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Highlights und Social-Trends für 2023: Ann-Katrin Schmitz, die Elevator Boys, Louisa Dellert und Co. auf der Baby got Business Konferenz

Highlights und Social-Trends für 2023: Ann-Katrin Schmitz, die Elevator Boys, Louisa Dellert und Co. auf der Baby got Business Konferenz

Larissa Ceccio | 18.10.22

Welche Fragen bewegen die Influencer-Marketing-Welt? Und welche Herausforderungen sollten wir im Blick haben? Antworten lieferte die Baby got Business Konferenz in Hamburg.

OnlineMarketing.de war am 14. Oktober auf der ersten Baby got Business Konferenz in Hamburg mit dabei. Hier durften wir nicht nur die spannenden Vorträge der insgesamt 23 Speaker und Creator sehen, sondern auch mit der Gründerin und Veranstalterin Ann-Katrin Schmitz selbst sprechen, zahlreiche Social-Trends ausprobieren und mit bekannten Kenner:innen der Branche bei neapolitanischer Pizza, Musik von unter anderem Jolle und leckeren Drinks schnacken.

Highlights der Baby got Business Konferenz

Die erste „dedizierte Influencer- und Social-Media-Konferenz in Deutschland“ war direkt ein voller Erfolg. Zu keiner Zeit hatten wir das Gefühl, dass Ann-Katrin Schmitz und das „ausschließlich weibliche Team“ von IDeeDialog nicht genau wissen, was eine Konferenz erfolgreich macht. Denn den über 400 Besucher:innen wurde auf der Baby got Business Konferenz ein buntes Programm geboten, das durch spannende Panels und Keynotes, bekannte Gäste und einer instagrammable Szenerie überzeugte.

Neben Expert:innen von Douglas, Henkel oder Sony referierten Creator, unter anderem Luis Freitag und Jacob Rott von den Elevator Boys oder Autorin, Moderatorin und Influencerin Louisa Dellert, auf der großen Bühne. Die Moderatorin und Podcast Host Ariana Barborie, die auch schon auf der Yellow Stage beim OMR Festival 2022 ihr Moderationstalent beweisen konnte, führte durch das Programm und setzte gekonnt humorvolle Akzente.

Ariana Barborie und Ann-Katrin Schmitz auf der Baby got Business Konferenz, eigene Quelle

„Time to BeReal“ und „Go Vertical Video Baby”: Ann-Katrin Schmitzs Trend Watch 2023

Die Veranstalterin und Podcast Host Ann-Katrin Schmitz eröffnete die Bühne und startete die Baby got Business Konferenz mit dem Thema Influencer und Social Media Marketing – Trend Watch 2023. Hier ging sie von BeReal, der App, die eine „Social Media Trendwende“ einläuten könnte, über das Thema „Clash of Content“ bis hin zur 9:16-Revolution auf die derzeit wichtigsten Social-Entwicklungen ein. Zudem lieferte sie Tipps, etwa, dass Marken bei der Wahl von Testimonials outside the box denken sollten, und erklärte, dass eine gender-neutrale Social-Kommunikation immer wichtiger wird, wenn Brands jüngere Zielgruppen erreichen möchten. Die nachfolgenden Absätze zeigen dir, welche Insights und Tipps Schmitz präsentierte.

Wie Unternehmen den Podcast-Trend für sich nutzen können und wieso Frauen auch hier unterpräsentiert sind, erzählte Ann-Katrin Schmitz OnlineMarketing.de bereits in einem Interview auf dem ALL EARS Spotify Summit. Lies gerne rein, wenn das Thema für dich interessant ist. 

Trend #1: Clash of Content

Der Trend geht dahin, dass immer weniger Content kreiert wird, lediglich ein Prozent aller Menschen erschaffen selber Inhalte, immerhin neun Prozent interagieren damit und satte 90 Prozent sind lediglich stille Konsument:innen – und diese werden mehr. Auch deswegen sehen wir vermehrt vorgeschlagenen Content, was dazu führt, dass neben „Posts von Mami“ „Nachrichten über Kiew“ stehen. Dadurch fühlen sich einige Menschen in ihrem Feed „nicht mehr wohl“. Das wiederum führt dazu, dass sich die Kommunikation mehr und mehr in private Räume verlagert und öffentliche Feeds passiver genutzt werden. Für Creator bedeutet das, dass das eigene Netzwerk an Bedeutung verliert und die Interaktion abnimmt. Auch gesellschaftlich hat dieser Trend Folgen: Generell verringert sich der Meinungspluralismus, da eher Menschen posten und interagieren, die „absolute“ Meinungen vertreten und diese auch bereit sind, öffentlich zu teilen. Ann-Katrin Schmitz erklärte etwa, dass sich die Kommunikation verstärkt nach rechts und links verlagert und es immer mehr „Schwarz-Weiß-Denken“ gibt.

