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Human Resources
Zwischen Überforderung und Effizienz: 48 Prozent der Arbeitnehmenden leiden unter digitalem Stress

Zwischen Überforderung und Effizienz: 48 Prozent der Arbeitnehmenden leiden unter digitalem Stress

Marié Detlefsen | 16.01.25

Digitaler Stress ist eine Herausforderung im Home Office und im Büro – wird allerdings häufig unterschätzt. Erfahre, wie viele Arbeitnehmer:innen durch ständige Erreichbarkeit oder die Verwendung zu vieler Tools unter Stress leiden, was die Auslöser sind und wie KI einen Lösungsweg bietet.

Ständig eingehende Mails, unzählige Benachrichtigungen und zu viele parallele Kommunikationskanäle – der digitale Alltag vieler Arbeitnehmer:innen ist geprägt von einer Vielzahl technischer Herausforderungen und Kraftakten. Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Slack berichten knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent), dass sie mindestens einmal pro Woche unter digitalem Stress leiden. Für fast jede:n Zehnte:n gehört dieses Gefühl sogar täglich zum Arbeitsalltag. Wir zeigen dir, worin die Ursachen für digitalen Stress liegen und wie sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Unternehmen diesen bewältigen können.

Wodurch entsteht digitaler Stress?

Digitaler Stress ist nicht allein eine Frage der Technologie, sondern auch der Unternehmenskultur. 37 Prozent der Befragten machen die Art und Weise, wie digitale Tools implementiert und genutzt werden, für den Stress verantwortlich. Nur 19 Prozent sehen die Tools selbst als primären Stressfaktor. Dabei sollten die Auswirkungen digitalen Stress nicht unterschätzt werden, denn jede:r fünfte zieht laut Studie in Betracht, aufgrund zu hoher Belastung den Arbeitsplatz zu wechseln. Aus diesem Grund sollten Führungskräfte immer im Auge behalten, in welcher Situation sich die Mitarbeitenden sowie das Team befinden.

Doch wo liegen die Hauptursachen dieses Phänomens? Die Studie benennt fünf zentrale Herausforderungen:

  1. Ständige Unterbrechungen durch Benachrichtigungen (34 Prozent),
  2. Erwartungsdruck und dauerhafte Erreichbarkeit (33 Prozent),
  3. Überflutung mit Nachrichten auf mehreren Plattformen (31 Prozent),
  4. mangelhafte Benutzer:innenfreundlichkeit der eingesetzten Tools (27 Prozent) sowie
  5. Missverständnisse in der Kommunikation mit Kolleg:innen (26 Prozent).

Diese Stressfaktoren verdeutlichen, dass digitale Tools, die eigentlich der Erleichterung und Effizienzsteigerung dienen sollen, durch unkoordinierten Einsatz und fehlende Strukturen oft das Gegenteil bewirken. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der Umgang mit digitalen Technologien entscheidend ist. Unternehmen sollten daher klare Richtlinien für den Einsatz digitaler Plattformen schaffen, Fokuszeiten definieren und Zeiten der Erreichbarkeit transparent kommunizieren.

Klare Richtlinien und KI als Entlastung

Doch nicht nur klare Richtlinien bei der Nutzung digitaler Tools können bei der Stressbewältigung helfen. Ein zentraler Ansatzpunkt ist auch die Reduktion der Tool-Vielfalt. Der ständige Wechsel zwischen verschiedenen Plattformen erfordert enorme mentale Ressourcen und beeinträchtigt die Konzentration. Eine gebündelte, benutzer:innenfreundliche Plattform kann hier für Entlastung sorgen.

Laut der Studie wünschen sich Arbeitnehmer:innen vor allem: besser integrierte Tools (30 Prozent), klare Regeln und Prozesse für den Umgang mit digitalen Technologien (28 Prozent) und definierte Zeiten der Erreichbarkeit (ebenfalls 28 Prozent). Letzteres soll insbesondere dabei unterstützen, dass Angestellte im eigentlichen Feierabend oder im Urlaub auch mal abschalten können.


Zurecht unerreichbar –

Arbeit auch nach Feierabend?

Zurecht unerreichbar – Arbeit auch nach Feierabend?
© fizkes – Canva


Künstliche Intelligenz spielt in diesem Kontext ebenfalls eine wachsende Rolle. Laut der Studie berichten 27 Prozent der Befragten von einer deutlichen Entlastung durch KI-gestützte Funktionen. Insbesondere bei monotonen und zeitaufwändigen Aufgaben, wie dem Zusammenfassen von Nachrichten nach Meetings oder Urlaubszeiten, kann KI helfen, den Arbeitsalltag zu strukturieren. Gleichzeitig fühlen sich 24 Prozent der Befragten durch KI zusätzlich belastet. Der Schlüssel liegt laut Nina Koch, Director Customer Success Central Europe für Slack, in einer gezielten Begleitung bei der Implementierung von KI. Sie sagt:

KI hat das Potenzial, Mitarbeitende zu entlasten und digitalen Stress zu reduzieren. Dazu braucht es allerdings noch mehr als sonst eine Begleitung durch gezielte Schulungen und eine Kultur des Austauschs und Experimentierens. KI-Agenten mit definierten Rollen können hier massiv unterstützen: In einem klar abgesteckten Aktionsradius entsteht hier die Möglichkeit, sich frei von Ängsten und Vorurteilen mit den Vorteilen der Technologie vertraut zu machen.

KI kann Routineaufgaben übernehmen und dadurch Angestellte entlasten. Mittlerweile können Angestellte bis zu zehn Stunden die Woche durch die Nutzung von KI einsparen und diese Zeit für andere Aufgaben nutzen.

Mit den richtigen Werkzeugen gegen den digitalen Stress

Digitaler Stress ist ein wachsendes Problem in der modernen Arbeitswelt, das durch eine bewusste und strukturierte Nutzung von Technologien gemindert werden kann. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, monotone Aufgaben zu automatisieren und Freiräume für kreative Arbeit zu schaffen. Gleichzeitig müssen Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um Mitarbeitende nicht zu überfordern, sondern gezielt zu unterstützen. Letztlich gilt: Weniger Tools, klarere Prozesse und eine offene Kultur sind der Schlüssel zu weniger digitalem Stress und einer besseren Mitarbeiter:innenbindung. Koch betont in diesem Zusammenhang noch einmal den zielführenden Einsatz der richtigen Tools:

Digitaler Stress resultiert in Unzufriedenheit, Anspannung und mangelnder Leistungsfähigkeit oder sogar einem Jobwechsel. Ein schneller, asynchroner Austausch ist aber essentiell in der heutigen Arbeitswelt: Je mehr Wissen uns zugänglich ist und je einfacher wir kommunizieren können, desto mehr Raum entsteht für neue Ideen und Innovationen und desto produktiver werden wir. Dafür braucht es aber die richtigen Werkzeuge, die zudem zielführend eingesetzt werden sollten.


Über die Hälfte aller Arbeitnehmer:innen erlebt Stress –

Anzahl der Krankschreibungen hingegen gering

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