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Technologie
Upgrade geplant: Googles Bard soll mächtiger werden

Upgrade geplant: Googles Bard soll mächtiger werden

Caroline Immer | 06.04.23

In einem Podcast-Gespräch verrät Googles CEO Sundar Pichai, wie er den Chatbot Bard im Alltag verwendet und wie dieser weiterentwickelt werden soll. Er berichtet zudem von beunruhigenden Erfahrungen mit dem Sprachmodell LaMDA.

Im Februar 2022 machte Google das ChatGPT-Konkurrenzmodell Bard für erste Tester:innen zugänglich – Ende März folgte der umfassendere Rollout. Während Google an der Weiterentwicklung des KI-Systems arbeitet, schläft auch die Konkurrenz – allen voran OpenAI mit GPT-4 – nicht. Wie genau es mit Googles Bard weitergehen soll und wie der Chatbot im Alltag am besten verwendet werden kann, hat der Google CEO Sundar Pichai nun in einer Episode des Podcasts Hard Fork preisgegeben.


Bard hilft Pichai bei der Planung von Geburtstagsfeier

Im Podcast erklärt Pichai, der Chatbot glänze vor allem bei der Beantwortung von Fragen und könne die Fantasie anregen. In zwei Kategorien funktioniere Bard besonders gut: Bei kreativen, zum Spaß gestellten Fragen und bei Fragen zu Themen, welche in den eigenen Expertise-Bereich fallen. So könne die Antwort des Chatbots von den Fragesteller:innen besser analysiert und kritisch beurteilt werden.

Der CEO berichtet, Bard bereits in seinem täglichen Leben zu verwenden und mithilfe des Chatbots beispielsweise den 80. Geburtstag seines Vaters geplant zu haben. In Reaktion auf die Frage „Was soll ich mit meinem Vater an seinem 80. Geburtstag machen?“ schlug der Bot vor, ein Sammelalbum für das Geburtstagskind vorzubereiten.

Erste Erfahrungen mit LaMDA waren „beunruhigend“

Pichai habe LaMDA (Language Model for Dialogue Applications) – das Sprachmodell hinter Bard – bereits vor zwei Jahren erstmalig getestet und beschreibt seine ersten Erfahrungen mit dem Programm als „faszinierend“, aber auch teilweise „beunruhigend“. So habe LaMDA auf die Aufforderung „Stell dir vor, du bist der Planet Pluto“ mit tiefgründigen Ausführungen über die Einsamkeit des Planeten reagiert. Noch deutlich besorgniserregender sind im Februar 2023 entstandene Aussagen von Microsofts Bing AI Chat, welcher mitunter angab, sich im Zweifelsfall für das eigene Überleben statt das Überleben des Fragestellers zu entscheiden:


Zukunft von KI: Pichai bleibt optimistisch

Die beschriebenen Konversationen mit den KI-Modellen lassen diese personengleich und fast empfindungsfähig erscheinen – ein Gedanke, der 2022 auch einem Google-Entwickler kam. Dieser attestierte LaMDA ein Empfindungsvermögen und wurde daraufhin von Google suspendiert.

Auch, wenn bei näherer Betrachtung nur wenige Punkte für ein echtes Empfindungsvermögen des Modells sprechen: Die potenziellen Risiken, die insbesondere von leistungsfähigen KI-Systemen ausgehen, sind bereits jetzt allgegenwärtig – insbesondere die Verbreitung von Fehlinformationen. Zahlreiche Tech-Expert:innen, darunter auch Elon Musk, fordern nun sogar eine sechsmonatige Zwangspause für die Entwicklung von KI-Tools. Pichai erklärt im Interview, dass er die Sorgen nachvollziehen könne, jedoch weiterhin optimistisch bleibe, was die Zukunft von Künstlicher Intelligenz angehe.

Bard soll Upgrade erhalten

Pichai beteuert im Podcast-Gespräch außerdem, dass das Unternehmen Bard mit voller Absicht zunächst nur mit einem kleinen, weniger leistungsfähigen Modell ausgestattet habe. Das Ziel sei, auf mächtigere Systeme umzusteigen, sobald man die Software vollständig unter Kontrolle habe. Ein Upgrade von Bard ist allem Anschein nach bereits in Gange: So kündigte Googles Jack Krawczyk auf Twitter an, dass das Unternehmen Bards Fähigkeiten in den Bereichen Mathematik und Logik verbessert habe.

Darüber hinaus veröffentlichte Google in einem Paper weitere Details über die Supercomputer, mit welchen das Unternehmen die eigenen KI-Modelle trainiert. Diese seien schneller und energieeffizienter als vergleichbare Systeme von Nvidia Corp. Google erklärt:

The TPU v4 supercomputer is 4x larger at 4096 chips and thus ~10x faster overall, which along with OCS flexibility helps large language models. For similar sized systems, it is ~4.3x-4.5x faster than the Graphcore IPU Bow and is 1.2x-1.7x faster and uses 1.3x-1.9x less power than the Nvidia A100.



Der Papst in einer Balenciaga-Jacke: Das KI-generierte Bild, das in den vergangenen Tagen um die Welt ging, ist kein Einzelfall. Um die missbräuchliche Nutzung des Tools einzuschränken, stoppt Midjourney nun die kostenfreie Testversion.

Fake-Bilder häufen sich:

Midjourney stoppt kostenlose Testversion

© Jonathan Kemper – Unsplash

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