Trend #2: Bye Bye Gender Roles

Ann-Katrin Schmitz über eine neutrale Brand-CI, eigene Quelle

Marketer sollten auf Social Media nicht mehr mit Personas arbeiten, mit denen sie Menschen bewusst ausschließen. Heutzutage ist eine genderneutrale Social-Media-Kommunikation angesagt. Das bedeutet: „Wählt statt rosa und dunkelblau lieber genderneutrale Farben sowie neutrale Schriften“.

Trend #3: Nicht nur Influencer sind Creator

Marken sind dazu angehalten, bei der Wahl von Testimonials out oft the box zu denken. Hierzu erklärt sie, wer heutzutage alles Creator ist, selbst dann, wenn einige der aufgeführten Personen dies selbst nie so sagen würden. Denn Memes und TikToks über Markus Söder, Tweets von Jan Böhmermann oder auch Kampagnen mit Künstler:innen oder Winzer:innen erlangen social-seitig Klicks und Aufmerksamkeit.

Kein Trend: Social Commerce

Wir haben bereits auf OnlineMarketing.de berichtet, dass Instagram und TikTok verschiedene Shopping-Funktionen in Europa und in den USA zurückfahren, da sie weniger erfolgreich waren als erhofft. Diesen Trend konnte auch Ann-Katrin Schmitz beobachten – sie erklärt, dass Menschen wahrscheinlich seit dem Ende der strengen Coronamaßnahmen  „nach cooleren Shopping-Erlebnissen“ suchen. Sie rät Brands daher, ihren Traffic nicht auf Shops zu lenken, sondern stattdessen eigene Kanäle zu priorisieren.

Video-Creator zeigen „How to rock 9:16”

Sina Stieding und Rick Azas auf der Baby got Business Konferenz über Video-Trends auf Social-Plattformen, eigene Quelle

Die YouTuberin Sina Stieding und der Creator Rick Azas von Flyhaus erklären, wie Marken die richtigen Trends im Bereich Video-Content identifizieren können. Laut beiden ist es wichtig, Trends nicht zu priorisieren, sondern sie „als Lückenfüller“ zu nutzen oder sie aufzugreifen, „wenn sie super zu einem passen“. Denn generell sollten Marketer eher Content mit Mehrwert liefern und Trends können unabhängig von diesem Ziel genutzt werden, um Reichweite aufzubauen; das funktioniert jedoch nur, wenn sie gut umgesetzt werden. Ihr Tipp: „Hab keine FOMO (fear of missing out), wenn du keine Trends passend findest und liefere dann stattdessen lieber Content mit Mehrwert.“

Trend-App TikTok

Sebastian Holder auf der Baby got Business Konferenz, eigene Quelle

Sebastian Holder, Content and Creator Strategy Lead bei TikTok, erklärte im Rahmen seiner Keynote: „Wenn man heute tiktokfirst agiert, ist man morgen, wenn man es gut macht, popkulturell relevant.“ Er sagte, dass wir uns von dem kulturellen Maximum hin zu nischigeren Communities bewegen. Laut ihm gilt es zu beachten: „Culture is being made bottom-up.“ Das bedeutet, dass Trends im Kleinen starten und dann allgemein populärer werden können. Daher lohnt es sich für Marketer, einen Blick auf kleinere Creator zu werfen oder nischigere Themen zu bedienen, statt immer nur auf bereits populäre Trends aufzusteigen. Außerdem sollten Brands auf TikTok so auftreten, wie die Community; Authentizität ist hier das Buzzword. Idealerweise sollten sie direkt auf Creator, die ihre Zielgruppe gut kennen, da sie Teil davon sind, setzen. Denn „Creator fullfill emotional needs“ wie Zugehörigkeit, Spannung, Verständnis und dergleichen. Diese positiven Emotionen als Marke zu kreieren, ist laut Sebastian Holder eine enorme Herausforderung. In diesem Kontext weist er auf TikToks Optionen für eine einfache Zusammenarbeit mit Creatorn hin, etwa den TikTok Marketplace, das TikTok Test-Team und Creative Solutions für langfristige Strategien.

Marketing im Metaverse

Dr. Teo Pham zeigt auf der Bühne seinen eigenen Avatar, eigene Quelle

Dr. Teo Pham, Web3- und Metaverse-Experte von der Delta School, beschäftigt sich mit dem Thema Metaverse, dem „Buzzword in diesem Jahr“. Er lieferte in seiner Keynote Antworten auf die Fragen: „Was bleibt davon in 2023?“, „Welche Bedeutung bekommt dieses große Thema in den kommenden Jahren?“ und „Ab wann sollten Marken oder Content Creator:innen hier unbedingt einsteigen?“. Hierbei zeigte er, dass vor allem Luxus-Brands bereits ins Metaverse investieren, etwa Gucci, die beispielsweise über Roblox versuchen, einzusteigen.

