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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Aufgrund von AI Bots und Virtual Agents: Suchmaschinenvolumen soll bis 2026 um 25 Prozent zurückgehen

Aufgrund von AI Bots und Virtual Agents: Suchmaschinenvolumen soll bis 2026 um 25 Prozent zurückgehen

Niklas Lewanczik | 20.02.24

Gartner prognostiziert einen deutlichen Rückgang der Suchvolumina bei Suchmaschinen in den kommenden Jahren. Als Grund wird der vielfache Einsatz von Tools wie ChatGPT genannt. Das könnte Marketing-Strategien im Bereich SEA deutlich verändern.

Bis zum Jahr 2026 könnte das Suchvolumen bei klassischen Suchmaschinen um immense 25 Prozent zurückgehen. Das prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Gartner, Inc. im neuen Report „Predicts 2024: How GenAI Will Reshape Tech Marketing“. Demnach könnten Lösungen mit generativer KI das Suchverhalten verändern und somit mittelbar auch zu einem Umdenken bei der Marketing-Strategie führen. Für Seitenbetreiber:innen steht umso mehr die Produktion einzigartiger und hochqualitativer Inhalte im Fokus – zumal durch generative AI mehr Seiten und Inhalte produziert werden denn je.

Weniger traditioneller Such-Traffic: AI, Social Media und Co. sorgen für Anpassungsnotwendigkeit

Laut Gartner verlieren traditionelle Suchmaschinen wie Google, Bing, DuckDuckGo, Ecosia und Co. Marktanteile an AI Chatbots und virtuelle Assistenzen. Alan Antin, Vice President Analyst bei Gartner, sieht darin auch einen Fingerzeig auf die Veränderung von Marketing-Kampagnen in der nahen Zukunft.

Organic and paid search are vital channels for tech marketers seeking to reach awareness and demand generation goals. Generative AI (GenAI) solutions are becoming substitute answer engines, replacing user queries that previously may have been executed in traditional search engines. This will force companies to rethink their marketing channels strategy as GenAI becomes more embedded across all aspects of the enterprise.

Die großen AI Chatbots wie ChatGPT, Google Gemini, Copilot, Claude, Groq (sowie Grok auf X) und Co. dürften schon jetzt einige Kontexte abdecken, die ohne diese Bots zu Suchanfragen auf Google, Bing und Co. geführt haben dürften. Die Unternehmen hinter den größten Suchmaschinen liefern auch selbst AI-basierte Suchoptionen (wie Googles Search Generative Experience) und AI Chatbots (auf Bing ist der Copilot prominent integriert).

Die Bing-Suche bietet Usern bereits diverse Copilot-Verknüpfungen, um mithilfe von AI optimiert suchen zu können, Screenshot Bing.com
Die Bing-Suche bietet Usern bereits diverse Copilot-Verknüpfungen, um mithilfe von AI optimiert suchen zu können, Screenshot Bing.com

Mit Perplexity AI ist seit einiger Zeit auch eine sogenannte Conversational Answer Engine auf dem Markt, die KI-basiert Antworten liefert. 

Zudem soll das KI-Unternehmen OpenAI derzeit an einem KI-basierten Search Service arbeiten, der Google langfristig Konkurrenz im Suchmarkt machen könnte. Diese könnte allerdings durch Microsofts Suchmaschine Bing unterstützt werden.

Ob die Prognose von Gartner eine realistische Veränderung im Suchmaschinenmarkt darstellt, muss die Zeit zeigen. Sie könnte auf jeden Fall einen Budget-Shift vom Bereich SEA in andere Marketing-Felder, etwa die Integration in AI-Lösungen oder auf sozialen Netzwerken, fördern. Denn das Suchverhalten der User ändert sich schon seit einiger Zeit und wird diverser – wenngleich Google noch immer den Search-Kontext beherrscht.

Veränderungen im Suchverhalten der User

Viele Suchkontexte lassen Nutzer:innen aber auch auf ganz anderen Plattformen ihre Suche starten. Produkte werden häufig über Amazon oder gar YouTube gesucht (auf der Videoplattform besonders wegen möglicher Reviews). Lokale Suchen wiederum, nach Restaurants oder Geschäften, starten neben Google und Co. häufig auf Instagram und TikTok. Die Entertainment-Plattform TikTok ist ohnehin inzwischen zu einer für viele User relevanten Suchmaschine avanciert.  So gab Google im Rahmen der Gerichtsverhandlung im Kartellrechtsprozess des US-Justizministeriums gegen das Unternehmen bereits an, dass neben Bing vor allem auch TikTok als große Konkurrenz im Suchmaschinengeschäft anerkannt wird. Im Frühherbst 2023 haben TikTok und Google sogar testweise kooperiert, eine Integration von In-App-Suchergebnissen der Suchmaschine wurde bestätigt. Dabei ging es um direkt passende Ergebnisse zu Suchanfragen auf der Drittseite. Bing-Suchergebnisse zeigt TikTok zuweilen ebenfalls bei manchen Suchanfragen an.

Immer neue Search Features – zuletzt stellte TikTok Search Highlights für User bereit – untermauern die Relevanz der Suchintentionen von Menschen auf der Plattform. Des Weiteren werden Apps wie Pinterest, Reddit und Co. ebenfalls für Suchen herangezogen, wenngleich Google noch immer als Go-to-Option für die meisten Menschen wirkt – nicht zuletzt aufgrund teuer erkaufter Voreinstellungen.

Bei simplen Nachfragen und vor allem auf Konversation ausgelegten Fragen kann Google zwar Inhalte von Expert:innen oder aus Foren liefern, viele User werden sich in so einem Fall aktuell aber womöglich zuerst an ChatGPT und Co. wenden.

Fokus auf Qualität, um sich von AI-generierten Inhalten abzuheben

So müssen sich Content Creator und Seitenbeitreiber:innen zwar auf Veränderungen einstellen. Doch die Prämisse bleibt im Grunde unverändert: Es geht darum, möglichst qualitativ hochwertige Inhalte (samt Expertise und innovativen Ansätzen oder Features) zu schaffen, die User nicht anderswo in dieser Form finden können. Googles Webmaster Trends Analyst John Mueller meint, dass die Suchmaschinen und die SEO in diesem Kontext auch sehr wichtig für Menschen bleiben werden.

Schließlich führt die Verfügbarkeit von AI-Tools auch dazu, dass die Kreation von Content oder auch Websites im Handumdrehen gelingt, was wiederum zu einer Flut von Inhaltsangeboten in Suchmaschinen und im Digitalraum überhaupt führt. Die Nutzungsfrequenz von Google, Bing und Co. könnte langfristig jedoch abnehmen, während KI-Chatbots und verschiedene AI Assistants noch mehr Gewicht im Alltag der User erhalten. Dabei bleiben die Quellen, auf die sie sich für ihren Output stützen, jedoch hochrelevant. Womöglich müssen sich Content Creator und Seitenbetreiber:innen künftig aber noch mehr mit der AI-zentrierten Optimierung ihrer Inhalte beschäftigen. Dabei können die Vorgaben, die zum Beispiel Google für das Helpful Content Update macht, eine hilfreiche Orientierung bieten, um relevanten Content zu bieten.

Suchst du schon weniger über Suchmaschinen und mehr über AI Chatbots? Lass es uns gern in den Kommentaren wissen.


OpenAI greift Google an:

Web-Suche wird entwickelt

© Mariia Shalabaieva - Unsplash, OpenAI-Logo, pinkfarben und mehrfach
© Mariia Shalabaieva – Unsplash

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