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Human Resources
Jobwechsel, Gehalt, Stressabbau: Das wünschen sich Beschäftigte für 2025

Jobwechsel, Gehalt, Stressabbau: Das wünschen sich Beschäftigte für 2025

Marié Detlefsen | 20.12.24

Nachdem viele Unternehmen bereits ihre Prognosen für 2025 veröffentlicht haben, wirft eine neue Studie nun einen Blick auf die Erwartungen der Arbeitnehmer:innen für das nächste Jahr. Wir zeigen dir, welche Trends 2024 die Arbeitswelt prägten und mit welchen Plänen und Erwartungen Beschäftigte ins neue Jahr starten.

Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt 2025? Wie steht es um die wirtschaftliche Lage? Mit all diesen Fragen beschäftigen sich derzeit Unternehmen, um ihre Prognosen für das nächste Jahr aufzustellen, doch auch Arbeitnehmende haben für 2025 klare Pläne. Eine aktuelle Studie der Stepstone Group zeigt, welche Trends die Arbeitswelt 2024 geprägt haben und welche Wünsche und Pläne die Beschäftigten für das kommende Jahr verfolgen. Deutlich wird: Themen wie Stressabbau, Gehalt und berufliche Neuorientierung stehen 2025 im Mittelpunkt der Arbeitnehmenden.

Erzieher:in als gefragtester Job in diesem Jahr

Im Jahr 2024 waren Erzieher:innen die meistgesuchten Berufsgruppen auf Stepstone.de, dicht gefolgt von medizinischen Fachangestellten. Die Nachfrage in diesen Bereichen war enorm: Im Erziehungs- und Bildungssektor wurden allein im November 2024 ein Viertel mehr Stellen ausgeschrieben als im Januar 2020 vor der Pandemie. Ähnlich sieht es im Gesundheitswesen aus, wo das Angebot an offenen Stellen 13 Prozent über dem Niveau von vor fünf Jahren lag.

Doch warum sind diese Zahlen relevant? Ganz einfach: Der steigende Bedarf an Erziehungskräften zeigt nicht nur die Dringlichkeit des Fachkräftemangels, sondern auch die fundamentale Rolle, die diese Berufe für die Gesellschaft spielen. Laut der Studie gehen auch viele Arbeitsstunden der Angestellten verloren, da die Kinderbetreuung in Deutschland nicht gesichert ist. Ein Problem, das uns auch in 2025 weiter verfolgen wird.

Boom beim Quereinstieg 2025

Der Trend zum Quereinstieg hat sich 2024 ebenfalls weiter verstärkt. Unternehmen schreiben inzwischen viermal so viele Stellen für Quereinsteiger:innen aus wie vor fünf Jahren. Besonders gefragt sind Berufsfelder wie Vertrieb, Einzelhandel, Logistik und Büroarbeit. Auch für Lokführer:innen und Anlagenmechaniker:innen wächst das Angebot an Einstiegsmöglichkeiten. Diese Entwicklung zeigt sich auch darin, dass das Wort „Quereinstieg“ 2024 einer der drei meistgesuchten Begriffe auf Stepstone.de war – ein klares Zeichen dafür, dass immer mehr Arbeitnehmer:innen bereit sind, sich beruflich neu zu orientieren.

Laut einer Studie von Ironhack ziehen es demnach 68 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen in Deutschland in Betracht, in ihrer beruflichen Laufbahn als Quereinsteiger:in in eine andere Branche zu wechseln. Diese Offenheit für einen Branchenwechsel erstreckt sich über alle Altersgruppen. So sind es nicht nur junge Arbeitnehmer:innen, die diesen Weg in Erwägung ziehen, sondern auch Personen im Alter von über 55 Jahren, von denen mehr als die Hälfte offen für einen Quereinstieg sind. Ein Quereinstieg stellt somit für viele Arbeitnehmer:innen eine attraktive Möglichkeit dar, neue berufliche Herausforderungen anzunehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

Jede:r zweite Arbeitnehmer:in will 2025 einen neuen Job und besseres Gehalt

Neujahrsvorsätze spielen ebenso eine wichtige Rolle und beeinflussen die Wünsche von Arbeitnehmer:innen. So plant fast jede:r Zweite (48 Prozent), 2025 nach einem neuen Job zu suchen und mit neuen beruflichen Anforderungen ins Jahr zu starten. Die häufigsten Gründe für einen Wechsel sind:

  • Mehr Gehalt (64 Prozent)
  • Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (42 Prozent)
  • Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten (40 Prozent)
  • Interessantere Aufgaben (38 Prozent)

Gehalt bleibt dabei der entscheidende Faktor, doch auch nicht-monetäre Aspekte gewinnen an Bedeutung. Unternehmen, die nicht mit hohen Gehaltssteigerungen punkten können, sollten stärker auf Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten setzen. Benefits spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle für Unternehmen, um Mitarbeiter:innen langfristig zu binden und ihre Motivation zu steigern. Durch gezielte Leistungen können Unternehmen zeigen, dass sie die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen verstehen und wertschätzen. Diese reichen von Mobilitätszuschüssen über Sachbezugskarten bis hin zu Sportangeboten. Benefits tragen dazu bei, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und das Engagement der Angestellten zu fördern. Darüber hinaus können Benefits das Image eines Unternehmens als attraktive:r Arbeitgeber:in stärken und dabei helfen, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen und zu halten. 


