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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Mobile Only Index: 5 Maßnahmen für die optimale Vorbereitung

Mobile Only Index: 5 Maßnahmen für die optimale Vorbereitung

Ein Gastbeitrag von Martin Bach | 23.11.20

Im März 2021 führt Google final die Mobile-Only-Indexierung ein: Wie können sich Website-Betreiber am besten darauf vorbereiten?

Der Mobile Only Index ist Googles nächster Schritt beim Mobile-First-Thema. Ursprünglich sollte die Mobile-Only-Indexierung schon im September 2020 ausgerollt werden. Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen sorgen jedoch auch bei Google für unerwartete Verzögerungen. Geplant ist die Umstellung nun für März 2021. In den Vordergrund rückte das Thema Mobile Index für Google jedoch schon 2016. Seitdem hat sich schließlich das Nutzerverhalten innerhalb der Suche erheblich verändert: User verschiedenster Altersgruppen surfen mittlerweile überwiegend mit ihren Smartphones. Mittlerweile erfolgen sogar B2B-Suchanfragen zu 70 Prozent über Mobilgeräte

Um diesem Trend gerecht zu werden und mobil Suchenden bessere Ergebnisse zu liefern, werden Desktop Only Websites im März 2021 endgültig nicht mehr berücksichtigt. Google wird also zukünftig keine Desktop-Inhalte mehr in den Suchergebnissen listen. Betroffen sind sowohl Textinhalte als auch für Bild- und Video-Formate, die auf Desktop Only Websites zurückgehen. Veraltete Websites, die bis März keine Mobile-Optimierungen vorgenommen haben, könnten den Wechsel mit empfindlichen Traffic-Einbußen zu spüren bekommen.

Wie können Schwächen der Website erkannt werden?

Durch den Aufschub bleibt Website-Betreibern allerdings zum Glück noch etwas Zeit, um die mobilen Schwächen ihrer Website zu erkennen und zu beheben. Beste Voraussetzungen dafür schafft Google selbst mit seinem Tool für den Test auf Optimierung für Mobilgeräte. Nach Eingabe der vollständigen URL werden hier alle Weiterleitungen der Seite getestet.

Als Ergebnis gibt das Tool einen Screenshot aus, der zeigt, wie die entsprechende Seite für Google auf einem mobilen Endgerät aussieht. Außerdem erscheint eine Auflistung von Problemen bei der mobilen Nutzererfahrung. Im Vordergrund steht deutlich das Erlebnis des Users beim Seitenaufruf über ein mobiles Gerät mit entsprechend kleinem Bildschirm. Zu den klassischen Mobile No-Gos zählen dabei etwa zu kleine Schriftgrößen oder die Einbindung von Flash auf der Seite. Gute Anhaltspunkte zur Optimierung einer Website bietet außerdem die Google Search Console. Diese gibt auch detaillierte Hinweise auf mögliche Fehler in der mobilen Darstellung wie zum Beispiel zu kleine Klickflächen oder Inhalte, welche breiter als der Bildschirm und damit nicht mobil-optimiert dargestellt werden.

Von Mobile First zu Mobile Only: Fünf Maßnahmen zur optimalen Vorbereitung

Google hat laufend am Ausbau der Mobile-First-Indexierung gearbeitet. Daher sollten insbesondere Websites, die nach Juli 2019 gelauncht wurden, bereits mit dem Smartphone Bot indexiert sein. Allerdings gibt es nach wie vor noch eine Vielzahl älterer Seiten im Netz, deren Inhalte vom Desktop Bot gecrawlt und gerankt werden. Unabhängig davon, in welche dieser Kategorien deine Seite fällt, kannst du dich mit fünf einfachen Maßnahmen auf den Wechsel vorbereiten. 

1. Google Crawling Analyse

Welche Seiten gecrawlt werden und ob es dabei zu Fehlern kommt, kannst du leicht in der Google Search Console überprüfen. Auch Googles derzeitige Bewertung der Mobile Friendliness deiner Seite kannst du hier einsehen. Am besten geht das über die Webmaster-Funktion der Google Search Console. Der ausgegebene Bericht im Menüpunkt „Abdeckung“ zeigt dir ganz klar an, wie viele und welche URLs einer Website gültig beziehungsweise fehlerhaft sind. Darüber hinaus kann hier auch eine Auflistung der Gesamtprobleme eingesehen werden.

