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OpenAI greift Google an: Web-Suche wird entwickelt

OpenAI greift Google an: Web-Suche wird entwickelt

Niklas Lewanczik | 15.02.24

Das KI-Unternehmen hinter ChatGPT, OpenAI, soll aktuell eine Suchmaschine entwickeln, die mithilfe von Microsoft Bing Google Konkurrenz machen könnte.

Google muss womöglich künftig mehr Konkurrenz im Web-Search-Geschäft fürchten. Bislang stellt Microsofts Suchmaschine Bing im Markt die nächstgrößte Konkurrenz dar – kann allerdings mit Googles Marktanteil von über 90 Prozent kaum konkurrieren. Auch Microsofts Vorsprung bei der Entwicklung von KI-basierten Suchdiensten, der dank der engen Kooperation mit OpenAI im vergangenen Jahr gegenüber Google erarbeitet wurde, konnte die Kräfteverhältnisse nicht ändern. Allerdings stellte Microsoft mit dem Bing Chat (jetzt Copilot) lange vor Google mit Bard (jetzt Gemini) eine für Millionen User relevante AI-Lösung für die Konversation, für digitalen Support und auch für die Recherche im Suchkontext bereit. So gab CEO Satya Nadella 2023 auch an, Google aufgeschreckt zu haben. Man wolle mit dem Branchenprimus in Konkurrenz stehen, erklärt er im Short von The Verge.

Jetzt könnten Microsoft und OpenAI, das KI-Unternehmen hinter ChatGPT und den Custom GPTs, gemeinsam eine Suchmaschine bereitstellen, die mit Google im AI-Kontext in den Wettbewerb tritt.

Bericht über OpenAI-Suchmaschine: Parallelen zur SGE möglich?

Der Tech Publisher The Information berichtet unter Berufung auf eine Person, die die Pläne kennen soll, von einer Suchmaschinenentwicklung bei OpenAI.

Beitrag von @theinformation
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Aaron Holmes schreibt, der Suchdienst könnte von Bing unterstützt werden, jener Suchmaschine, die Microsoft mit Copilot-Funktionen noch leistungsfähiger machen möchte.

Die Bing-Suche bietet Usern bereits diverse Copilot-Verknüpfungen, um mithilfe von AI optimiert suchen zu können, Screenshot Bing.com
Die Bing-Suche bietet Usern bereits diverse Copilot-Verknüpfungen, um mithilfe von AI optimiert suchen zu können, Screenshot Bing.com

Unklar ist zum einen, ob und wann OpenAI den Suchdienst launchen wird. Zum anderen ist nicht sicher, ob dieser als Standalone-Suchmaschine oder als mit ChatGPT verknüpfter Dienst eingeführt werden könnte. Als KI-basierter Search Service könnte eine OpenAI-Lösung direkt mit Googles Search Generative Experience (SGE) konkurrieren, die im November 2023 auf 120 Länder ausgeweitet wurde. Google erklärte zur SGE:

The new Search experience helps you quickly find and make sense of information. As you search, you can get the gist of a topic with AI-powered overviews, pointers to explore more, and ways to naturally follow up.

Die Experience bietet etwa die Möglichkeit, sich die Kernpunkte von Websites mithilfe von AI als Stichpunkte auflisten zu lassen (SGE while browsing).

Das Feature SGE while Browsing auf dem Smartphone (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Google
Das Feature SGE while Browsing auf dem Smartphone (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Google

So oder so könnte Google Konkurrenz erhalten; denn das Suchverhalten im Digitalraum ändert sich schon seit Längerem. Die Google-Aktie fiel nach der Verkündung der News von The Information zeitweise ab.

Zudem überholte NVIDIA Google-Mutter Alphabet in Sachen Market Cap. Auch NVIDIA bietet Googles AI Bot Gemini künftig mit dem KI-Tool Chat with RTX Konkurrenz.

Die traditionelle Suche erhält Alternativen: KI-Bots, TikTok und Co.

Die Suchmechanismen vieler Menschen beinhalten zwar immer noch die Nutzung von Plattformen wie Google, Ecosia, Bing und dergleichen. Doch gesucht wird längst nicht mehr nur dort. Je nach Kontext erhalten AI Chatbots wie ChatGPT – oder spezifisch auf die Suche zugeschnittene Custom GPTs – mehr und mehr Relevanz. Mit Perplexity AI ist seit einiger Zeit auch eine sogenannte Conversational Answer Engine auf dem Markt, die KI-basiert Antworten liefert. Diese Lösung wird auch in verschiedenen anderen Diensten – etwa KI-gestützten Smart Glasses von Brilliant Labs – integriert.

Viele Suchkontexte lassen Nutzer:innen aber auch auf ganz anderen Plattformen ihre Suche starten. Produkte werden häufig über Amazon oder gar YouTube gesucht (auf der Videoplattform besonders wegen möglicher Reviews). Lokale Suchen wiederum, nach Restaurants oder Geschäften, starten neben Google und Co. häufig auf Instagram und TikTok. Die Entertainment-Plattform TikTok ist ohnehin inzwischen zu einer für viele User relevanten Suchmaschine avanciert.  So gab Google im Rahmen der Gerichtsverhandlung im Kartellrechtsprozess des US-Justizministeriums gegen das Unternehmen bereits an, dass neben Bing vor allem auch TikTok als große Konkurrenz im Suchmaschinengeschäft anerkannt wird. Im Frühherbst 2023 haben TikTok und Google sogar testweise kooperiert, eine Integration von In-App-Suchergebnissen der Suchmaschine wurde bestätigt. Dabei ging es um direkt passende Ergebnisse zu Suchanfragen auf der Drittseite. Bing-Suchergebnisse zeigt TikTok zuweilen ebenfalls bei manchen Suchanfragen an.

Immer neue Search Features – zuletzt wurden Search Highlights für User bereitgestellt – untermauern die Relevanz der Suchintentionen von Menschen auf der Plattform. Des Weiteren werden Apps wie Pinterest, Reddit und Co. ebenfalls für Suchen herangezogen, wenngleich Google noch immer als Go-to-Option für die meisten Menschen wirkt – nicht zuletzt aufgrund teuer erkaufter Voreinstellungen.

Google selbst erweitert unterdessen die eigenen KI- und Search-Funktionen und stärkt vor allem die Marke Gemini. Diesen Namen trägt inzwischen nicht nur das hochfunktionale KI-System hinter diversen AI-Lösungen, sondern auch der KI-Chatbot (vormals Bard).


Google:

KI-Modell Gemini Advanced ist da und Bard heißt jetzt Gemini

© Google, Gemini-Schriftzug, Tablet- und Smartphone-Mockup mit Gemini darauf, dunkler Hintergrund
© Google

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