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© Campaign Creators – Unsplash


Viele Beschäftigte bleiben ihrem Team treu

Trotz der Wechselbereitschaft möchte rund ein Drittel der Befragten nicht die Arbeitgeber:innen wechseln. Der Hauptgrund: eine gute Beziehung zu Kolleg:innen und Vorgesetzten. 50 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die keinen Wechsel planen, schätzen das Teamgefüge und bleiben deshalb ihrem Unternehmen treu. Die emotionale Bindung an das Team und das Unternehmen hat somit einen starken Einfluss auf die Zufriedenheit der einzelnen Mitarbeitenden. Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann von The Stepstone Group weist auf die Wichtigkeit eines guten Teamgefühls hin:

Wir verbringen in der Regel etwa acht Stunden am Tag an unserem Arbeitsplatz – und damit häufig mehr Zeit mit den Kolleg*innen als mit Freunden. Ein funktionierendes Teamgefüge ist der Haupt-Wohlfühlfaktor im Job –der Team-Fit auch beim Recruiting neuer Mitarbeitenden bedacht werden.

Der Top-Vorsatz 2025: Weniger Stress

Der Wunsch nach Stressabbau steht bei 50 Prozent der Befragten ganz oben auf der Liste der Neujahrsvorsätze. Gleichzeitig wollen sich 35 Prozent weiterbilden, und ein Drittel strebt an, eine sinnstiftende Tätigkeit auszuüben.

Als Hintergrund für diese Wünsche nennt die Studie eine hohe Arbeitsbelastung sowie fehlende Sinnhaftigkeit der Aufgaben, die häufig als Auslöser von Stress dienen. Eine bessere Fokussierung auf Kernkompetenzen und der Einsatz moderner Technologien zur Automatisierung monotoner Aufgaben könnten helfen, Stress zu reduzieren und Motivation zu fördern. Insbesondere Künstliche Intelligenz kann in diesem Bereich unterstützen und Routineaufgaben übernehmen. Der Einsatz von KI kann außerdem zu erheblichen Zeitersparnissen führen und Arbeitnehmenden teilweise zehn Stunden Arbeit pro Woche abnehmen.

Unternehmen erwarten andere Prognosen für 2025

Die Zahlen und Trends aus 2024 zeigen, dass Arbeitnehmer:innen klare Ziele und Wünsche für 2025 haben. Neben Gehalt und Karrierechancen spielen emotionale und zwischenmenschliche Faktoren eine immer größere Rolle: Sinnstiftende Arbeit, weniger Stress und ein harmonisches Teamgefüge stehen bei vielen ganz oben auf der Liste. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie auf eine neue Generation von Arbeitnehmer:innen eingehen müssen, die nicht nur einen Job, sondern einen erfüllenden und nachhaltigen Arbeitsplatz suchen. Wer die Balance zwischen Gehalt, Arbeitsbedingungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten findet, wird 2025 als Arbeitgeber:in erfolgreich sein.

Doch auch Arbeitnehmer:innen müssen sich 2025 auf gewisse Trends einstellen. Aus Sicht der Unternehmen gibt es nämlich einige Prognosen, welche auch die Belegschaft treffen. Darunter fällt zum Beispiel der sinkende Personalbedarf und die steigende Automatisierung in vielen Branchen, welche die Anforderungen an Flexibilität und Weiterqualifizierung erhöhen werden. Fähigkeiten wie digitale Kompetenz, Anpassungsfähigkeit und Team-Fit werden immer wichtiger, da Unternehmen verstärkt auf spezialisierte Fachkräfte und moderne Technologien setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig könnten stagnierende Gehaltsbudgets bedeuten, dass Arbeitnehmende verstärkt auf nicht-finanzielle Benefits achten müssen. Bis dahin bleibt nur abzuwarten, welche Trends wie stark auf den Arbeitsmarkt einwirken werden.


Arbeitsmarkt 2025:

KI, Quereinstieg und die sinkende Nachfrage nach Talenten

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© Edmond Dantès – Pexels

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