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Technologie
OpenAIs Diversifizierung: Megafinanzierung, AI Hardware und neues Logo

OpenAIs Diversifizierung: Megafinanzierung, AI Hardware und neues Logo

Niklas Lewanczik | 24.09.24

Möglicherweise steht OpenAI vor einem großen Umbruch, der auch die Art und Weise, wie wir mit Gen AI interagieren, verändern könnte. Von innovativer AI Hardware bis zum Rebranding gibt es große Pläne.

Seit Jahren ist ChatGPT in aller Munde – und längst auch im Arbeits- und Search-Alltag angekommen. Das Unternehmen hinter dem Ausnahme-Tool, OpenAI, hat sich seither einen Namen an der Spitze der Gen AI-Entwicklung gemacht. Dazu hat nicht zuletzt die milliardenschwere Finanzierung durch das Tech-Schwergewicht Microsoft beigetragen. Heute werden OpenAIs KI-Modelle und -Tools in diversen Digitalkontexten integriert, von der Ecosia-Suche über Snapchats AI Bot bis hin zur umfassenden Apple Intelligence in den neuen iPhones.

Während OpenAI mit stets neuen innovativen Funktionen für ChatGPT, neuen KI-Modellen und sogar einer eigenen AI Search Experience von sich reden und zusehends mehr Umsatz macht, möchte sich das Unternehmen neu aufstellen – und womöglich noch mächtiger werden. Zu den spannendsten Projekten zählt die Entwicklung eines eigenen KI-Geräts, an dem der einst langjährige Apple-Design-Chef Jony Ive mitarbeitet.


SearchGPT:

OpenAI bringt Prototyp für eigene AI Search

© OpenAI, Farbverlauf (gelb, blau) im Hintergrund, SearchGTP-Startseite von OpenAI im Vordergrund, Suchleiste, weißer Raum
© OpenAI


OpenAI sammelt Milliarden und plant AI Hardware

In einem Beitrag in der New York Times bestätigte Jony Ive, dass er mit OpenAI an einem Gerät arbeitet, das die KI-Funktionen des Unternehmens auf direktem Wege zu den Usern bringt – ähnlich wie über die Apple Intelligence. Ive soll schon länger mit OpenAI CEO Sam Altman zusammenarbeiten. Für dieses Projekt, über das noch kaum Details bekannt geworden sind, könnten bis Jahresende allerdings bis zu einer Milliarde US-Dollar Finanzierungsgelder über das Unternehmen Emerson Collective zusammenkommen. Laut The Verge arbeiten derzeit zehn Personen am Projekt, darunter aber auch ehemalige Mitarbeiter Ives, die schon bei der iPhone-Entwicklung mithalfen. Noch ist weiterhin unklar, wann genau es zu einem Launch oder zumindest zur Vorstellung erster Details kommen könnte. Allerdings hat ein von OpenAI selbst entwickeltes Gerät durchaus das Potential, den Hardware-Markt, der von KI-Updates derzeit überzogen wird, mächtig aufzuwirbeln.

Derweil möchte OpenAI intern neue Strukturen aufsetzen, um noch effizienter bei der Umgestaltung der Digitalbranche wirken zu können. Mit einer neuen Finanzierungsrunde strebt das Unternehmen laut Bloomberg eine Bewertung von 150 Milliarden US-Dollar an und möchte rund 6,5 Milliarden US-Dollar einnehmen. Auch eine Kreditlinie von fünf Milliarden US-Dollar steht dank der Kooperation mit großen Banken im Raum. Dieser finanzielle Hintergrund stellt OpenAI gepaart mit dem erhöhten annualisierten Umsatz von 3,4 Milliarden US-Dollar in einen Potentialraum, der die Digitalszene aufgrund der Relevanz von OpenAI-Lösungen verändern dürfte.

Neue Modelle, Rebranding und mehr Sicherheit

Die Frequenz, in der OpenAI in den vergangenen Monaten große und kleine Entwicklungen präsentiert hat, ist beachtlich. Zu nennen wären beispielsweise neue Features für ChatGPT wie die Memory-Funktion für Free User, die kostenfreie Bildererstellung mit DALL-E 3, die neue Desktop App und der Advanced Voice Mode, der sogar Emotionen erkennen soll.

Zudem sorgte das Unternehmen zuletzt mit dem Launch des großen neuen KI-Modells o1 – entwickelt unter dem Arbeitstitel Strawberry – für Furore. Erst im Frühjahr war mit GPT-4o ein anderes, hochfunktionales und multimodales Modell vorgestellt worden.


OpenAIs neues Supermodell mit logischer Denkfähigkeit:

Aus Strawberry wird o1

ChatGPT OpenAI o1
© OpenAI via Canva


Überdies arbeitet OpenAI an der Entwicklung einer eigenen Search-Lösung; immerhin nutzen ohnehin viele User schon jetzt ChatGPT, um zu suchen. SearchGPT soll, derzeit noch als Prototyp, einen dedizierte Option darstellen, die auch in ChatGPT integriert werden könnte. Schon jetzt kooperiert das Unternehmen mit zahlreichen großen Verlagshäusern und Medien wie Condé Nast, Axel SpringerStack OverflowReddit, News Corp, Le Monde, Vox Media BuzzFeed, TIME, der Financial Times, GitHub, The Atlantic, AP und vielen weiteren.

Der Diversifizierung verlieh man zuletzt auch mit dem Launch eines neuen X Accounts für den OpenAI Newsroom Ausdruck. Über diesen wurde kürzlich zum Beispiel der Start des neuen Safety and Security Committees bekanntgegeben, das unabhängige Vorgaben zur sicheren AI-Weiterentwicklung geben soll.

Doch damit nicht genug. Die neue OpenAI Academy soll Entwickler:innen gerade in kleineren Ländern unterstützen – und nicht zuletzt die KI-Expert:innen an die Tools und Modelle von OpenAI binden. In puncto Wiedererkennung hat das Unternehmen bereits einen guten Job gemacht; doch Berichten zufolge soll ein neues Logo her. Laut Fortune könnte es sich dabei um ein großes, schwarzes O handeln, das als Ring identifiziert werden könnte. Den Informationen der unternehmensnahen Quellen zufolge kam der erste Entwurf intern nicht gut an. Mit einer großen Umstrukturierung, neuen Modellen und womöglich gar Geräten, könnte aber auch ein Rebranding einhergehen, das uns OpenAI bald, womöglich nicht vor 2025, in neuem Gewand zeigt.

Derweil wird die rasante Gen AI-Entwicklung User, Developer und große Tech-Unternehmen auf Trab halten. Sam Altman erklärte jüngst in seinem Text „The Intelligence Age“:

[…] We need to act wisely but with conviction. The dawn of the Intelligence Age is a momentous development with very complex and extremely high-stakes challenges. It will not be an entirely positive story, but the upside is so tremendous that we owe it to ourselves, and the future, to figure out how to navigate the risks in front of us. I believe the future is going to be so bright that no one can do it justice by trying to write about it now; a defining characteristic of the Intelligence Age will be massive prosperity […].

Die Branche darf sich auf große Neuerungen freuen, die auf die Zäsur folgen, welche der Gen AI Boom bereits markiert hat. Dabei spielen neben OpenAI auch Player wie Meta, Microsoft, Google, aber auch Institutionen wie die EU eine zentrale Rolle.


Verpasst Europa die Zukunft?

Big Tech fordert neue AI-Regeln

Abstrakte Grafik mit Graphenwerten, Mauerwerk und geraden bunten Linien
© Google DeepMind – Unsplash

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