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Wenn KI deinen Job übernimmt: Diese 10 Berufe verschwinden – und so stellst du dich zukunftssicher auf

Wenn KI deinen Job übernimmt: Diese 10 Berufe verschwinden – und so stellst du dich zukunftssicher auf

Marié Detlefsen | 03.11.25

Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt schneller, als viele denken: Zahlreiche Berufe stehen vor dem Aus, während gleichzeitig neue Jobs mit Zukunft entstehen. Erfahre, welche zehn Tätigkeiten besonders von KI bedroht sind und welche Alternativen Arbeitnehmer:innen jetzt ergreifen sollten, um nicht zurückzubleiben.

Künstliche Intelligenz ist längst kein futuristisches Konzept mehr, sondern tägliche Realität. Sie schreibt Texte, beantwortet Kund:innenanfragen, erkennt Muster in Daten und verändert damit still und leise den globalen Arbeitsmarkt. Während die einen aufatmen, weil monotone Aufgaben endlich wegfallen, blicken andere mit Sorge in die Zukunft: Wird mein Job bald von einer Maschine erledigt? Ein aktueller Report von LiveCareer legt dar, welche Jobs in Zukunft von einer KI ersetzt werden. Wir stellen dir diese zehn Berufe vor und zeigen dir dafür zehn zukunftsfähige Alternativen.

Welche Jobs am stärksten von KI-Ersatz betroffen sind

Ob in Banken, Marketing-Abteilungen oder Logistikzentren – KI ist längst zu unsichtbaren Kolleg:innen geworden. Sie analysiert, überprüft, plant und optimiert. Laut einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) könnten in Ländern mit hohem Einkommen rund 5,5 Prozent der Arbeitsplätze vollständig automatisiert werden. Gleichzeitig werden 13,4 Prozent der Tätigkeiten nicht ersetzt, sondern erweitert, also durch KI ergänzt. Das bedeutet: Maschinen übernehmen Routinen, der Mensch übernimmt den strategischen Teil.

In ärmeren Ländern fällt der Wandel weniger drastisch aus: Dort sind nur 0,4 Prozent der Jobs direkt bedroht, aber immerhin über zehn Prozent von KI-Unterstützung betroffen. Die Technologie verbreitet sich also global, doch ihre Wirkung hängt stark von wirtschaftlicher Stärke und digitaler Infrastruktur ab.

Nicht nur Verlust: KI schafft auch neue Chancen

Besonders gefährdet sind Berufsgruppen, die stark auf wiederkehrende Prozesse angewiesen sind. Dies trifft besonders Verwaltungsangestellte, Datenerfasser:innen, Buchhalter:innen, Lagerarbeiter:innen oder Kassierer:innen. Gleichzeitig eröffnet KI ganze Berufsfelder: Prompt-Ingenieur:innen, Datenqualitätsbeauftragte, KI-Trainer:innen, Ethiker:innen oder Mensch-KI-Koordinator:innen. All das sind neue Rollen, die es vor wenigen Jahren kaum gab und die heute eine immer größere Rolle spielen. Die ILO schätzt, dass KI weltweit zwar Arbeitsplätze kosten, aber gleichzeitig etwa 170 Millionen neue schaffen wird.

Dennoch sind viele von der KI-Automatisierung betroffen. Der Grund liegt in den stark routinierten Aufgaben, welche schnell von einer KI erlernt und umgesetzt werden können. Das macht Weiterbildung und Umschulung zu zentralen Themen auf dem Arbeitsmarkt. Wer frühzeitig neue Kompetenzen erwirbt, etwa in Datenanalyse, KI-Tool-Management oder digitalem Marketing, sichert sich nicht nur den Job, sondern auch eine aktivere Rolle in der Zukunft der Arbeit. Im Folgenden erfährst du daher, welche zehn Jobs zwar mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft durch KI ersetzt werden, allerdings zeigen wir dir mögliche Alternativen in derselben Branche, womit du deine Zukunft sichern kannst.


KI im Marketing:

Diese Jobs haben in 10 Jahren kaum noch Zukunft

KI im Marketing: Diese Jobs haben in 10 Jahren kaum noch Zukunft
© cottonbro studio – Pexels


Diese Jobs werden durch KI ersetzt und das sind ihre Alternativen

1. Datenerfasser:innen

Warum gefährdet: Das manuelle Übertragen von Daten aus Formularen, Tabellen oder Dokumenten ist der Inbegriff von Routinearbeit und damit perfekt geeignet für KI. Systeme mit optischer Zeichenerkennung (OCR) und maschinellem Lernen erfassen Informationen heute schneller und fehlerfreier als Menschen.

