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Human Resources
KI auf dem Vormarsch: Welche Jobs sind zukunftssicher?

KI auf dem Vormarsch: Welche Jobs sind zukunftssicher?

Marié Detlefsen | 26.02.24

Künstliche Intelligenz ist gar nicht mehr wegzudenken aus dem Alltag und übernimmt immer mehr Aufgaben in der Arbeitswelt. Welche Jobs sind noch zukunftssicher und was für Trends lassen sich für die nächsten zehn Jahre prognostizieren?

Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz sowie der Bedarf an umweltfreundlichen Lösungen stellen traditionelle Arbeitsbereiche vor neue Herausforderungen. Der Global Risks Report 2024 des Weltwirtschaftsforums (WEF) analysiert diese Veränderungen und bietet Einblicke in die zukünftige Entwicklung von Arbeitsmärkten. Basierend auf Umfragen und Arbeitsmarktstatistiken der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) prognostiziert der Bericht, welche Berufe in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen werden, nicht nur in Bezug auf die absolute Anzahl der Beschäftigten, sondern auch auf das relative Wachstum in bestimmten Bereichen zwischen 2023 und 2027. Gleichzeitig zeigt der Bericht auch, welche Jobs eventuell etwas kürzertreten werden und welche sich als zukunftssicher erweisen.

KI- und IT-Berufe sind zukunftssicher

Für diejenigen, die auf der Suche nach beruflicher Sicherheit in der nahen Zukunft sind, bietet sich die Ausbildung zu Spezialist:innen für Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an. Laut den Prognosen des WEF wird diese Berufsgruppe bis 2027 um 40 Prozent wachsen und etwa eine Million neue Arbeitsplätze schaffen. Analytische Fähigkeiten im Allgemeinen werden gefragt sein, sei es als Business Intelligence-Analyst:in, Informations- oder als Datenanalyst:in.


Rund 50 Prozent mehr KI-Jobs als vor 5 Jahren:

Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Soft Skills

© Priscilla Du Preez - Unsplash, Gruppe Laptop Soft Skills
© Priscilla Du Preez – Unsplash


Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet, ist der wachsende Bedarf an Fachkräften im Bereich der Nachhaltigkeit. Die steigende globale Sensibilität für Umweltfragen führt zu verstärkten Anstrengungen seitens Unternehmen und Regierungen, nachhaltige Praktiken zu implementieren. Dies spiegelt sich in der steigenden Bedeutung von Berufen wie den Nachhaltigkeitsspezialist:innen wider. Berufe im Bereich Nachhaltigkeit gewinnen somit stark an Bedeutung und erweisen sich als zukunftssicher, wobei die Position der Nachhaltigkeitsspezialist:innen den zweiten Platz einnimmt.

Betrachtet man allerdings die Zunahme der Arbeitsplatzanzahl der verschiedenen Branchen in den nächsten fünf Jahren, zeichnet sich ein anderes Bild ab: Bei absolutem Wachstum werden laut Bericht Berufe wie landwirtschaftliche Geräteführer:in, Fahrer:in von schweren Lastwagen und Bussen sowie Lehrer:in für Berufsbildung die größten Zuwächse in Zukunft verzeichnen.

Diese Jobs sind zukunftssicher und im Trend.
Diese Jobs werden in Zukunft gefragt sein, © statista

Im Gegensatz dazu werden Datenverarbeitungskräfte, administrative und leitende Sekretär:innen sowie Buchhaltungs- und Lohnbuchhaltungskräfte voraussichtlich die größten Verluste an Arbeitsplätzen erleiden. Laut des Berichts „Future of Jobs 2023“ werden diese letzten drei Berufsgruppen voraussichtlich mehr als die Hälfte der insgesamt erwarteten Arbeitsplatzverluste in diesem Zeitraum ausmachen.

Fünf Trends, die die Arbeitswelt bis 2035 verändern werden

Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung führen somit dazu, dass repetitive Aufgaben, wie die Dateneingabe, vermehrt von Maschinen übernommen werden. Dagegen steigt die Nachfrage nach Fachleuten im Bereich KI und maschinelles Lernen, da diese Technologien in verschiedenen Branchen immer weiter integriert werden. Unternehmen benötigen vermehrt Expert:innen, die in der Lage sind, KI-Lösungen zu entwickeln, zu implementieren und zu optimieren.

