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Technologie
Neuer Ansatz: Perplexity bringt Ads in AI-Suche

Neuer Ansatz: Perplexity bringt Ads in AI-Suche

Niklas Lewanczik | 13.11.24

Ab dieser Woche wird die AI Answering Machine Werbung anzeigen, die als gesponserte Follow-up-Fragen daherkommt und die Antworten nicht beeinflussen soll. Bei der Konkurrenz von Google und OpenAI gibt es derweil unterschiedliche Ansätze zu Ads in der Suche.

Ja, wir planen, Werbung einzuführen. Aktuell gehen wir davon aus, dass das noch vor Jahresende geschehen wird. 

Im September erklärte uns Perplexitys Chief Business Officer Dmitry Shevelenko bereits, dass Ads für die AI Answering Machine in den Startlöchern stehen und führte aus:

Derzeit arbeiten wir an einer Option, bei der Brands Folgefragen sponsern können. 40 Prozent unserer Nutzer:innen stellen bereits solche Folgefragen. Daher ist das für uns ein gutes Format, um Werbung auf unserer Plattform zu testen. Grundsätzlich ist es uns wichtig, dass wir Werbung nur so in unsere Plattform integrieren, dass sie das Nutzer:innenerlebnis nicht negativ beeinflusst. 

Schon im Frühjahr war klar, dass Perplexity eine Werbeintegration plant. Jetzt ist es so weit und ein erster Testlauf beginnt in den USA. Dabei möchte Perplexity einen etwas anderen Weg gehen als beispielsweise Google. Brands können nur einen bestimmten Bereich sponsern, die User-Daten sollen nicht an Werbetreibende weitergegeben werden und die Sucherfahrung soll sich nicht groß verändern.


Erfahre, was die AI Answering Machine Perplexity schon alles in petto hat und für die Zukunft plant. Wir haben Insights vom Chief Business Officer des Unternehmens eingeholt.

Ads bis Jahresende, Revenue Sharing für Publisher und Search im neuen Gewand:

Die Vision der Google-Konkurrenz Perplexity

Bild von Bergen, Person davor, Weitsicht. Schriftzug: Search like never before
© Perplexity via Canva


So sieht die Werbung auf Perplexity aus

Die Antworten, die Suchende auf Perplexity erhalten, sollen von den Advertisern nicht beeinflusst werden. Vielmehr können diese einzelne Follow-up-Fragen sponsern, wie Shevelenko vorab andeutete. Diese Ads, mit Paid Media neben der Antwort, werden mit einem „Sponsored“ Label, wie auch auf Google oder Bing, markiert. Die Antwort auf die Follow-up-Frage selbst solle aber weiterhin von Perplexitys System geliefert werden, nicht vom Advertiser.

[…] We intentionally chose these formats because it integrates advertising in a way that still protects the utility, accuracy, and objectivity of answers […].

So sieht eine gesponserte Frage auf Perplexity aus, © Perplexity, Fragen untereinander, Sponsored Label oben
So sieht eine gesponserte Frage auf Perplexity aus, © Perplexity

Erste Marken wie Indeed, Whole Foods und PMG werben bereits auf der Plattform. Das Werbeprogramm soll dem Unternehmen helfen, mehr Umsatz zu erwirtschaften und Publising-Partner:innen mehr davon abgeben zu können. Perplexity macht bisher besonders mit Abonnements Geld. Zugleich sollen die Ads möglichst wenig aufdringlich sein. Des Weiteren verspricht Perplexity, zwei Kernprinzipien beizubehalten:

[…] (1) These ads will not change our commitment to maintaining a trusted service that provides you with direct, unbiased answers to your questions, and (2) we will never share your personal information with advertisers […].

Unklar ist derzeit noch, wann das Programm auch außerhalb der USA ausgerollt wird und ob das Unternehmen nicht künftig auch umfassendere Werbeintegrationen ermöglicht. Im Sinne der Umsatzsteigerung wäre das durchaus vorstellbar. Noch ist das aber Zukunftsmusik.

Unterdessen sind Ads im Kontext von Gen AI-Lösungen keine Seltenheit mehr. Schon 2023 integrierte zum Beispiel Snapchat Sponsored Links von Microsoft Ads in die KI My AI, der Bing Chat (jetzt Copilot) erhielt Ads und Google bringt in den AI Overviews ebenfalls Werbeanzeigen unter.


Google stellt Ads in AI Overviews live

Grafik mit Smartphone Mockup samt AI Overview und Ads, Textbereiche, heller Hintergrund
© Google via Canva


Immer neue Features für User: Perplexity gewinnt an Relevanz

Mehr als 15 Millionen User hat Perplexity bereits gewonnen. Und über 230 Millionen Suchanfragen pro Monat verarbeitet die AI Answering Machine, Tendenz steigend. Auch in Deutschland suchen laut dem State of Search 2024 Report bereits viele Menschen über diese Plattform. In den vergangenen Wochen hat Perplexity viele Neuheiten für die Nutzer:innen bereitgestellt und plant sogar die Kuration des Discover-Bereichs durch Creator. Zu den neuen Funktionen zählen der Reasoning Mode, Spaces als personalisierbare Search Hubs und die Internal Knowledge Search zum parallelen Durchsuchen von Web und Dokumenten. Auch neu sind beispielsweise dedizierte Widgets für Spiele und Infos aus der NFL und NBA.

Auf Perplexity stehen KI-Modelle wie unter anderem Claude 3.5 Sonnet von Anthropic und GPT-4o von OpenAI zur Verfügung. Aber auf Grok-2 können User nutzen.

Neuerdings ist Perplexity auch auf MacOS verfügbar und Entwickler:innen erfreut der Support durch den GitHub Copilot. Perplexity wird die Suche im KI-Zeitalter mitprägen. Die Vision des Unternehmens erläutert Dmitry Shevelenko:

Menschen sind von Natur aus neugierig. Wir wollen es ihnen leichter machen, Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und die Informationen zu finden, die sie suchen – unabhängig von ihrem Hintergrund. Es schwirrt so viel Information im Internet herum, und Technologie kann uns helfen, die wirklich relevanten Informationen zu finden. Und zwar schneller als je zuvor. 

Auf Threads ansehen

Die ganz große Konkurrenz kommt dabei von Google, Bing und nicht zuletzt OpenAI mit der neuen ChatGPT Search. In dieser sind bislang noch keine Ads integriert – doch auch das könnte sich ändern. Neue Werbeinventare werden für Advertiser dank immer neuer Lösungen und Plattformen so oder so entstehen.


Das ist die ChatGPT Search:
Google-Konkurrenz mit Problemen

Message ChatGPT auf blauem Hintergrund
© OpenAI via Canva

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