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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Snackable, visuell, persönlich: Google möchte die Suche mit Kurzvideos, AI-Antworten und Social Posts auflockern

Snackable, visuell, persönlich: Google möchte die Suche mit Kurzvideos, AI-Antworten und Social Posts auflockern

Niklas Lewanczik | 08.05.23

Google möchte eine persönlichere und visuell ansprechendere Search-Erfahrung liefern und mehr Kurzvideos, Social Posts sowie AI-Konversationen integrieren.

Durch die Integration von KI-Chatbots bei Bing und Google hat bereits eine weitreichende Revolution der Suchergebnisseiten großer Suchmaschinen begonnen. Davon zeugt nicht zuletzt das jüngste große Bing AI Update, nach dem Video- und Fotoantworten in den Bing Chat integriert werden und ein Chat-Verlauf zur Verfügung gestellt wird. Doch auch Google rüstet auf, plant große Neuerungen für den eigenen KI-Chatbot Bard und soll derzeit daran arbeiten, die Suchergebnisse künftig noch persönlicher und visuell abwechslungsreicher zu gestalten. Zur Revolution der Suche, von der Google gern spricht, gehören laut dem Wall Street Journal mehr Social Media Posts, Kurzvideos und personalisierte KI-Ergebnisse in den SERPs.


Riesiges Update:

Bing AI jetzt mit Chat-Verlauf und visuellen Antworten

© Microsoft (Änderungen wurden vorgenommen via Canva), Grafik verschiedener Bing AI Screens von Microsoft mit einzelnen Bilddetails und Bing-Logo
© Microsoft (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)


Weg von den blauen Links, hin zu persönlicherem Social Content: Google plant weiteren Shift in den Suchergebnissen

Nach Informationen von Wall Street Journal Reporter Miles Kruppa möchte Google die Suchergebnisse auch anpassen, um jüngere Menschen besser anzusprechen. Denn dem Unternehmen ist längst klar, dass viele junge Menschen – zumindest im Local-Kontext – oft auf TikTok und Instagram suchen, statt auf Google zurückzugreifen. Darüber hinaus lockt Microsofts Suchmaschine Bing mit den neuen attraktiven und umfangreichen Lösungen für Bing AI immer mehr User.

Zu den geplanten Änderungen gehört die Bestrebung, weniger auf Ergebnis-Links zu setzen. Traditionell zeigt Google in den Suchergebnissen blaue Links und Snippets für die zur Suchanfrage passenden Quellen an. Dazu kommen Knowledge Graphs, Bilder, Schlagzeilen, Videos, Tweets und dergleichen. Seit einigen Jahren integriert Google immer mehr visuell ansprechende Elemente in den SERPs. Dazu zählen insbesondere die populären Kurzvideos, die von YouTube, aber auch TikTok und Meta kommen.

Künftig könnten jedoch noch mehr Kurzvideos bei noch mehr verschiedenen Suchanfragen auftauchen. Zudem sollen auch mehr Social Media Posts als Quellen integriert werden. Angesichts der Tatsache, dass viele renommierte Publisher inzwischen auf TikTok, Instagram, LinkedIn, Twitter und Co. relevante Beiträge teilen – und dass immer mehr Menschen die sozialen Netzwerke auch als News-Quelle nutzen –, wirkt diese Entwicklung wie ein logischer Schritt. Im Rahmen dieses Updates sollen in Zukunft auch mehr Creator, Corporate Influencer, CEOs und dergleichen eine Stimme bei Google erhalten. Auf diese Weise könnten die Suchergebnisse noch mehr Ähnlichkeit zu Social Media Feeds erhalten. Google sollte in diesem Kontext besonderen Wert auf verifizierte Ergebnisse legen, denn mit dem Verkauf von Verifizierungs-Badges könnten Meta und Twitter diesbezüglich für Verwirrung sorgen.

AI wird ein zentraler Faktor für die Google-Suchergebnisse

Während Social Media Posts und Kurzvideos von Creatorn die Suche persönlicher – das heißt, mehr auf Einzelpersonen des öffentlichen Lebens als auf Publisher und Marken fokussiert – gestalten können, soll die Sucherfahrung für die User ebenfalls persönlicher werden. Dafür dürfte künftig vor allem Googles KI-Chabot Bard sorgen. Dieser ist allerdings bislang nur für einige ausgewählte User in den USA verfügbar. Kürzlich hat das Suchmaschinenunternehmen bereits diverse Updates für Bard angekündigt, die den Bot für die Suche optimieren sollen. Mithilfe des neuen „Google it“ Buttons liefert Google für Antworten von KI-Bot Bard mehr Kontext und verwandte Themen. Darüber hinaus informiert eine Updates-Seite über neue Experimente und Features der KI-Integration.

Der neue „Google it“ Button in der Suche mit Bard, © Barry Schwartz
Der neue „Google it“ Button in der Suche mit Bard, © Barry Schwartz

Google entwickelt Bard trotz anhaltender Kritik mit Hochdruck weiter, um nicht von Bing abgehängt zu werden. Daher wird das KI-Tool, welches die hochfunktionalen Sprachmodelle Googles LaMDA und PaLM für die Generierung relevanter Antworten und Suchergebnisse nutzen soll, zu einem zentralen Faktor für die Suche, die sich bei Google täglich im Wandel befindet. Gegenüber CNet erklärte ein Mitglied des Google-Presse-Teams per Statement:

Search has always been an incredibly dynamic, rapidly evolving sector with products constantly getting better. For years, we’ve been focused on a long-term approach to evolve Search, including using AI to enable new capabilities like multisearch, bringing more visual exploration features to the results page, and introducing new ways to surface a wide range of perspectives and content formats. We’ve talked at length about this work, including at events like Google I/O and Search On, and we look forward to building on these efforts in many ways in the years ahead. As Search evolves, delivering high quality information and supporting a healthy, open web will remain core to our approach.

Wir dürfen gespannt auf die umfassende Integration von Bard in Googles Suchmaschine warten; schon jetzt erlaubt das Unternehmen mehr Usern den Zugriff auf die generativen KI-Tools im Workspace-Bereich rund um Gmail und Docs. Unterdessen warnt jedoch Ex-Googler und KI-Experte Dr. Geoffrey Hinton vehement vor einer zu rasanten Entwicklung und Integration der Künstlichen Intelligenz. Die Gefahr des Kontrollverlusts und umfangreicher Entlassungen wegen Umstrukturierungen bei Jobs sei groß, doch auch die schnelle und unübersichtliche Verbreitung von Fake News könne eine Folge von mehr KI-Tools im Search-Kontext sein. Schon jetzt beklagen Nutzter:innen von Bing AI, Google Bard und Co. zum Teil gefährliche, zum Teil schlichtweg falsche Antworten.

Die Sucherfahrung wird sich jedoch drastisch verändern. Bing und Google sind dazu angehalten, dafür einen möglichst sicheren Rahmen zu schaffen – um auch Advertiser für sich zu gewinnen und nicht zu verunsichern.


Upgrade geplant:

Googles Bard soll mächtiger werden

© Google, abstrakte Bard-Grafik, Google-Schriftzug, bunt
© Google

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