So geht Influencer Marketing 2023

Die Home Screens von Sarah Manseck, Theresa Munstermann, Jacob Rott und Luis Freitag (von links nach rechts), eigene Quelle

Theresa Munstermann und Sarah Manseck von Henkel referierten gemeinsam mit Luis Freitag und Jacob Rott von den Elevatorboys auf der Baby got Business Konferenz. Jacob Rott sagte: „Es ist ein Dialog, den man anstreben sollte, im Influencer Marketing – denn jeder kennt seine Community und Zielgruppe am besten.“ Zusammen erklärten sie, dass Brands bei bestehenden Kooperationen flexibler agieren müssen, nicht nur um die Zusammenarbeit zu erleichtern, sondern auch, um authentisch zu wirken. Denn wer heutzutage social-seitig mithilfe von Creatorn Markenbotschaften kommunizieren möchte, sollte darauf achten, dass eine wirkliche Kooperation besteht. Brands müssen zudem offen sein, Feedback von Creatorn anzunehmen, denn diese sind die Spezialist:innen für ihre Zielgruppe.

„Personal Branding & Shitstorm Misery“

Mathilde Burnecki, Felix M. Berndt, Paloa Maria und Louisa Dellert (von links nach rechts) diskutieren über Shitstorms und die Herausforderung des Personal Brandings, eigene Quelle

Mathilde Burnecki, Strategic Partner Manager bei Instagram, Moderatorin, Podcast Host, Creator Louisa Dellert, Paola Maria, Content Creator und Felix M. Berndt, Arzt und Content Creator, erzählten im Panel, welche Fallstricke es insbesondere im Bereich Personal Branding zu beachten gilt. Louisa Dellert gab hier an, inzwischen vertraglich genau festzuhalten, wie schnell Marken im Falle von zu vielen kritischen Kommentaren reagieren müssen. Die Referent:innen waren sich in diesem Kontext einig, dass es bei Kooperationen wichtig ist, als Team zu agieren und es bei unsachgemäßer Kritik nicht okay ist, von Markenseite aus mit „vielen Dank für dein konstruktives Feedback“ zu antworten. Paola Maria erzählt, dass Tools zum Kommentare ausblenden, pinnen und löschen sehr förderlich sind, um selbst bestimmen zu können, was Fans sehen und nicht; vor allem, wenn es einfach nur um Hate gegen sie als Person geht. Mathilde Burnecki wies das Publikum darauf hin, dass Creator und vor allem auch Marken sich mehr mit den verschiedenen Kommentar- und Moderationsfunktionen auseinandersetzen sollten. Sie erklärt, dass es nicht reicht, wenn nur Creator solche Tools kennen und nutzen, die Hasskommentare aber weiterhin auf der Unternehmensseite ganz oben präsentiert werden. Felix M. Berndt erzählte, warum es sinnvoll sein kann, sich auch mal öffentlich zu entschuldigen, und einzugestehen, wenn man einen Fehler gemacht hat.

Unter Gründer:innen, Media-Akteur:innen und Branchen-Führer:innen

Natascha Ehlers und Larissa Ceccio von OnlineMarketing.de auf der Baby got Business Konferenz, eigene Quelle

Neben Keynotes und Panels konnten die Besucher:innen verschiedene Social-Trends selbst ausprobieren. Ein besonderes Hightlight bot etwa Douglas: Wer Lust hatte, konnte einen eigenen Werbespots mit Yves Saint Lauren kreieren und direkt auf allen Social-Media-Kanälen posten; hierfür wurde man sogar von einer Visagistin geschminkt. Und am CLARK-Stand hatte man nicht nur die Möglichkeit, sich einen Matcha Drink abzuholen, sondern auch über die Versicherungsmanager-App selbst zu sprechen. Die Lillet-Lounge lud auf einen Aperitif und zum Austausch ein. Zum Abschluss gab es noch neapolitanische Pizza von Tazzi Pizza und musikalische Acts von Jolle, Antje Schomaker und Digitalism. Und das Beste war: Unter den zahlreichen Besucher:innen waren viele Medienmacher:innen und kreative Köpfe, sodass quasi jedes Gespräch spannende Einblicke in die Branche, Trends und Herausforderung lieferte.

Du willst wissen, was Ann-Katrin Schmitz OnlineMarketing.de vor Ort über die Beweggründe für die Baby got Business erzählt hat? Auf TikTok erfährst du es.

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