Human Resources
Menschen unersetzlich? Diese Jobs trotzen der KI, diese Skills werden wichtig

Menschen unersetzlich? Diese Jobs trotzen der KI, diese Skills werden wichtig

Marié Detlefsen | 13.08.25

Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt – aber nicht überall übernimmt der Algorithmus das Ruder. Erfahre, wo menschliche Fähigkeiten unersetzlich bleiben und welche Skills dich zukunftssicher machen.

Während Algorithmen lernen, Gedichte zu schreiben, Codes zu generieren und Diagnosen zu stellen, stellt sich eine drängende Frage: Welche Tätigkeiten bleiben auch in Zukunft fest in menschlicher Hand? Und welche Kompetenzen braucht es, um im Zeitalter der KI nicht nur mitzuhalten, sondern aktiv mitzugestalten? Technologie kann vieles. Aber was sie nicht kann, ist – zumindest auf absehbare Zeit – menschliche Nähe glaubhaft simulieren. Genau das macht einige Berufe besonders zukunftssicher. Welche das genau sind, stellen wir dir im folgenden Artikel vor.

Diese Jobs trotzen KI

Die KI-Revolution hat längst begonnen – aber sie ersetzt nicht alle. Im Gegenteil: Sie differenziert. Zwischen Tätigkeiten, die automatisierbar sind, und solchen, bei denen Menschen unersetzlich bleiben. Genau das macht einige Berufe laut dem Global Risk Report vom World Economic Forum besonders zukunftssicher. Pfleger:innen, Erzieher:innen, Lehrer:innen – sie alle arbeiten mit Empathie, Intuition und situativem Feingefühl. Fähigkeiten, die sich nicht in Code-Zeilen gießen lassen.

Auch das Handwerk bleibt stabil: Elektriker:innen, Mechaniker:innen, Installateur:innen – sie operieren im echten Raum, nicht im digitalen. Ihre Arbeit verlangt körperliche Präsenz, räumliches Denken und oft auch Improvisationstalent. Der Einsatz von KI kann bei der Diagnose helfen, doch der Schraubenschlüssel muss von einer realen Person geschwungen werden. Ebenso bei Busfahrer:innen, LKW-Fahrer:innen oder Köch:innen – auch hier bleibt der Mensch Taktgeber:in in einer Welt, die trotz aller Automatisierung nie ganz vorhersehbar ist.

Kollaboration statt Konfrontation: Mensch und KI als Team

Statt sich gegen die Welle der Digitalisierung zu stemmen, wird es entscheidend sein, mit ihr zu schwimmen. Zukunftsrobuste Jobs sind häufig hybrid. Sie vereinen menschliche und digitale Stärken. Die Pflegekraft, die per App Vitaldaten dokumentiert, die Handwerker:innen, welche mit KI-basierter Fehleranalyse arbeiten oder die Lehrer:innen, welche KI-gestützte Lernpläne individualisieren. Die wahre Innovation liegt nicht im Ersetzen, sondern im Erweitern. In der klugen Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Wer das versteht, macht sich unersetzlich – unabhängig vom Berufsfeld.

Die Arbeitswelt von morgen verlangt daher mehr als nur fachliche Qualifikation. Gefragt sind sogenannte Future Skills – also Fähigkeiten, die Menschen anpassungsfähig, reflektiert und handlungsfähig halten. Doch welche Skills zählen dazu?


Mehr als nur Software:

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© Matheus Bertelli – Pexels


Future Skills: Diese Kompetenzen braucht es jetzt

Der WBS Jobreport 2024 zeigt, welche fünf Fähigkeitsfelder laut Expert:innen entscheidend sind:

1. Technologisches Verständnis

Grundkenntnisse in KI, Cloud-Systemen, Automatisierung oder Software Tools wie SAP oder CAD werden zum Standard – nicht nur für IT-Spezialist:innen, sondern branchenübergreifend. Auch der Aufschwung in Energie- und Umwelttechnik macht technisches Know how zur gefragten Währung am Arbeitsmarkt. Laut Stifterverband werden in den nächsten fünf Jahren etwa 700.000 zusätzliche Fachkräfte mit technologischen Kompetenzen benötigt.