Unter „Verbesserungen“ findest du hilfreiche Informationen zur Mobilversion deiner Seite.  Liegen klickbare Elemente zu dicht nebeneinander, ist der Text ist zu klein, der Inhalt zu breit oder der Darstellungsbereich nicht für Gerätebreiten fixiert, wird das hier als Problem erkannt. Die im Bericht aufgeführten Fehler sollten dann priorisiert und direkt auf der Website behoben werden. Anschließend kannst du innerhalb der Search Console beantragen, dass die betroffenen Seiten erneut gecrawlt werden.

2. Strukturierte Daten 

Strukturierte Daten sind einerseits wichtig für die Indexierung deiner Seite, andererseits jedoch auch für bestimmte Suchfunktionalitäten, die bei Nutzern sehr beliebt sind. Daher sollten sie sowohl auf der mobilen als auch auf der Desktop-Version einer Website vorhanden sein. Insbesondere Links innerhalb der strukturierten Daten sollten vor März 2021 dringend gegengecheckt werden: Alle Links einer Website müssen auf die mobile Version verweisen und nicht nur auf die Desktop-Variante. Ist dies nicht oder nur bei manchen Links der Fall, lohnt sich eine gezielte Überarbeitung. 

3. Responsive Webdesign

Responsive Webdesign ist schon seit einigen Jahren ein aktuellesThema für Developer, Seitenbetreiber und SEOs. Trotzdem gibt es nach wie vor Seiten, deren Mobil-Ansicht nicht flexibel genug ist. Wer hier bisher geschlafen hat, sollte bis Frühjahr 2021 dringend ein wenig aufholen. Auch von mobilen Subdomains, sogenannten „m-dot Domains“, rät Google mittlerweile ab. Obwohl m-dots in der Anfangszeit der Mobile-First-Ausrollung noch recht häufig zu sehen waren, sollte jetzt die gesamte Seite auf Mobile Responsive umgestellt werden. Zwar wird Google m-dot Domains vorerst weiterhin unterstützen, allerdings sieht die Suchmaschine Responsiveness ganz klar als neuen Webdesign-Standard an. Eine rechtzeitige Umstellung bringt also durchaus Vorteile für die mobile Suchmaschinenoptimierung und nicht zuletzt auch für das Erlebnis der Nutzer.

4. Mobile Web Performance 

Die Mobile Web Performance gibt Aufschluss über die allgemeine Leistungsfähigkeit einer mobilen Website als Summe aller relevanten Einflussfaktoren. Dabei geht es also nicht nur um die Geschwindigkeit der Datenübertragung, sondern auch darum, wie schnell diese Daten vom Browser verarbeitet und visuell dargestellt werden können. Neben der Reihenfolge des Content Uploads spielen auch der Umgang mit Bildern sowie der richtige Einsatz von Tracking Codes und Plugins eine Rolle. Die Ladegeschwindigkeit bleibt jedoch auch als isoliertes Performance-Signal ein wichtiger Rankingfaktor. Seit der Einführung des Google Speed Updates im Juli 2018 wissen wir schließlich, dass zwischen zwei ansonsten gleichwertigen Seiten die schnellere deutlich bessere Chancen auf einen Platz in den Top Ten der organischen Ergebnisse hat. Zukünftig wird dabei jedoch ausschließlich die Ladezeit der Mobilversion als Kriterium herangezogen. 

Einen guten Überblick über Mobile Web Performance und Ladegeschwindigkeit bietet etwa das Google Developer Tool Google Page Speed Insights. Anhand der URL werden alle Teile deiner Seite im Hinblick auf etwaige Performance- und Speed-Probleme analysiert. Außerdem gibt das Tool auch Verbesserungsvorschläge für die unterschiedlichen Probleme aus. Liegt der ausgegebene Page-Speed-Wert deiner Seite in der Mobilversion im mittleren oder sogar im unteren Bereich, solltest du dringend einige Optimierungen vornehmen.

