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Human Resources
Grüne Jobs boomen – doch oft fehlen die Skills

Grüne Jobs boomen – doch oft fehlen die Skills

Niklas Lewanczik | 07.08.24

59 Prozent der Befragten in Deutschland möchten bald in einem grünen Job arbeiten. Oft bringen sie dafür aber gar nicht die Voraussetzungen mit. Wir erklären, was ein grüner Job überhaupt ist und wie Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen beim Klimabewusstsein besser zusammenkommen.

Sehr viele Arbeitnehmer:innen interessieren sich für Nachhaltigkeit, auch in ihrem eigenen Jobumfeld. Trotzdem bleiben viele sogenannte grüne Jobs unbesetzt. Das ist das Ergebnis einer Analyse von LinkedIn. Während sich in Deutschland über die Hälfte (59 Prozent) der Arbeitnehmer:innen dafür interessieren, in den kommenden fünf Jahren in einem grünen Job zu arbeiten, ist das Interesse in den USA, Frankreich und Großbritannien deutlich geringer (USA 37 Prozent; Frankreich 45 Prozent; UK 42 Prozent). Das Interesse an einer Arbeit, die die Nachhaltigkeit und Umwelt fördern, ist also besonders hierzulande groß. Ebenso groß ist aber der Nachholbedarf in Bezug auf grüne Skills.

Die Ergebnisse der Analyse: Grüne Jobs wachsen schneller als grüne Skills

Das Business-Netzwerk LinkedIn hat eine internationale Untersuchung durchgeführt und dafür mit dem Beratungsunternehmen Strand Partners zwischen dem 24.05.2024 und dem 30.05.2024 weltweit 7.141 Verbraucher:innen befragt. Die Personen kamen aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Brasilien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. 1.000 deutsche Bürger:innen repräsentieren (nach Geschlecht, Alter, Region, Branche, Beruf und Bildungsstand) Deutschland in den Ergebnissen.

Dabei zeigt sich das große Interesse an grünen Jobs. Diese zeichnen sich laut LinkedIn dadurch aus, dass sie „auf die Erhaltung oder Wiederherstellung der Umwelt und der ökologischen Nachhaltigkeit ausgerichtet“ sind. Es gibt für Arbeitnehmer:innen viele Gründe, einen solchen Job zu suchen. Der Wunsch nach dem Schutz der Umwelt steht mit 62 Prozent ganz oben auf der Liste dieser Gründe, gefolgt von der Hoffnung, einer erfüllenden Tätigkeit nachzugehen. Im vergangenen Jahr machte sich auch der Trend des Concious Quitting bemerkbar, der zu diesen Erkenntnissen passt. Conscious Quitting beschreibt Kündigungen aufgrund des Umstandes, dass die Werte der Mitarbeitenden nicht oder nicht mehr mit den Werten der Arbeitgeber:innen übereinstimmen. Bei diesen Werten handelt es sich zumeist um solche aus den Themenbereichen ESG (Environmental, Social and Governance), CSR (Corporate Social Responsibility) und DEI (Diversity, Equity and Inclusion). 

Um eine Abwanderung von Personal zu vermeiden, sollten Unternehmen also selbst proaktiv auf Umweltschutzmaßnahmen setzen, jedoch kein Greenwashing betreiben. Auch die Förderung sinnstiftender Nachhaltigkeitsprojekte kann Mitarbeiter:innen motivieren. Trotzdem möchten einige sich auch dann sicherlich de facto grünen Jobs widmen. Doch viele sind darauf zunächst noch gar nicht vorbereitet.

Grüne Skills werden gesucht – immer mehr

Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten schätzen ihre Fähigkeiten für eine Karriere im Bereich Nachhaltigkeit nur als moderat bis schlecht ein. Sie wollen diese Fähigkeiten aber ausbauen. 71 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, dass sie ihre Skills für grüne Jobs ausbauen möchten, wohingegen in den USA nur 52 Prozent der Befragten auf solch eine Entwicklung setzen wollen. Bei grünen Skills handelt es sich laut LinkedIn um Fähigkeiten, die dabei helfen „wirtschaftliche Aktivitäten/Prozesse ökologisch nachhaltig zu gestalten“. Das können Kenntnisse über die Instandhaltung von Wasserversorgung oder die Installation von Wärmepumpen sowie solche zur Planung von Klimaschutzmaßnahmen und dergleichen sein.

Aus aktuellen LinkedIn-Daten, die anonymisiert generiert wurden, geht hervor, dass es immer mehr Stellenangebote mit der Nachfrage nach grünen Skills gibt. Doch das passende Personal muss noch ausgebildet werden, denn genügend Bewerber:innen mit den Fähigkeiten gibt es (noch) nicht. Laut dem LinkedIn Green Skills Report ist die Zahl der Stellenangebote, die mindestens eine grüne Fähigkeit erfordern, zwischen 2022 und 2023 um 22 Prozent gestiegen. Aber der Anteil der grünen Fähigkeiten unter den Erwerbstätigen ist weltweit im selben Zeitraum nur um zwölf Prozent gestiegen.

Kristin Keveloh, Arbeitsmarktexpertin bei LinkedIn, erklärt:

Unsere Analysen zeigen, dass das Klimabewusstsein unter deutschen Arbeitnehmer:innen stark zunimmt und die Mehrheit bereit ist, ihre ‚Green Skills‘ auszubauen. Die grüne Technologie birgt enormes wirtschaftliches Wachstumspotenzial. Gleichzeitig haben wir auf dem Arbeitsmarkt motivierte Menschen, die aktiv werden und einen grünen Job ergreifen möchten. Wenn wir ihnen Zugang zu entsprechenden Weiterbildungen und damit auch zu den entsprechenden Jobs bieten und diese Angebote angenommen werden, können wir sowohl den Klimaschutz vorantreiben als auch das wirtschaftliche Wachstum fördern.

Arbeitnehmer:innen, aber auch Arbeitgeber:innen können sich aktiv dafür einsetzen, diese Kluft zu verkleinern. Vor allem Weiterbildungen im Nachhaltigkeitskontext helfen weiter, sowohl Jobs attraktiver zu gestalten als auch die Umwelt zu verbessern. Des Weiteren können Unternehmen Anreize schaffen und sich an Playern aus der Digitalbranche orientieren, die im Bereich grüner Arbeit schon viel Vorarbeit geleistet haben. Ein Beispiel stellt das Unternehmen Ecosia aus Berlin dar.


Search-Alternative Ecosia:

„Bei Klimaneutralität aufhören macht keinen Sinn!“

Génica Schaefgen im Portrait, Ecosia-Logo und abstrakte Bäumen in bunt, heller Hintergrund
© Ecosia via Canva

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