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Social Media Marketing
Goodbye, Fleets: Twitter stellt eigenes Story-Format nach weniger als einem Jahr ein

Goodbye, Fleets: Twitter stellt eigenes Story-Format nach weniger als einem Jahr ein

Niklas Lewanczik | 15.07.21

Weil zu wenige User das Format Fleets genutzt haben – und dabei meist nur diejenigen, die ohnehin viel tweeten –, wird das Feature bald für alle wieder entfernt.

Ein Story-Format funktioniert nicht auf jeder Plattform. Und genauso wenig in jedem digitalen Nutzungskontext, sei er auch im Rahmen von Social Media angesiedelt. Ein Beispiel dafür liefert Twitter Fleets. Das stark an den Stories bei Instagram und Co. orientierte Format wird nun nach wenigen Monaten wieder eingestellt. Es gab einfach nicht genug User, die es nutzen wollten. Auch bei dem Karrierenetzwerk LinkedIn, das seit Herbst 2020 ebenfalls in Deutschland Stories als Option anbietet, muss sich die Relevanz des Story-Formats erst noch beweisen. Twitter möchte sich nach dem Scheitern von Fleets nun auf andere Projekte konzentrieren und herausfinden, was Menschen davon abhält, mehr Engagement auf der Plattform zu zeigen.

Das Ende von Fleets: Einige Features kommen jetzt in den Tweet Composer

Bis zum 3. August können Nutzer:innen noch Fleets bei Twitter erstellen, dann ist endgültig Schluss. Das gab das Unternehmen überraschend auf dem eigenen Blog und via Twitter bekannt:

Überraschend kommt die Meldung, weil Twitter das Format erst im November 2020 global ausgerollt hatte – mit großen Hoffnungen. Außerdem wurden noch vergangenen Monat Full-Screen Ads in Fleets getestet. Doch da Ilya Brown, Head of Product, Brand & Video Ads bei Twitter, im Blogpost bestätigt, dass viel zu wenig Menschen das Feature bisher genutzt haben, hat es keine Zukunft. Brown schreibt:

We built Fleets as a lower-pressure, ephemeral way for people to share their fleeting thoughts. We hoped Fleets would help more people feel comfortable joining the conversation on Twitter. But, in the time since we introduced Fleets to everyone, we haven’t seen an increase in the number of new people joining the conversation with Fleets like we hoped.

Er gibt weiterhin an, dass Fleets vor allem von den Twitter Usern genutzt wurde und wird, die ohnehin sehr viel über Tweets teilen. Deshalb möchte das Unternehmen einerseits ergründen, was weitere User davon abgehalten hat, sich über das Story-Format auszudrücken. Selbst ein möglicher Test, bei dem User Fleets von Accounts, denen sie nicht folgen, sehen konnten oder vorgeschlagen bekamen, änderte nichts am Misserfolg des Formats. Andererseits sollen die Optionen für jene, die fleißig tweeten, ausgeweitet werden.

Dazu gehört auch, dass der Tweet Composer ein Update erhält. Laut Ilya Brown wird Twitter testen, dort GIF Sticker, eine Full-Screen-Kamera und Textformatierungsoptionen zu integrieren. All dies sind Elemente des Fleets Composers.

Wissen, wann man aufhören muss – und neue Wege gehen: Spaces als neues Fokusprojekt?

Twitter möchte als Kurznachrichtendienst und Social-Plattform am Puls der Zeit stets die öffentliche Diskussion mitgestalten und das Teilen von Content vorantreiben. Mit dem Format Fleets ist das nicht gelungen und Ilya Brown zeigt sich nüchtern selbstkritisch:

We’re evolving what Twitter is, and trying bigger, bolder things to serve the public conversation. A number of these updates, like Fleets, are speculative and won’t work out. We’ll be rigorous, evaluate what works, and know when to move on and focus elsewhere.

Nun soll der Fokus also zum einen darauf gelegt werden, die Funktionen für das Erstellen und Teilen von Tweets noch weiter zu optimieren; einen Edit Button dürfte es allerdings dennoch auch in naher Zukunft nicht geben. Zum anderen dürfte Twitter auch noch mehr Hoffnungen in das Audio-Feature Spaces setzen. Das erst im Mai 2021 komplett ausgerollte Format hat kürzlich mit den Ticketed Spaces eine relevante Monetarisierungsoption erhalten. Spaces steht in Konkurrenz zu Clubhouse, Spotify Greenroom und Facebook Rooms. Ob viele User aber insgesamt langfristig auf die Audio-only-Angebote zurückgreifen, muss sich im Laufe der Zeit erst zeigen.

Ein weiteres Feature, an dem Twitter allem Anschein nach arbeitet, und das Nutzer:innen zugute kommen dürfte, ist Twitter for Professionals. Dieses soll Brands und Creatorn Tools für die Verbindung zur Community liefern. Und auch für die Monetarisierung auf der Plattform soll hiermit ein neuer Ansatz geschaffen werden. Diese können Twitter User seit 2021 beispielsweise auch über Newsletter auf der Plattform fokussieren.

Die Community darf nun mit Spannung verfolgen, welche Updates Twitter für die Plattform nach dem Ende von Fleets bereithält. Das Scheitern dieses Formats zeigt immerhin: Die Angleichung der Social-Media-Plattformen hat ihre Grenzen; und die Nutzung von Twitter bleibt unique.

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