Alternativen: Wer sich in Richtung Datenanalyse, Business Intelligence oder Daten-Management weiterbildet, kann von diesem Wandel profitieren. Kenntnisse in Excel, SQL oder Python sind hier besonders gefragt. Unternehmen suchen Fachkräfte, die Daten nicht nur eingeben, sondern verstehen und interpretieren können.

2. Telefon-Marketing-Mitarbeiter:innen

Warum gefährdet: Kaltakquise und standardisierte Verkaufsgespräche folgen oft festen Mustern, und genau das kann KI inzwischen einwandfrei imitieren. Sprach-Tools führen Telefonate, beantworten Routinefragen und erkennen durch Sentiment-Analysen sogar Stimmungen am anderen Ende der Leitung.

Alternativen: In Zukunft wird menschliche Kommunikation dort gebraucht, wo Empathie, Fingerspitzengefühl und Beziehungsaufbau zählen. Gute Alternativen sind Kund:innenerfolg (Customer Success Management), Vertriebsberatung, digitales Marketing oder Social Selling. Wer lernt, KI-Tools gezielt einzusetzen, kann seinen Job sogar upgraden, statt ihn zu verlieren.

3. Kund:innendienstmitarbeiter:innen (Basis-Support)

Warum gefährdet: Chatbots beantworten inzwischen Bestellstatus-Anfragen, Passwortfragen oder Rechnungsprobleme in Sekunden und das 24/7. Menschliche Mitarbeiter:innen werden dadurch in vielen Standardprozessen ersetzt.

Alternativen: Der Mensch bleibt unverzichtbar in der Kund:innenbindung. Wer sich auf technischen Support, Kund:innenberatung, After-Sales-Betreuung oder Community Management spezialisiert, bringt Tiefe in den Service, die keine Maschine leisten kann. Schulungen in Kommunikation, Produktwissen oder CRM-Systemen sind hier Gold wert.


Video:

Das sind die Top 10 Candidate Experience Fuckups

Wie können Unternehmen sicherstellen, gängige Fehler im Bewerbungsprozess zu vermeiden? Das weiß Christian Baier, Senior Key Account Manager bei Softgarden. Er hat beim Digital Bash – HR Recruiting über die zehn häufigsten Fuckups bei der Candidate Experience gesprochen und anhand praxisnaher Beispiele erklärt, welche Fehler Unternehmen spätestens 2026 nicht mehr unterlaufen sollen (das ist auch wichtig für Bewerber:innen). Einen Ausschnitt aus dem Talk, der exemplarisch einen der zehn Fehler aufzeigt, kannst du dir im folgenden Video direkt anschauen. In voller Länge haben wir ihn ebenfalls für dich parat.


Talk von Christian Baier im Video anschauen!


4. Kassierer:innen im Einzelhandel

Warum gefährdet: Selbstbedienungskassen, Scan-&-Go-Systeme und bargeldlose Bezahlung machen klassische Kassen überflüssig. KI-basierte Systeme wie bei Amazon Go wickeln den gesamten Kaufprozess automatisch ab.

Alternativen: Menschen mit Retail-Erfahrung können sich in Einzelhandels-Management, Customer Experience Design oder E-Commerce neu positionieren. Auch Logistik- und Filialtechnologien bieten Chancen – dort, wo Mensch und Maschine zusammenarbeiten, um das Einkaufserlebnis smarter zu gestalten.

5. Korrektor:innen und Lektor:innen

Warum gefährdet: KI-Schreib- und Korrekturprogramme (etwa Grammarly, ChatGPT oder DeepL Write) erkennen Rechtschreibfehler, verbessern Stil und schlagen Alternativen vor, oft schneller als ein Mensch.

Alternativen: Redaktionelle Arbeit wandert stärker in Richtung Content-Strategie, Storytelling und kreatives Schreiben. Menschen werden weiterhin gebraucht, um Texte inhaltlich zu kuratieren, zu bewerten und emotional zu gestalten. Wer sich mit SEO, Social Media Content oder Brand Storytelling beschäftigt, bleibt relevant.


