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Social Media Marketing
Video im Fokus: Meta könnte Zahlungen an News-Organisationen kürzen

Video im Fokus: Meta könnte Zahlungen an News-Organisationen kürzen

Niklas Lewanczik | 11.05.22

Meta überdenkt die Kooperation mit News Publishern und könnte diesen bald weniger zahlen. Denn die User interagieren zusehends mehr mit Videos, Links zu News erfahren weniger Beachtung.

Weniger Menschen klicken auf Metas Plattformen auf Links von News-Organisationen. Daher könnte der Social-Konzern die News-Integration reduzieren – und auch die Kosten dafür senken. Gleichzeitig sollen Video- und Kurzvideoformate deutlich stärker gefördert werden. Denn diese sorgen für ein immer größeres User-Engagement und ermöglichen es Instagram und Facebook, mit Trend-App TikTok in Konkurrenz zu treten.

Metas Macht über die Publisher

Der Publisher The Information berichtet von Facebooks Plänen unter Berufung auf Personen, die davon unterrichtet sind. So heißt es im Bericht:

Meta Platforms is considering reducing the money it gives news organizations as it reevaluates the partnerships it struck over the past few years, according to people familiar with the matter. The reassessment comes as Meta looks to cut costs broadly and rethinks the value of including news in its flagship Facebook app.

Nach Angaben von The Information haben auf Facebook (zumindest in den USA) weniger Menschen auf News Links geklickt, seit Ex-US-Präsident Donald Trump nicht mehr im Amt ist. Insgesamt würden die News-Inhalte, das heißt Posts mit Links, weniger Engagement erfahren als die derzeit so populären Videos und insbesondere Kurzvideos. Daher könnte Meta gerade in diesem Bereich Kürzungen ansetzen – auch finanzielle.

Meta setzt mit dem Meta Journalism Project auf die Zusammenarbeit mit Publishern aus aller Welt. Dabei zahlt der Social-Konzern den Verlagen bestimmte Summen, um die Kooperation nach den eigenen Regeln gestalten zu können. Das geschah in der Vergangenheit teilweise aufgrund des Drucks von politischer Seite, beispielsweise in Australien. Passend dazu führte Facebook bereits 2019 einen dedizierten News Tab für die Plattform ein:

Im vergangenen Jahr wurde dann der Bereich Facebook News auch für Deutschland ausgerollt. Über einen eigenen Reiter gelangen die User zu den Inhalten zahlreicher teilnehmender Verlage. Mit dabei waren zu Beginn der Kooperation 35 Verlage mit mehr als 100 Medienmarken. Diese wiederum lassen sich auf die Kooperation mit Meta ein, um die potentielle Reichweite auf den Plattformen des Konzerns keineswegs missen zu müssen; dabei hat Meta die Karten in der Hand. Doch der Fokus auf Nachrichten auf Metas Plattformen – insbesondere Facebook – verliert an Gewicht.

Weniger News-Inhalte auf Facebook?

Anfang dieses Jahres kündigte Facebook an, dass der News Feed nur noch Feed heißen soll.

Lange Zeit hieß das Herzstück der Plattform News Feed. Doch der Namenswechsel zeigt bereits an, dass auf Facebook anderer Content an Relevanz gewinnt. Zur Namensänderung gab es Erklärungsbedarf. In einem Memo an die Angestellten erklärte CEO Mark Zuckerberg, dass der Zusatz „News“ User dahingehend verwirrt hätte, dass sie eher News Stories als private Posts von Freund:innen und Bekannten dort erwartet hätten. Letztere aber sollten mehr im Fokus stehen. Denn nach Facebooks eigenen Zahlen wurden schon 2021 deutlich mehr Posts von Freund:innen und Bekannten angeschaut und angeklickt als Posts mit Links von Drittseiten.

Nun kommt als Faktor hinzu, dass Meta insbesondere Video als Format deutlich stärker pushen möchte. Darauf haben Mark Zuckerberg und Head of Instagram Adam Mosseri vielfach hingewiesen. Mehr als 20 Prozent der Zeit, die User auf Instagram verbringen, lässt sich der Reels-Rezeption zuschreiben. Dabei ist die Produktion der Videos noch gar nicht eingerechnet. Auf Facebook entfällt sogar über die Hälfte der Nutzungszeit auf Videoinhalte. Insbesondere auf Reels setzt Meta, um mit der stetig stärker werdenden Konkurrenz vonseiten TikToks Schritt halten zu können. Immerhin toppt TikTok seit langer Zeit die Download Charts und gilt als Trend-Schmiede im Social-Bereich.

Um die Weiterentwicklungen im Videobereich – wie die Umwandlung von Stories in Reels auf Facebook – und die Monetarisierungsoptionen für Creator bei Reels – wie die neuen Rewards für Original Content – zu finanzieren, könnte Meta schließlich in anderen Content-Bereichen Abstriche machen; womöglich im News-Bereich.

Auch das Metaverse wird zum Wachstumsfaktor bei Meta

Mark Zuckerberg erklärte bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen Metas, dass neben Reels und Ads das Metaverse eines der größten Themen für den Konzern ist. Die Umbenennung des Konzerns von Facebook in Meta war ein deutlicher Hinweis auf den Fokus der Social-Plattformen. Dazu erklärte Zuckerberg seinerzeit:

Im Moment ist unsere Marke so eng mit einem Produkt verbunden, dass sie unmöglich alles repräsentieren kann, was wir heute tun, geschweige denn in der Zukunft tun werden. Ich hoffe, dass wir mit der Zeit als Metaversum-Unternehmen wahrgenommen werden, und ich möchte unsere Arbeit und Identität auf das ausrichten, worauf wir hinarbeiten.

Inzwischen gibt es zahlreiche Entwicklungen im Meta-Konzern, die auf die Entwicklung des Metaverse und von AR-Realitäten abzielen. So berichteten wir zuletzt darüber, dass der Konzern an einer Währung für das Metaversum arbeiten könnte, die noch unter dem Arbeitstitel Zuck Bucks firmiert. Außerdem haben Zuckerberg und Mosseri erst diese Woche verkündet, dass Instagram mit der Integration von NFTs beginnt und die Digital Collectibles bald auch zu Facebook kommen werden.

Auch für diese Entwicklungen benötigt Meta künftig viele finanzielle Ressourcen. Und obwohl im ersten Quartal 2022 27 Milliarden US-Dollar Umsatz zu Buche standen, könnte die Einschränkung von Zahlungen an Publisher zur Erhöhung der finanziellen Mittel führen, die für Video, das Metaverse und die Creator-Förderung eingesetzt werden.

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