Dennoch sind nicht sämtliche Berufe gleichermaßen von den Auswirkungen des technologischen Wandels betroffen, denn unterschiedliche Tätigkeiten innerhalb der Berufsfelder werden von den Technologien unterschiedlich stark beeinflusst. Außerdem beeinflusst die Vielseitigkeit der digitalen Technologien ihre Wirkung in unterschiedlichen Berufsbereichen auf verschiedene Weisen. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass neuere Technologien nicht gleich einen Job ersetzen, sondern diesen vielmehr erweitern oder unterstützen. Die 12. Studie der Datenland Deutschland Reihe gibt zum Beispiel Aufklärung darüber, welche Trends uns bis 2035 in der Arbeitswelt begegnen werden:

  1. Menschliche Interaktion und Empathie: 65 Prozent der Arbeitszeit in vielen Berufen sind nicht durch Technologie ersetzbar. Jobs, die stark auf menschlicher Interaktion und Empathie basieren, sind zukunftssicher und werden noch stärker nachgefragt.
  2. Wachstum der zukunftsträchtigen Berufe: Die Zahl der Jobs, die nur geringfügig automatisierbar sind und an Bedeutung gewinnen, wird den Wegfall von Arbeitsplätzen durch Automatisierung überkompensieren. Die Studie rechnet hier mit einem Zuwachs von 1,3 Millionen Jobs in diesen Bereichen.
  3. Gesundheit, Bildung und Management: Wachsende Jobchancen werden vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Management erwartet. Gesundheitsberufe könnten um 26 Prozent zunehmen, gefolgt von lehrenden und ausbildenden Berufen mit einem Anstieg von 20 Prozent.
  4. Etablierung von Schlüsseltechnologien: Robotics und Data Analytics sind die Treiber:innen der Automatisierung und haben den größten Einfluss auf die Zukunft der Berufe. Nahezu die Hälfte der automatisierbaren Arbeitszeit entfällt auf Robotics, während Data Analytics knapp ein Viertel ausmacht.
  5. Analytisches Denken und menschliche Interaktion: Die Jobs der Zukunft erfordern weniger Routinearbeit, sondern vermehrt analytisches Denken, Spezialisierung und menschliche Interaktion. Automatisierung wird vor allem routinemäßige Tätigkeiten betreffen, während wissensintensive und kreative Aufgaben weiterhin im Fokus echter Mitarbeiter:innen stehen werden.

KI zeigt sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf zukünftige Jobs

Insgesamt zeigt die Studie des WEF, dass sich die Arbeitswelt im Zuge von technologischem Fortschritt und ökologischem Bewusstsein stark verändert. Diejenigen, die flexibel sind und bereit sind, sich fortzubilden, werden in der Lage sein, sich an die neuen Anforderungen anzupassen und einen Beruf zu ergreifen der zukunftssicher ist. Die Prognosen verdeutlichen somit auch, dass bestimmte traditionelle Berufe einem Rückgang gegenüberstehen. Mit der Automatisierung von Büroaufgaben werden Stellen wie Dateneingabe, administrative Unterstützung und Buchhaltung womöglich seltener zu finden sein. Hier ist es entscheidend, dass Arbeitskräfte sich auf neue Anforderungen vorbereiten und ihre Fähigkeiten in Richtung digitaler Technologien und nachhaltiger Praktiken weiterentwickeln.

Zwar mag sich die Arbeitswelt verschieben, aber sie wird keineswegs verschwinden. Vielmehr eröffnen sich Chancen für neue Berufe, die auf menschlichen Qualitäten wie Interaktion, Empathie und Spezialisierung aufbauen. Des Weiteren können KI-Tools, wie zum Beispiel ChatGPT, auch dafür genutzt werden, noch effizienter zu arbeiten, wenn es um die eigene Weiterentwicklung geht.


KI am Arbeitsplatz:

Führungskräfte positiv gestimmt – Gen Z sieht Disruption

Frau sitzt vor einem Laptop und denkt über zukunftssichere Jobs nach.
© Andrew Neel – unsplash


Dieser Beitrag erschien erstmals am 17. Januar 2024.

Kommentare aus der Community

Wolfgang Jagsch am 17.01.2024 um 21:38 Uhr

Die künstliche Intelligenz ist mit der menschlichen Intelligenz nur sehr bedingt vergleichbar. Die Ki hat schlußendlich keine Urteilsfähigkeit. Man kann viel damit machen, aber man muss es dann auf jeden Fall zeitintensiv nacharbeiten. Die KI ist ein neues Instrument, und der Anwenungskontext entscheidet über die konkreten Auswirkungen. Ich sehe dieser Entwicklung sehr gelassen entgegen.

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