die Mitarbeiter:innen geschickt hat, hervor als auch aus Aussagen seinerseits gegenüber The Verge. In dem Memo sagt Peretti, dass KI einer der beiden großen Trends sein wird, die die Zukunft der digitalen Medien definieren (die zweite wichtige Entwicklung seien laut ihm Creator selbst). Der CEO sagt auch, dass im Jahr 2023 KI-inspirierte Inhalte von BuzzFeed auf der Website erscheinen werden, um etwa das Quiz-Erlebnis zu verbessern und um die Inhalte personalisierter auf das Publikum auszurichten.

Das Marketing profitiert schon jetzt von ChatGPT

Ein Beispiel dafür, wie man ChatGPT aber schon jetzt aktiv in eigene Werbekampagnen integrieren kann, liefert die Marke Avocados From Mexico. Anlässlich des Super Bowls LVII am 13. Februar startete die Brand eine Kampagne samt Visual am Time Square in New York, das auch einen QR Code enthält. Über diesen gelangen Interessierte zu einer beim KI-Tool ChatGPT integrierten Seite, über die sie in Sekundenschnelle Tweets generieren lassen können, die auf die Marke verweisen. Diese Tweets sollen die User:innen während des Super Bowls absetzen, wenn es nach Avocados From Mexico geht. Darüber berichtet Asa Hiken bei Ad Age

Trotz der Limitierungen und ernüchternden Hintergrundarbeit liefert OpenAI also bereits mannigfaltige Anwendungsoptionen. Sogar eine Chrome-Erweiterung zum Generieren von Kommentaren direkt auf LinkedIn und Instagram ist schon verfügbar.

Mithilfe des Tools kannst du auch auf Instagram Kommentare von ChatGPT generieren lassen, eigener Screenshot
Mithilfe des Tools kannst du auch auf Instagram Kommentare von ChatGPT generieren lassen, eigener Screenshot

Und Google möchte dem Unternehmen und Microsoft nicht allzu lange das Feld überlassen und plant eine eigene KI-Offensive samt KI-Chatbot in der Suche und rund 20 neuen KI-Funktionen. Dabei könnte das Pathways Language Model (PaLM) unterstützen, welches 540 Milliarden Parameter nutzt – zum Vergleich: ChatGPT setzt auf 175 Milliarden Parameter.

Dass die Aktie von BuzzFeed deutlich an Wert gewinnt, seit klar ist, dass das Unternehmen vermehrt auf KI-Tools – und auf weniger menschliche Kräfte setzen wird, gibt den Arbeitnehmer:innen der Branche jedoch schon jetzt zu denken.

Müssen Marketer Angst um ihre Jobs haben?

Die Frage danach, ob KI-Tools uns die Arbeit nicht nur erleichtern, sondern langfristig sogar abnehmen könnten, ist berechtigt. OpenAI soll sogar schon daran arbeiten, mithilfe von KI die Jobs von Software-Entwickler:innen übernehmen zu können.

Zwar haben ChatGPT, Midjourney AI und Co. derzeit noch viele Limitierungen und sogar Gefahrenpotentiale. So sind die Antworten ersterer KI mitunter gar rassistisch oder schlichtweg falsch, während Erzeugnisse zweiterer möglicherweise auf Grundlage von geschützten Werken entstanden sind, zumindest auf dem Level der Trainings. Darüber hinaus wurde kürzlich bekannt, dass OpenAI zur Optimierung von ChatGPT schlecht bezahlte Kräfte eines Subunternehmens, das Arbeiter:innen in Kenia, Indien und Uganda beschäftigt, eingesetzt und mit teils traumatischem Content konfrontiert hat.

Trotzdem fürchten inzwischen viele Menschen, sowohl im Marketing-Bereich als auch im Journalismus, über kurz oder lang von einer KI ersetzt oder teilersetzt zu werden. Nach einer aktuellen Untersuchung von Sortlist haben immerhin 23 Prozent der bei 500 Unternehmen befragten Personen im Tech- und Software-Bereich Angst vor einer Entlassung. Möglicherweise aus gutem Grund: 26 Prozent der Arbeitgeber:innen geben Personalabbau als potentielle Konsequenz der umfassenderen Integrierung der KI an. 51 Prozent derjenigen Arbeitgeber:innen, die einen Stellenabbau planen, erwägen dies im Marketing-Bereich.

Allerdings erwartet auch je etwa ein Drittel der Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen eine Produktivitätssteigerung durch ChatGPT von 25 bis 50 Prozent. Wir haben uns ein konkretes Beispiel für den Einsatz der Technologie von OpenAI angeschaut. rapidmail setzt auf GPT-3 (die Basis von ChatGPT) beim E-Mail Marketing und hat Insights dazu mit OnlineMarketing.de geteilt.

