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Social Media Marketing
WhatsApp stellt klar: Update der Datenschutzrichtlinie beeinträchtigt Privatsphäre der Chats nicht

WhatsApp stellt klar: Update der Datenschutzrichtlinie beeinträchtigt Privatsphäre der Chats nicht

Niklas Lewanczik | 12.01.21

Nach dem jüngsten Update zu Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie kamen Gerüchte über den Umgang mit Daten bei WhatsApp auf, die das Unternehmen jetzt aus der Welt schaffen möchte.

Vor wenigen Tagen tauchte bei WhatsApp Usern ein Pop-up in der App auf, das diese zum Akzeptieren der neuen Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen aufforderte. Wer bis zum 8. Februar 2021 nicht zustimmt, kann die App nicht weiter nutzen. Das Update wurde kritisiert, weil die meisten Nutzer:innen durch dieses nicht mehr die Möglichkeit zu einem Opt-out hinsichtlich des Datenteilens von WhatsApp und Facebook haben. Für User innerhalb der EU gilt das jedoch nicht, wie das Unternehmen deutlich macht.

Die Unsicherheit, wie WhatsApp nach dem Update mit User-Daten verfährt, bleibt bei vielen Menschen aber bestehen. Daher erklärt das Unternehmen nun bei Twitter, dass die Privatsphäre von Chats keineswegs beeinträchtigt wird. Auch Kontakte von WhatsApp sollen nicht mit Facebook geteilt werden.

WhatsApp macht deutlich: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei privaten Nachrichten bleibt bestehen

Der größte Messaging-Dienst der Welt zeigt sich bemüht, seinen Nutzer:innen die Unsicherheit bei der Nutzung der App zu nehmen. Vielen dieser User könnten nach dem Update der Datenschutzrichtlinie angenommen haben, dass künftig sämtliche WhatsApp-Daten auch direkt an Facebook gehen. Doch dem ist nicht so. Einerseits muss unterschieden werden, was in der EU und außerhalb davon gilt. Denn für die EU hat WhatsApp differente Nutzungsbedingungen und eine andere Datenschutzrichtlinie. Doch auch die Nutzer:innen außerhalb der EU müssen nicht direkt um die gesamte Privatsphäre ihrer Kommunikation fürchten. Dass das einige tun, könnte ein Grund sein, warum die für ihren Datenschutz bekannte Open Source Messaging App Signal derzeit boomt – obwohl auch der Hinweis von Elon Musk auf die App seinen Teil dazu beigetragen haben dürfte.

In einem Tweet erklärte WhatsApp nun, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei privaten Nachrichten in der App grundsätzlich bestehen bleibt. Außerdem stellt das Unternehmen darin klar, dass weder WhatsApp noch Facebook private Nachrichten sehen oder Anrufe hören können. Das gleiche gilt für geteilte Locations.

Darüber hinaus erklärt WhatsApp, dass das Unternehmen nicht protokolliert, wem Nutzer:innen schreiben oder wen sie anrufen. Und ein weiterer Punkt, der für User von Interesse sein dürfte, wird adressiert: WhatsApp teilt keine Kontakte aus der App mit Facebook – allerdings können sowohl Facebook als auch WhatsApp auf die Telefonnummern der registrierten Konten zugreifen. Bestehen bleibt außerdem die Privatsphäre bei Gruppen-Chats. Des Weiteren weist WhatsApp im Tweet darauf hin, dass die Nutzer:innen ihre Daten jederzeit downloaden oder ihre Nachrichten so einstellen können, dass sie wieder verschwinden. Einen ähnlichen Vanish Mode gibt es inzwischen auch bei Instagram und im Messenger.

WhatsApp wirbt für die Privatsphäre der App, während die Türkei eine Untersuchung gegen sie einleitet

Diese transparent aufgeführten Punkte sollten die User ein Stück weit beruhigen. Das dürfte WhatsApp auch beabsichtigen, um einen Schwund von Nutzer:innen zu vermeiden. Allzu große Sorgen sollte sich der Messaging-Dienst allerdings nicht machen müssen; immerhin verzeichnet die App weltweit rund zwei Milliarden monatlich aktive User und gehört nach wie vor zu den stärksten Apps in den Download Charts. Trotzdem versichert WhatsApp nochmals, dass die Privatsphäre der Chats nicht kompromittiert wird und weist auf die Datenschutzrichtlinie hin.

Diese sollten User sich genau ansehen und dann entscheiden, ob sie WhatsApp nutzen oder eine Alternative vorziehen möchten. Denn obwohl WhatsApp weiterhin verschlüsselte Nachrichten und diverse Datenschutz-Aspekte bietet – insbesondere in der EU –, ist eine Kritik am möglichen Messenger-Monopol Facebooks legitim. Die Türkei hat unterdessen sogar eine offizielle Untersuchung gegen WhatsApp eingeleitet, die das Datenteilen mit Facebook überprüfen soll. Reuters berichtet, dass das Kommunikationsbüro des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan sowie das Verteidigungsministerium des Landes ihre jeweiligen WhatsApp Chats zu einem anderen Anbieter migrieren. In einem Statement der Regierung heißt es:

The Competition Board has opened an investigation into Facebook and WhatsApp and suspended the requirement to share Whatsapp data.

Wie bei der Nutzung aller Apps und Dienste, sollte bei Usern also die Beschäftigung mit den Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien erfolgen, sofern diesen der Schutz ihrer Daten wichtig ist. Die Datenschutzgesetze der EU verschaffen Menschen innerhalb des Staatenbunds dabei einen Vorteil.