5. Gleiche URLs (Mobile/Desktop)

Laut Google sollen die mobile Version und die Desktop-Version einer Seite möglichst inhaltsgleich sein. Trotzdem ist es auch heute noch üblich, dass sehr lange Seiten zur Verbesserung der mobilen Nutzererfahrung relevante Inhalte einfach ausblenden. Oftmals werden längere Desktop-Inhalte in der mobilen Version auch in Klappmenüs verborgen und damit erst durch einen Klick des Users sichtbar. Das Problem: Solche „versteckten Inhalte“ sind schon nach derzeitigem Stand schwer zu crawlen und werden in Zukunft gar nicht mehr von Google berücksichtigt.

Der Grund für Googles Fixierung auf Inhaltsgleichheit ist dabei recht simpel: Die Suchmaschine will es vermeiden, mobile Nutzer auf eine vergleichsweise weniger vollständige und damit auch weniger relevante mobile Seite zu schicken. Daher solltest du die Mobilversion deiner Seite auch mit Blick auf Details wie Meta Tags, Page Titles und Descriptions nach Möglichkeit vollständig an die Desktop-Version angleichen. Das Gleiche gilt auch für Bilder, Videos und externe Links.

Was passiert, wenn keine mobile Website vorhanden ist?

Ab März 2021 wird Google Websites nur noch mit dem Smartphone Bot crawlen. Der Desktop Bot, der bis dahin aktiv sein wird, fällt also vollständig weg. Das hat natürlich nicht unerhebliche Konsequenzen für ältere Seiten, deren Mobile Friendliness eher schwach ausfällt. Gleichzeitig kommt hier jedoch auch eine wichtige Unterscheidung ins Spiel: Mobile Usability und Mobile-Only-Indexierung sind zwei unterschiedliche Faktoren. So kann eine veraltete Website im Hinblick auf ihre Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten schwach sein und trotzdem vollständig indexiert werden. 

Dennoch ist die mobile Nutzerfreundlichkeit jetzt und vor allem in Zukunft ein wichtiges Ranking-Signal. Obwohl also auch nicht auf Mobile optimierte Seiten nach März 2021 auffindbar bleiben werden, ist dabei mit erheblichen Ranking-Abstürzen und Traffic-Einbußen zu rechnen. Seitenbetreiber, die trotz Mobile-First-Indexierung und veralteter Seite gerade noch gute Rankings haben, sollten also durch gezielte Maßnahmen dafür sorgen, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.  

Fazit

Ob wir bereit sind oder nicht: Im März 2021 wird die Mobile-Only-Indexierung final ausgerollt. Der Desktop Bot, welcher bisher noch aktiv war, entfällt und wird vollständig durch den Smartphone Bot ersetzt. Obwohl davon auszugehen ist, dass weiterhin alle Seiten gecrawlt und indexiert werden, müssen sich insbesondere ältere Seiten auf nicht unerhebliche Veränderungen einstellen. 

Wer im Hinblick auf Mobile Web Performance und Responsive Webdesign bisher geschlafen hat, sollte zugunsten seiner Rankings spätestens Anfang nächsten Jahres aktiv werden. Die Überprüfung und Optimierung der Mobile-Version einer Seite lohnt sich jedoch nicht nur für Betreiber von älteren Seiten. Ganz im Gegenteil: Gerade neuere Seiten, die nach Juli 2019 gelauncht und durch den Smartphone Bot indexiert wurden, können sich hier nicht nur gut absichern, sondern sogar einiges gewinnen.

Bei der Optimierung für die Mobile-Only-Indexierung solltest du vor allem auf eine sorgfältige Crawling-Analyse, die Überarbeitung von strukturierten Daten, mobile Nutzerfreundlichkeit, Mobile Web Performance und nicht zuletzt auch auf Inhaltsgleichheit zwischen Desktop- und Mobilversion achten. Viele gute Tools dafür liefert dir Google sogar selbst: Mit der Google Search Console, Googles Testtool für Mobile Friendliness und Google Pagespeed Insights bekommst du alle nötigen Informationen über den Stand und das Verbesserungspotenzial deiner Seite. 

Wer jetzt gezielt und effizient vorgeht, sichert sich auch im Jahr 2021 stabilen Traffic und verbessert damit nicht zuletzt das Erlebnis seiner User direkt auf der Seite. Dass wiederum ist im Grunde ohnehin schon lange Zeit überfällig und wird sich langfristig nicht nur in guten Rankings, sondern auch in besseren mobilen Conversion Rates niederschlagen. 

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