2. Datenkompetenz

Daten sind das neue Öl – aber nur wer sie versteht, kann sie auch nutzen. BI-Software, Datenvisualisierung, Analytics: Wer datenbasiert denkt, trifft bessere Entscheidungen. In einer Welt voller Informationen wird die Fähigkeit zur Auswertung und Interpretation zum Karriere-Booster.

3. Führung und Veränderungskompetenz

Leadership wird neu definiert. Gesucht sind Führungskräfte, die Transformation aktiv gestalten, interdisziplinäre Teams führen und Veränderungen nicht nur ertragen, sondern anstoßen. So ist die Nachfrage nach Führungskräften im mittleren Management um 41,6 Prozent gestiegen. Besonders gefragt sind Persönlichkeiten, die Transformationen strategisch begleiten und agile Arbeitsmethoden sicher einsetzen können.  Dabei gilt: Technologie allein reicht nicht. Es braucht Köpfe, die den Wandel strategisch denken und menschlich umsetzen.

4. Soziale und adaptive Fähigkeiten

Empathie, Teamfähigkeit, Konfliktlösung und Lernbereitschaft – klassische Soft Skills gewinnen an Bedeutung. Besonders dort, wo Menschen zusammenarbeiten, wachsen, scheitern und neu beginnen. Soziale und adaptive Fähigkeiten zählen zu den wichtigsten Kompetenzen bis 2030. Gerade in digitalen Berufsfeldern sind diese sozialen Kompetenzen die Brücke zwischen Tech und Team.

5. Green Skills

Die Zukunft ist grün und wer dabei mitgestalten will, braucht Wissen in nachhaltiger Technik, Kreislaufwirtschaft oder ressourcenschonender Produktion. Laut WBS JobReport ist die Zahl der Stellen in Umweltberufen um 13 Prozent gestiegen. Ein Trend, den auch die europäische Politik befeuert: Nachhaltigkeit ist erklärtes Kernziel der EU und soll zum Wachstumstreiber in vielen Branchen werden. Umweltbewusstsein wird daher von einer Option zur Voraussetzung. Unternehmen investieren zunehmend in Nachhaltigkeit und suchen Fachkräfte, die diesen Wandel fachlich wie ideologisch begleiten.

Weiterbildung ist das A und O in der KI-Ära

Die große Herausforderung: Viele dieser Kompetenzen sind in der Breite noch nicht ausreichend vorhanden. Laut Studien hat nicht einmal jede:r Fünfte in Deutschland eine KI-Schulung am Arbeitsplatz erhalten. Der Bedarf an Weiterbildung ist enorm – und er wächst weiter.


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Ob technisches Verständnis, Datenanalyse oder Führungsqualitäten: Wer sich heute gezielt weiterbildet, sichert sich morgen einen Platz in der Arbeitswelt. Der Staat unterstützt diesen Wandel, etwa über das Qualifizierungschancengesetz oder EU-weite Digitalisierungsprogramme. Die Angst, durch KI ersetzt zu werden, ist verständlich – aber nicht zwingend begründet. Denn nicht die Maschine entscheidet über unsere Zukunft, sondern wie wir mit ihr umgehen.


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© Antoni Shkraba – Pexels


Dieser Beitrag erschien erstmals am 29. Juli 2025.

Kommentare aus der Community

Marita Konopka am 17.08.2025 um 06:32 Uhr

Das sollte bundesweit bekannt werden über TV, Facebook etc. pp. **

Antworten
Niklas Lewanczik am 18.08.2025 um 08:41 Uhr

Hi Marita,

teile den Artikel gern überall, wir freuen uns.

Liebe Grüße

Antworten
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