Kommentare aus der Community

Helmut am 04.02.2021 um 12:23 Uhr

Kein Kommentar

Antworten
Guenter Junge am 01.02.2021 um 16:49 Uhr

Ich akzeptiere die neuen Datenschutzbestimmungen für Whatsapp

Antworten
Ram am 15.01.2021 um 15:04 Uhr

Liebe Leute,
wer glaubt, dass WhatsApp die Algorithmen so ändern werde, dass die Kontakte eines in Europäer lebenden WhatsApp-Nutzers mit seinen Kontakten in Ausland-Regionen eine Unterscheidung durchziehen werde, ist falsch. Wenn Sie mit andern in Asian verknüpft sind, dann werden alle Daten ausgewertet um u.a. mehr Kapital zu erzielen. Für mich die Datenschutz-Regelung von WhatsApp für Europa ist nur nur dann glaubwürdig, wenn ich selbst die Algorithmen sehen werde.
Ich versichere jedem, nach unzähligen Projekte, dass das nicht klappen wird, und nicht klappen werden kann/muss/soll, denn dahinter werden viele andere strategische Ziele verfolgt, die …..
Alleine die Tatsache, dass nun unzähligen Firmen mit unterschiedlicher Qualität an Datenführung in Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook beteiligt sind, reicht aus um endlich die Leichtsinnigkeit ein Ende zu setzten.
Die Daten sind denen so wichtig, dass solche Herrschaften jedes Mal zittern, wenn eine sie schützen will. Wer nicht nachdenkt ist selbst schuld. Finger weg vom WhatsApp kann ich jedem nur empfehlen! Die anderen werden wahrscheinlich irgendwann das gleiche wie WhatsApp tun, aber diese enorme Menge an Daten beim Facebook und WhatsApp gibt denen die Göttlichkeit.

Antworten
ram am 15.01.2021 um 15:02 Uhr

Liebe Leute,
wer glaubt, dass Wathsapp die Algorithmen so ändern werde, dass die Kontakte eines in Europäer lebenden Wathsapp-Nutzers mit seinen Kontakten in Ausland-Regionen eine Unterscheidung durchziehen werde, ist falsch. Wenn Sie mit andern in Asian verknüpft sind, dann werden alle Daten ausgewertet um u.a. mehr Kapital zu erzielen. Für mich die Datenschutz-Regelung von Wathsapp für Europa ist nur nur dann glaubwürdig, wenn ich selbst die Algorithmen sehen werde.
Ich versichere jedem, nach unzähligen Projekte, dass das nicht klappen wird, und nicht klappen werden kann/muss/soll, denn dahinter werden viele andere strategische Ziele verfolgt, die …..
Alleine die Tatsache, dass nun unzähligen Firmen mit unterschiedlicher Qualität an Datenführung in Datenaustausch zwischen Wathsapp und Facebook beteiligt sind, reicht aus um endlich die Leichtsinnigkeit ein Ende zu setzten.
Die Daten sind denen so wichtig, dass solche Herrschaften jedes Mal zittern, wenn eine sie schützen will. Wer nicht nachdenkt ist selbst schuld. Finger weg vom Wathsapp kann ich jedem nur empfehlen! Die anderen werden wahrscheinlich irgendwann das gleiche wie Wathsapp tun, aber diese enorme Menge an Daten beim Facebook und Wathsapp gibt denen die Göttlichkeit.

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Marion Spatz Elvas am 14.01.2021 um 19:12 Uhr

Ich möchte Whatsapp weiter nutzen, und Stimme den neuen Nutzerbedingungen zu.

Antworten
Herrmann am 14.01.2021 um 15:40 Uhr

Möchte WhatsApp weiterhin nutzen

Antworten
Meri am 12.01.2021 um 18:29 Uhr

Haben denn die neuen privacy policies Einfluss auf Whatsapp business in EU?

Antworten
Niklas Lewanczik am 13.01.2021 um 08:07 Uhr

Hallo Meri,

WhatsApps offizielle Meinung lautet:

„There are no changes to WhatsApp’s data sharing practices in the European region (including UK) arising from the updated Terms of Service and Privacy Policy. For the avoidance of any doubt, it is still the case that WhatsApp does not share European region WhatsApp user data with Facebook for the purpose of Facebook using this data to improve its products or advertisements.“

Demnach dürfte sich für WhatsApp Business nach den gleichen geltenden Richtlinien auch nichts ändern. Explizit erwähnt wird das vom Unternehmen jedoch nicht. Jegliche Änderungen müssten aber dann in der App ebenfalls transparent angekündigt werden, sodass eine Zustimmung vor etwaigen Änderungen nötig wäre.

Beste Grüße

Antworten
Niklas Lewanczik am 12.01.2021 um 14:33 Uhr

Hallo Evelin,

das Pop-up zum Zustimmen der Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbestimmungen taucht in der App selbst auf. Wenn du das Update noch nicht akzeptiert hast, kommt sicher noch das Pop-up. Hast du schon akzeptiert, ist ein Widerruf möglich, dann ist die App aber nicht mehr zu nutzen. Alle weiteren Informationen zum Update kannst du hier nachlesen:

https://www.whatsapp.com/legal/updates/privacy-policy-eea/?lang=de

Beste Grüße

Antworten
Evelin Fels am 12.01.2021 um 12:41 Uhr

Habe bis jetzt noch nichts bekommen, wo ich zustimmen kann. Bitte schicken sie mir dieses. Ich möchte WhatsApp weiter nutzen. Danke

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