Unsichtbares Wissen:

Warum KI am Erfahrungsschatz vieler Mitarbeiter:innen scheitert

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© Pavel Danilyuk – Pexels


6. Rechtsanwaltsfachangestellte und Rechtsassistent:innen

Warum gefährdet: Viele Tätigkeiten, darunter Aktenprüfung, Vertragsanalyse oder Fallrecherche, sind datenintensiv und regelbasiert. KI-Tools wie ROSS Intelligence oder DoNotPay können Dokumente schnell sichten und Risiken erkennen.

Alternativen: Neue Chancen entstehen im Bereich Legal Tech, Compliance, Projekt-Management oder Datenschutzberatung. Wer juristisches Wissen mit technischer Kompetenz kombiniert, wird zu einer gefragten Schnittstellenkraft zwischen Recht und Technologie.

7. Buchhalter:innen

Warum gefährdet: Routineaufgaben wie Buchungen, Rechnungsprüfung und Berichterstellung lassen sich durch KI-basierte Buchhaltungs-Software automatisieren. Systeme erkennen Anomalien, erstellen Reports und optimieren Prozesse.

Alternativen: Das Berufsbild wandelt sich in Richtung Finanzanalyse, Wirtschaftsprüfung und strategische Beratung. Buchhalter:innen, die Finanzdaten interpretieren und Prognosen erstellen, werden wichtiger denn je. Kenntnisse in Finanzmodellierung, Automatisierung und Datenanalyse sind die Eintrittskarte in die neue Finanzwelt.

8. Fast-Food- und Restaurantmitarbeiter:innen

Warum gefährdet: Roboter braten Pommes, KI nimmt Bestellungen entgegen, digitale Assistent:innen reinigen Arbeitsflächen, vor allem in großen Ketten ist Automatisierung auf dem Vormarsch.

Alternativen: Kreative und leitende Positionen im Food Management, Gastronomie-Marketing oder in der kulinarischen Innovation gewinnen an Bedeutung. Auch der Bereich Food Tech, also die Schnittstelle zwischen Küche und Technologie, wächst rasant. Wer versteht, wie Gastronomie und KI zusammenspielen, ist der Konkurrenz einen Schritt voraus.

9. Lagerarbeiter:innen

Warum gefährdet: KI-gesteuerte Roboter übernehmen Kommissionierung, Verpackung und Versand. In Logistikzentren von Amazon, Ocado oder Alibaba laufen Prozesse bereits weitgehend automatisiert.

Alternativen: Menschliche Arbeit verschiebt sich in Überwachung, Steuerung und Wartung. Gute Perspektiven bieten Logistikkoordination, Supply Chain Management, Robotiktechnik und Sicherheits-Management. Wer sich in digitale Lagerverwaltungssysteme einarbeitet, kann sogar innerhalb der Branche aufsteigen.

10. Marktforschungsanalyst:innen (Einstiegspositionen)

Warum gefährdet: Das Sammeln, Sortieren und Auswerten von Daten kann KI präziser und schneller erledigen. Systeme wie Tableau oder Looker Studio erkennen Trends, bevor Analyst:innen sie überhaupt sehen.

Alternativen: Künftige Analyst:innen müssen nicht mehr nur Daten lesen, sondern Geschichten daraus erzählen. Chancen liegen in Business Intelligence, Data Science, Strategieberatung und Data Storytelling. Wer versteht, wie Zahlen in Entscheidungen übersetzt werden, bleibt unverzichtbar.

Zusammenarbeit statt Konkurrenz

Die zehn Beispiele zeigen, dass KI Arbeitsplätze verändert, aber nicht notwendigerweise vernichtet. Jede dieser Tätigkeiten verschiebt sich nur vom Tun zum Denken, vom Abarbeiten zum Analysieren, von Routine zu Verantwortung. Die entscheidende Frage lautet also nicht mehr: „Wird mein Job ersetzt?“ Sondern: „Wie kann ich ihn mitgestalten?“


Warum Angestellte ChatGPT oft mehr vertrauen als ihren Vorgesetzten

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© Vitaly Gariev – Pexels

Kommentare aus der Community

Umut am 08.11.2025 um 08:06 Uhr

Das ist ein Prozess der Automatisation der in den 1950 er jahren begonnen hat. Nicht alles ist durch KI verursacht, das Menschliche Gehirn hat auch dazu beigetragen das Arbeitsplätze vernichtet werden. Das KI ,dh.Roboter Menschliche Arbeitskraft ersetzen ist bekannt.
Koste-Nutzen Faktor. KI d.h. Fortschritt kann nicht negativ sein, solange es Vernünftig eingesetzt wird.

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