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Technologie
X bringt KI-Bot for free und fürchtet Threads-Aufstieg

X bringt KI-Bot for free und fürchtet Threads-Aufstieg

Niklas Lewanczik | 12.11.24

X möchte den xAI Chatbot Grok auch für Free User verfügbar machen. Doch die Plattform verliert, gerade nach der US-Wahl und Elon Musks Rolle dabei, weiter an Relevanz. Bluesky profitiert derweil von einem immensen Wachstum und Threads vereint immer mehr User auf sich.

Die Verfügbarkeit von AI Chatbots spielt für viele User eine zentrale Rolle, wenn sie entscheiden, auf welcher Plattform sie aktiv sind. Deshalb bietet auch die selbsternannte Everything App X den Nutzer:innen mit Grok, inzwischen in der Version Grok-2, einen Bot, der sogar Echtzeitdaten von der Plattform nutzen kann.

Dieser Chatbot ist bislang nur für zahlende Abonnent:innen nutzbar. Doch eine Freemium-Version soll bald integriert werden und User locken. Und obwohl xAI kürzlich auch die leistungsfähige API von xAI (kompatibel mit OpenAI und Anthropic SDKs und samt Function Calling Support) gelauncht und X eine Videomonetarisierung für Creator in den Raum gestellt hat, müssen sich das Unternehmen und auch die Plattform X womöglich langfristig der Konkurrenz geschlagen geben.

X schwächelt, Bluesky wächst

Lohan Simpson berichtet via X, dass eine kostenfrei nutzbare Version von Grok schon bald für die X User bereitstehen soll. Einen konkreten Roll-out-Termin gibt es bisher nicht, erste Nutzer:innen konnten das Feature jedoch schon nutzen.

Grok bietet in der Version mit dem Modell Grok-2 Bildvorschläge vor, lässt User verschiedene KI-Modelle wählen und Textausschnitte aus Antworten extrahieren. Für die Visuals gibt es Bildgenerierungs-Support vom vor wenigen Monaten viral gegangenen Modell FLUX.1 von Black Forest Labs.

Doch auch die hilfreichen AI Features von Grok dürften X nicht vor Problemen bewahren können, die auf die Plattform zukommen. Viele Advertiser, Brands und Creator haben diese in der jüngeren Vergangenheit aufgrund mangelnder Content-Moderation, einer hostilen Umgebung und umstrittener Features schon verlassen. So erlaubt X zum Beispiel jetzt blockierten Accounts, öffentliche Posts der Konten zu sehen, von denen sie blockiert wurden. Zudem ändert X zum 15. November die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und legt noch weniger Wert auf die Identifikation von Fake Newsletter oder den Schutz der User.

Überdies sehen viele in Plattformeigner Elon Musk, der den designierten US-Präsidenten Sobald Trump im US-Wahlkampf massiv unterstützte und mit Verschwörungstheorien, Anfeindungen und Allmachtsfantasien auf sich aufmerksam macht, eine ungeeignete Person für die Führung eines sozialen Netzwerks. Nach zwei Jahren unter Elon Musk ist vom einstigen Twitter nicht mehr viel Substanz vorhanden.


Neue X-Richtlinien:

Blockierte Accounts sehen nun deine Posts

Tweet von Elon Musk auf blauem Hintergrund
© Eigener Screenshot von Elon Musks Post via Canva


Bluesky und Threads könnten X ablösen

Derweil hat die X+Alternative Bluesky kurz nach der US-Wahl in wenigen Tagen enorm viele User gewonnen. 700.000 Nutzer:innen kamen binnen einer Woche hinzu, berichtet The Verge. Aktuell liegt die Zahl der User bei über 14,5 Millionen. Erst kürzlich erreichte die Plattform 13 Millionen User.

Bluesky now has 13M+ users, the @atproto.com developer ecosystem continues to grow, and we’ve shipped features like DMs and video! We’re excited to announce that we’ve raised a $15M Series A to continue growing the community, investing in Trust and Safety, and supporting the dev ecosystem.

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— Bluesky (@bsky.app) 24. Oktober 2024 um 18:33

Bluesky, einst von Twitter-Gründer Jack Dorsey gefördert, hat den Nutzer:innen zuletzt einige neue Features geliefert. Dazu gehören die Integration von Videos, Direct Messages und einfache Website-Einbettungen. Die Plattform schaffte zu Beginn des Jahres die Warteliste ab und wächst langsam aber sicher. Besonders viele neue User kamen auch aus Brasilien, als X dort kürzlich zeitweise gesperrt war. Sogar ein neues Abonnementmodell könnte bald kommen.

Neben Bluesky ist für die Masse der User vor allem Metas Threads relevant geworden. Die als textbasierte Plattform gestartete Instagram-Schwester verzeichnet bereits 275 Millionen monatlich aktive User.

Auf Threads ansehen

Im Sommer war die Zahl erst von 175 auf 200 Millionen gestiegen. Threads zieht immer mehr Brands und Creator an – Advertiser können bisher noch nicht auf der Plattform werben. Und mit neuen Features geizt die Meta-Tochter ebenfalls nicht. So können die ersten User jetzt beispielsweise auf Drafts zurückgreifen. Auch hat das Unternehmen vor Kurzem 20 Bilder oder Videos als Option im Carousel, eine längere Bearbeitungszeit für abgesendete Posts, dedizierte Mobile Insights und Best Practices etc. eingeführt, um Creator und Marken zu überzeugen.

Auf Threads ansehen

Neben Threads und Bluesky konkurrieren auch Mastodon und nicht zuletzt LinkedIn mit X. Immerhin wird LinkedIn immer mehr wie ein textbasierter News Feed (mit zusehends mehr Videos) genutzt.



Allerdings haben sowohl soziale Medien als auch klassische Suchmaschinen und andere Plattformen derzeit mit der wachsenden Konkurrenz durch Features und Tools mit generativer KI im Hintergrund zu kämpfen.


Metas Q3-Bericht:

275 Millionen monatliche Threads User

Einblick in Metas Quartalszahlen aus Q3
© Meta via Canva

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