Mit GPT-3 sieht die Zukunft des Newsletter Marketing anders aus 

Für den Bereich des E-Mail Marketing eröffnet die automatisierte Erstellung von Texten, Bildern oder Versandplänen ganz neue Möglichkeiten. Besonders, da Unternehmen im hektischen Alltag häufig die Zeit fehlt, um sich Gedanken über ausgefeilte und maßgeschneiderte Versandpläne oder Newsletter-Inhalte zu machen. rapidmail bietet als Erweiterung des eigenen Produktportfolios eine innovative GPT-3-Integration an. Als Option gibt es damit den neuen Bereich „Mein KI-Versandplan“.

Ab sofort neu in der rapidmail App: „Mein KI-Versandplan“, © rapidmail
Ab sofort neu in der rapidmail App: „Mein KI-Versandplan (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © rapidmail

E-Mail Marketing ermöglicht in effizienter Weise, Bestandskund:innen auf dem Laufenden zu halten und gleichzeitig personalisierte Neukund:innenakquise zu betreiben. Doch oftmals haben Unternehmen nicht genügend Ressourcen, um sich dem Thema Newsletter Marketing exklusiv zu widmen – die kreative Ideenfindungen und ausgeklügelte Texterstellung kommt im Arbeitsalltag schlichtweg zu kurz. Diesem Problem möchte rapidmail entgegenwirken.

Für eine erfolgreiche Anwendung der Funktion „Mein KI-Versandplan“ reicht bereits die Eingabe weniger Hintergrundinformationen, wie beispielsweise den Unternehmensnamen, ein paar Stichworte zu den eigenen Leistungen und ein kurzer Profiltext – und schon erstellt das Tool einen personalisierten Versandplan mit je zwei Ideen pro Monat. Für die konkrete Umsetzung hat rapidmail die KI aus der GPT-3-Familie eingesetzt, die von OpenAI entwickelt und betrieben wird. Diese KI ist in der Lage, Informationen der Kund:innen zu verstehen und so Vorschläge zu generieren, die passgenau auf die jeweiligen Branchen, Produkte und Unternehmen zugeschnitten sind.

Welche Aufgaben übernimmt die KI im E-Mail Marketing – und welche nicht?

Gegenüber OnlineMarketing.de erklärt das Team von rapidmail:

Die Nutzung von KI im Rahmen einer Newsletter Software soll eine reelle Entlastung von Marketing Teams darstellen. Die Erstellung von Themen- und Versandplänen ist hier erst ein Anfang, denn die GPT-3-KI hat das Ziel, möglichst realistisch klingende Texte zu produzieren. Doch um diese Funktionserweiterung auf einem hohen Niveau anbieten zu können, muss die Entwicklung noch ein wenig voranschreiten. Denn zum aktuellen Zeitpunkt kann es noch dazu kommen, dass die KI sich Fakten ausdenkt, Zusammenhänge verwechselt oder Logiken falsch interpretiert […] Daher ist es zurzeit noch wichtig, dass jeder Text von einem Menschen überprüft wird, um Fehler zu vermeiden.

Als Ersatz für ein Mitglied aus einem Marketing Team kommt solch eine Integration also noch längst nicht daher. Vielmehr geht es um eine Ergänzung, die den Mitarbeiter:innen Unterstützung und eine Optimierung des Workflows im Prozess der Kampagnenplanung und Texterstellung liefern soll.

Viele unserer Kund:innen kümmern sich nicht nur exklusiv um das Thema Newsletter Marketing in ihrem Unternehmen. Sie haben oft wenig Zeit und können dem Thema nicht so viel Zeit widmen, wie sie gerne würden. Daher kann eine KI gerade bei einfachen Aufgaben viel abnehmen. Außerdem wird sie eine nützliche Partnerin bei der kreativen Ideenfindung sein. Grundsätzlich sind wir aber überzeugt davon, dass es auf absehbare Zeit immer Menschen benötigen wird, die die KI steuern. KI kann aktuell sehr gut Dinge reproduzieren, aber nicht denken.

Wie schnell eine KI dann doch mehr leisten kann, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren zeigen. Die raschen, weil auch einträgliche Entwicklung der Technologien wird durchaus ihre Vorteile für die Branche und deren Arbeitnehmer:innen haben. Doch es ist keineswegs auszuschließen, dass aufgrund dieses technologischen Fortschritts auch Jobs wegfallen. Indes gilt es, sich mit der Technologie zu beschäftigen und möglichst mit ihr zu arbeiten, sie zu verstehen und ihren Einfluss nicht abzutun.


ChatGPT, DALL-E und Co. waren nur der Startschuss für verschiedenste Anbieter:innen neuer KI-Technologien. Wir zeigen dir, was mit KI jetzt möglich ist und liefern dir gleich 20 konkrete Beispiele für den Einsatz der Tools.

Superintelligent wie ChatGPT:

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© DeepMind - Unsplash, abstrakte Grafik in Violetttönen
© DeepMind – Unsplash

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