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Social Media Marketing
Video Ad-Budgets für Instagram sollen sich bis 2020 verdoppeln
Screenshot Facebook, © Facebook Business

Video Ad-Budgets für Instagram sollen sich bis 2020 verdoppeln

Niklas Lewanczik | 11.01.19

Von 2018 bis 2020 werden sich einer Prognose zufolge die Werbeausgaben für Video bei Instagram verdoppeln. Die Plattform ist Startpunkt für neue Kampagnen.

Instagram ist die Insel, die Facebook früh genug aus dem Wasser gezogen hat, um sich nun darauf zu retten. Während das Unternehmen an Image und Integrität einbüßt, strahlt die Tochter Instagram weiter in vollem Glanz. Nun zeigt eine Studie, dass sich die Werbebudgets im Bereich Video für die Plattform bis zum kommenden Jahr gar verdoppeln sollen. Schon jetzt wird das Medium aber als Ausgangspunkt Nummer eins für den Launch neuer Kampagnen anerkannt – wenn diese sich auf eine jüngere Zielgruppe beziehen.

Instagrams Wachstum trotz immer mehr Kritik an Facebook

Bisher haben die Enthüllungen über Datensammelpraktiken, Hacks, Absprachen mit Herstellern usw. noch nicht zum gefürchteten Massenexodus der Nutzer bei Facebook geführt. Das Netzwerk bleibt für Viele weiterhin mindestens ein wichtiges Instrument, oft ein zentrales Medium. Deshalb können Advertiser dort auch weiterhin ein großes Publikum sowie insgesamt diverse Zielgruppen erreichen. Dennoch dürfte sich das Werbeumfeld nicht gerade zum Positiven entwickelt haben; denn Facebooks Glanzzeit als das soziale Medium überhaupt scheint schon länger vorüber.

Dieser Titel gebührt fraglos Instagram. Die Plattform ist – insbesondere für jüngere Zielgruppen – die vielversprechendste Umgebung. Das zeigt auch die Engagementbereitschaft der Nutzer, die im Bericht von Socialbakers dokumentiert wird.

Das absolute User Engagement bei Facebook und Instagram, © Socialbakers

Der CEO von Socialbakers, Yuval Ben-Itzhak, erklärt dazu:

Instagram is becoming the #1 social media platform when it comes to engagement for brands. When we look at engagement on an absolute level, Instagram has a lot more engagement for brands than Facebook, despite having a significantly smaller audience size. As a result, we see businesses leveraging Instagram for advertising more than ever before.

Diese Ansicht bestätigt nun eine Studie von Cowen, wie Bloomberg berichtet. Demnach werden sich die Ausgaben für Video Ads bei Instagram von 2018 bis 2020 verdoppeln. Die vorausgesagten Einkünfte über die mobilen Werbeausgaben lagen 2018 bei 6,84 Milliarden US-Dollar.

 

Statistic: Worldwide mobile internet advertising revenue of Instagram from 2015 to 2018 (in billion U.S. dollars) | Statista
© Statista

Das Wachstum wird auch mit Stories in Verbindung gebracht, bei denen mehr Budget eingesetzt werden soll. Als vornehmlich auf Visuals basierende Plattform ist Instagram für Video Ads und Werbung in den Stories prädestiniert. Im Oktober hatte Recode mit Verweis auf den Analysten Andy Hargreaves von KeyBanc Capital Markets berichtet, dass Instagrams Anteil an Facebooks Werbeeinkünften 2020 bereits bei 70 Prozent liegen könnte. Diese Prognose scheint derzeit nicht unwahrscheinlich.

Instagram ist erst recht für User bis in die 30er von Interesse

Laut der Studie von Cowen ist besonders die Zielgruppe zwischen 13 und 34 Jahren sehr gut über die Plattform zu erreichen. 61 Prozent der befragten Werbetreibenden in der Studie bestätigten das – diesen 61 Prozent wird ein potentielles Werbebudget von 14 Milliarden US-Dollar zugesprochen.

Millenials werden über Stories bei Instagram erreicht, © Infogram

Die Relevanz des Mediums – und von Social Media sowie Streamingdiensten etc. überhaupt – wird ebenfalls deutlich, wenn nur drei Prozent der User in dieser Zielgruppe TV als vorrangiges Medium erachten. Die Zielgruppen im Bereich 35 Jahre und mehr sind hingegen eher über Facebook und YouTube, im etwas höheren Alter sogar verstärkt über TV zu erreichen.

Letztlich erachtet Cowen die Erkenntnisse als Wachstumstreiber für die Entwicklung von mehr Video Features, auch für das Advertising, bei Instagram. Im September führte die Plattform bereits die Option des Taggings in Videos ein, im November folgt dann das erwartete Werbe-Feature Shopping für Videos.

Die Shopping-Funktion im Video bei Instagram, © Instagram

Damit dürfte sich das soziale Medium auch künftig als Ausgangspunkt für Kampagnen, vor allem im Bereich Bewegtbild, behaupten. Das stärkt letztlich Facebooks Werbeeinnahmen und eröffnet Werbetreibenden gute Perspektiven für ihr Instagram Marketing. Allerdings könnten die User, die die Plattform so gern nutzen, ihr Nutzungsverhalten schnell ändern, wenn die Inhalte allzu stark mit Werbung durchsetzt sind. Andererseits sind gerade Digital Natives mit den Social Media und ihrer werbefinanzierten Struktur aufgewachsen; vielleicht ist die Toleranz hier groß genug. Im Hintergrund bleibt jedoch die Frage bestehen, wie Instagrams Umgang mit Daten eigentlich aussieht – schließlich ist man doch die Facebook-Familie.

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