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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Im Sprint gegen Bing AI: Google bald mit ganz neuer KI-Suchmaschine?

Im Sprint gegen Bing AI: Google bald mit ganz neuer KI-Suchmaschine?

Niklas Lewanczik | 17.04.23

Google möchte eine neue, KI-gestützte Suchmaschine einführen, um im Wettkampf mit der Bing AI nicht an Boden zu verlieren. Zur Eile mahnt das Unternehmen auch, da Samsung Bing zur Default-Suchmaschine machen könnte.

Jetzt nimmt der Wettkampf um die KI-gestützte Suche richtig Fahrt auf – und Google könnte tatsächlich Marktanteile einbüßen. Denn Bing, die hinter Google zwar zweitrelevanteste, aber verglichen mit der Alphabet-Tochter wenig beachtete Suchmaschine, setzt im Bereich KI-Suche neue Maßstäbe. So zeigt der AI Bing Chat jetzt auch Bilder und Videos direkt an und soll zudem die Einbettung von Bildern bei Fragen ermöglichen. Darüber hinaus arbeitet Bing an besseren lokalen Suchergebnissen, einer Übersetzungsintegration, Download Updates und mehr. Search Ads und eine Optimierung der Quellenangaben sowie Expanded Hovering sind ebenso in der Umsetzung wie die erweiterte Integration der KI-Chatbot-Suche über diverse Dienste wie Skype und Edge. Sogar über die SwiftKey-Tastatur und die Windows Taskbar können User auf die Bing AI zugreifen. Nach eigenen Angaben hat die Suchmaschine unlängst die 100-Millionen-Marke bei den täglichen Usern geknackt.

Das allein dürfte Google bereits Kopfzerbrechen bereiten; doch jetzt denkt Samsung, eines der größten Smartphone-Unternehmen der Welt, darüber nach, statt Google Bing als Default-Suchmaschine einzusetzen. Daher verfällt Google in Panik und gerät unter Zugzwang, wie Nico Grant für die New York Times berichtet.

Als Antwort auf die Bedrohung durch Bing möchte Google sowohl die aktuelle Suchmaschinenerfahrung mit dem KI-Chatbor Bard optimieren als auch eine neue KI-zentrierte Suche launchen.

Bing AI vs. Bard: Microsofts KI-Chatbot in der Suche hat die Nase vorn

Noch hat Google weltweit (und auch in Deutschland) über 90 Prozent Marktanteil im Search-Markt. Und daran wird sich so schnell womöglich nichts ändern, zumal viele der tätlichen Suchanfragen von Usern aktuell weiterhin nicht über einen KI-Chatbot laufen. Doch da die Bing AI inzwischen ohne Warteliste für User verfügbar ist – und Googles Pendant Bard nur in den USA und im Vereinigten Königreich für erste Nutzer:innen und nur auf einer reduzierten LaMDA-Sprachmodell-Basis –, nutzen zusehends mehr Menschen Bings Suchmaschine. Der Traffic-Zugewinn sowohl bei Bing als auch bei OpenAI, dem Unternehmen hinter GPT-4, das auch die Bing AI unterstützt, ist in den vergangenen Monaten enorm gewesen. Search-Expert:innen, die auf Bard und die Bing AI Zugriff haben, haben inzwischen schon mehrfach einen direkten Vergleich angestellt. Dabei offenbart sich die Bing AI derzeit noch als deutlich funktionsfähiger. Das untermauern zum Beispiel die SEO-Experten Kevin Indig und Eli Schwartz.

Google forciert weitere KI-Entwicklungen

Eine Zeitlang hat Google sich hinsichtlich einer besonders schnellen Entwicklung der eigenen KI-Search-Lösungen zurückgehalten. Zwar wurde Ende 2022 intern ein sogenannter Code Red ausgelöst, als ChatGPT die Digitalwelt im Sturm eroberte und Google anders als Microsoft noch an keiner konkreten Lösung für einen KI-Chatbot in der Suche arbeitete. Doch obwohl sogar die Unternehmensgründer Sergej Brin und Larry Page zurückgeholt wurden, um neue Lösungen voranzutreiben, wurden KI-Updates, insbesondere zu Bard, mit Bedacht umgesetzt. Kürzlich führte Google eine Updates Page ein, die den ersten Nutzer:innen sowie Interessierten jetzt konkret auflistet, welche neuen Experimente für KI-Chatbot freigegeben wurden. Ein neues Feature betrifft den „Google it“ Button, welcher für Antworten von KI-Bot Bard mehr Kontext und verwandte Themen anzeigt.

