Zwischen Soft Skills und Digitalisierung: So rüstest du dich für den Jobmarkt von morgen

Manche Stellenanzeigen verlangen fünf Jahre Erfahrung in einer Programmiersprache, die erst seit drei Jahren existiert, oder erwarten bei einem Einstiegsjob gleich jahrelange Berufserfahrung – Anforderungen, die oft unrealistisch wirken. Vielleicht bist du bei deiner Jobsuche auch schon auf Erwartungen gestoßen, die sich einfach unmöglich anfühlen. Doch welche Fähigkeiten und Skills sind heutzutage wirklich relevant?

Die Anforderungen an Arbeitnehmer:innen ändern sich rasant – nicht zuletzt getrieben durch Digitalisierung und technologische Umwälzungen. Die Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten, die Arbeitssuchende mitbringen, und denen, die Unternehmen tatsächlich benötigen, wird als „Skill-Gap“ bezeichnet. Eine Studie von Zety hat nun untersucht, welche Kompetenzen in Lebensläufen häufig genannt und welche in Zukunft wirklich gefragt sein werden. Das Ergebnis: Während viele Arbeitssuchende auf altbewährte Fähigkeiten setzen, rücken neue, technologiebezogene Kompetenzen in den Fokus.

Soft Skills dominieren in Lebensläufen

In deutschsprachigen Lebensläufen stehen Soft Skills weiterhin im Mittelpunkt. Arbeitssuchende nennen im Durchschnitt vier Fähigkeiten – eine überschaubare Auswahl angesichts der wachsenden Anforderungen der modernen Arbeitswelt.

Die beliebtesten Soft Skills im Überblick:

• Teamfähigkeit: Ein Klassiker, der von fast allen Bewerber:innen als essenziell angesehen wird. Und das zu Recht, denn Unternehmen schätzen weiterhin Mitarbeiter:innen, die gut im Team arbeiten können.
• Kommunikationsfähigkeit: In einer Welt, in der Home Office und Remote Work zunehmen, bleibt klare und präzise Kommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor.
• Schnelle Auffassungsgabe: Wer flexibel und lernbereit ist, kann sich besser an neue Aufgaben und Technologien anpassen.
• Gute Arbeitsmoral: Wer mit vollem Herzen bei der Arbeit dabei ist, ist im Schnitt produktiver und angesehener im Unternehmen.

Besonders interessant: Trotz Urbanisierung und steigender Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bleibt der Führerschein ein häufig genannter „Skill“. Dies zeigt, wie stark traditionelle Qualifikationen im Denken der Bewerber:innen verankert sind – auch wenn sie in vielen Berufen längst nicht mehr erforderlich sind.

Zukunftsorientiert: Welche Skills Unternehmen wirklich suchen

Während klassische Soft Skills wie Teamarbeit und Kommunikationsstärke weiterhin wichtig bleiben, verschiebt sich der Fokus in der Arbeitswelt zunehmend hin zu digitalen Kompetenzen und analytischen Fähigkeiten. Die Digitalisierung und Automatisierung bringen neue Herausforderungen, die ein Umdenken in der Bewerbungsstrategie erfordern.

Diese Skills sind in der Zukunft besonders gefragt:

1. Komplexe Datenanalyse: Unternehmen benötigen Fachkräfte, die große Datenmengen auswerten und daraus relevante Schlüsse ziehen können.
2. Digital Literacy: Ein grundlegendes Verständnis digitaler Tools und Plattformen wird in nahezu jedem Berufsfeld zur Grundvoraussetzung.
3. Web-Entwicklung: Programmierkenntnisse und ein technisches Verständnis für Web-Anwendungen werden immer gefragter.
4. Problemlösungsfähigkeit: Kreative Köpfe, die innovative Ansätze finden, um Herausforderungen zu meistern, sind unverzichtbar.
5. Kollaboration in virtuellen Teams: Die Fähigkeit, digital vernetzt zu arbeiten, wird zu einer Schlüsselkompetenz – besonders im Kontext von Remote Work.
6. Kreativität und Durchhaltevermögen: Zukunftsfähige Unternehmen suchen Mitarbeiter:innen, die in der Lage sind, neue Ideen zu entwickeln und trotz Rückschlägen konsequent am Ziel zu arbeiten.

Caio Sampaio, SEO Content Editor bei BOLD, sagt über diese Entwicklung:

Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit und schnelles Lernen sind alles wichtige Soft Skills, die von Unternehmen heutzutage quasi vorausgesetzt werden. Im Lebenslauf gelten aber in Zukunft andere Kompetenzen. Arbeitgeber suchen nach Fachkräften, die sich mit Digitalisierung auskennen und analytisch denken. Arbeitnehmer sind allerdings häufig gar nicht in diesen Fähigkeiten geschult. Dadurch entsteht die berüchtigte „Skill Gap“.

Soft Skills vs. Hard Skills: Der Mix macht den Unterschied

Die Arbeitswelt der Zukunft verlangt von Arbeitnehmer:innen eine Kombination aus klassischen und neuen Fähigkeiten. Teamarbeit, schnelle Auffassungsgabe und Kommunikationsfähigkeit bleiben zwar wichtig, werden aber zunehmend vorausgesetzt. Gleichzeitig gewinnen technologisch orientierte Hard Skills wie Datenanalyse oder Web-Entwicklung an Bedeutung. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass sich Arbeitssuchende bisher nur zögerlich auf diese neuen Anforderungen einstellen: Lediglich 1,59 Prozent der analysierten Lebensläufe erwähnen Kreativität, und nur 0,13 Prozent heben Problemlösungsfähigkeit hervor – Kompetenzen, die in der digitalisierten Arbeitswelt jedoch entscheidend sind.

Um in der Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu sein, müssen Bewerber:innen ihre Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln und an die Anforderungen anpassen. Die Zeiten, in denen ein Führerschein oder Basiskenntnisse in MS Office als ausreichend galten, sind vorbei. Weiterbildung und der Erwerb digitaler Kompetenzen sind unerlässlich, um die „Skill-Gap“ zu schließen und sich von der Konkurrenz abzuheben. In der folgenden Übersicht kannst du erkennen, welche Skills derzeit gefragt sind und welche in Zukunft an Relevanz gewinnen werden.

Für einen zukünftigen aussagekräftigen Lebenslauf solltest du dich daher am besten auf zukunftsweisende Skills wie Datenanalyse, digitale Tools und kreatives Problemlösen fokussieren. Hebe außerdem neben Teamfähigkeit auch individuelle Stärken hervor, die zur Position passen, und belege deine Kompetenzen durch konkrete Beispiele oder absolvierte Weiterbildungen. Solltest du Schwierigkeiten bei der Erstellung deines Lebenslaufes haben, gibt es mittlerweile auch zahlreiche KI-Tools, welche dir bei der Gestaltung helfen können.

Letztlich haben Arbeitssuchende, die ihre Kompetenzen proaktiv erweitern, die besten Chancen, in einer dynamischen und technologiegetriebenen Arbeitswelt zu bestehen. Denn letztlich gilt: Anpassungsfähigkeit und der Wille, sich weiterzuentwickeln, sind die wertvollsten Fähigkeiten – heute und in Zukunft.

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