Doch inzwischen ist eine neue Dringlichkeit bei Google eingekehrt. Neue KI-Produkte für die Suche stehen vor dem Launch, womöglich sogar eine ganz neue dedizierte KI-Suchmaschine. Damit möchte man Bing verstärkt Konkurrenz in diesem Kontext machen und wichtige Kund:innen halten, die Google auch weiterhin als Default-Suchmaschine nutzen sollen.

Samsung und Apple als wichtige Partner:innen für Google

Wie Nico Grant für die New York Times schreibt, könnte Samsung einen Deal mit Google aufkündigen und künftig Bing als Standardsuchmaschine übernehmen. Sollte es dazu kommen, würde Google nicht nur daran geknüpfte Einkünfte verlieren (von drei Milliarden US-Dollar ist die Rede), sondern auch Prestige. Ein Wechsel von Samsung, einem Unternehmen mit über 20 Prozent Marktanteil weltweit im Smartphone-Segment, hätte zudem Signalwirkung. Auch Apple nutzt noch Google als Default-Suchmaschine – und erhält dafür im Gegenzug Milliarden. Doch dieser Deal steht 2023 zur Neuverhandlung.

Möglicherweise stehen noch mehr Anbieter:innen derzeit vor der Entscheidung, eher auf Bing als auf Google zu setzten, ob als Default-Suchmaschine oder als Go-to-Option bei der Suche. Deshalb könnte Bings AI die größte Bedrohung für Googles Marktdominanz sein, die in den vergangenen Jahren aufgekommen ist. Da verwundert es nicht, dass Google jetzt mit noch mehr Nachdruck neue Lösungen präsentieren möchte, um die Marktmacht langfristig nicht mehr zu gefährden als bis dato. Googles Lara Levin erklärt gegenüber der New York Times:

[N]ot every brainstorm deck or product idea leads to a launch, but as we’ve said before, we’re excited about bringing new A.I.-powered features to search, and will share more details soon.

Projektname Magi: Eine neue KI-Suche steht im Raum

So soll die aktuelle Suche, die in den ersten Märkten schon um den KI-Chatbot Bard erweitert wurde, mit noch mehr AI Features versehen werden. CEO Sundar Pichai sprach kürzlich davon, Bard mächtiger zu machen. Doch für Aufsehen sorgt insbesondere der Plan, eine ganz neue Suchmaschine basierend auf Künstlicher Intelligenz zu schaffen. Unter dem Projketnamen Magi erstellen Designer:innen, Entwickler:innen und Executives neue Funktionen, die sie in Sprint Rooms testen. All diese Lösungen sollen auf eine sehr personalisierte Sucherfahrung abzielen, die die neue KI-Suche bieten soll. Schon kommenden Monat könnten erste Informationen öffentlich gemacht werden, im Herbst sollen weitere Features folgen.

Mit der neuen KI-Suche und einer KI-optimierten Google-Suche rund um Bard könnte die größte Suchmaschine der Welt aber – ebenso wie Bing schon jetzt – für Umwälzungen in den Suchmustern von Milliarden Usern sorgen. Vielleicht setzen wir schon bald alle auf KI-Chatbots, wenn wir uns informieren möchten. Die Revolution der Suche ist jedenfalls schon jetzt in vollem Gange, getragen von Bing und Google Bard, aber auch KI-Lösungen bei Alternativen wie Neeva, DuckDuckGo und Co.


Upgrade geplant:

Googles Bard soll mächtiger werden

© Google, abstrakte Bard-Grafik, Google-Schriftzug, bunt
© Google

Kommentare aus der Community

Andreas Mirko am 17.04.2023 um 12:46 Uhr

Zeit andere dann andere Suchmaschinen zu nutzen ,den ich will meine wenige Zeit nicht mit KI Gesprächen und fehlerhaften Suchergebnissen einer KI vergeuden die „algorithmisch dachte“das könne ich suchen,und dann seitenlang Unsinn bekomme .

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