Marketing-Trends 2024: Mehr Jobs, viele abwanderungswillig

Was kommt als Nächstes für die Marketing-Branche? Diese Frage beschäftigt die meisten Marketing Teams, damit sie ihre Abteilung immer auf dem Laufenden halten können. Doch Marketing war schon immer eine sich schnell verändernde Branche über die Entwicklung des Kund:innenverhaltens bis hin zum schnellen Wachstum der KI-Technologie. Der aktuelle Marketing Jobs Outlook Report von LinkedIn befragte 2.049 Marketing-Fachleute in Großbritannien, den USA, Frankreich, Deutschland, Indien, Australien, Brasilien und den Niederlanden, um die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt zu ermitteln. Wir stellen dir die Ergebnisse vor und zeigen, welche Trends das Jahr prägen.

Marketing-Branche erholt sich nach schwierigem Jahr

Das letzte Jahr war für die Marketingbranche, aber auch für viele andere Bereiche, ein schwieriges Jahr. Doch nach einem deutlichen Rückgang der Stellenangebote im Marketing-Bereich um 42 Prozent im Jahr 2023 zeigt sich 2024 eine klare Trendwende: Marketing-Jobanzeigen stiegen global um 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wenngleich das Wachstum im B2B-Bereich mit 21 Prozent moderater ausfiel. Diese Erholung wird von vielen als Zeichen einer Stabilisierung in der Branche gesehen. Während Agenturen und das Gesundheitswesen weiterhin mit niedrigen Zahlen bei den Stellenanzeigen zu kämpfen haben (-18 und – ein Prozent), haben sich die Technologiebranche und Finanzdienstleistungen wieder erholt (15 und zehn Prozent).

Zudem geben 91 Prozent der befragten Expert:innen im Marketing-Bereich an, mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden zu sein. Besonders in Führungspositionen wie CMOs und der C-Suite ist die Zufriedenheit ausgeprägt. Dennoch bleibt die Wechselbereitschaft hoch: Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) ist entweder aktiv auf Jobsuche oder offen für neue Möglichkeiten. Offenbar suchen viele Fachkräfte weiterhin nach besseren Perspektiven oder spannenden Herausforderungen. Demgegenüber stehen jedoch 46 Prozent, welche ihr Unternehmen vorerst nicht verlassen möchten.

53 Prozent haben Sorge den Anschluss im Marketing zu verlieren

Laut der Studie wird die Dynamik des Marketings allerdings als zweischneidiges Schwert wahrgenommen. Einerseits macht der schnelle Wandel das Feld spannend, andererseits fühlen sich 72 Prozent der Befragten von der Geschwindigkeit der Veränderungen überfordert. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) hat Sorge den Anschluss zu verlieren. Besonders die Integration von KI stellt eine zentrale Veränderung dar: Über die nächsten fünf Jahre hinweg wird sie voraussichtlich grundlegende Arbeitsprozesse umgestalten. Führungskräfte sind daher gefordert, ihre Kompetenzen in diesem Bereich auszubauen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Technische Kompetenzen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die am stärksten nachgefragten Fähigkeiten im Marketing umfassen kreative Umsetzung (443 Prozent Wachstum in den letzten drei Jahren), KI-Kenntnisse (392 Prozent) und den Umgang mit neuen Technologien in der Branche (351 Prozent).

Technologie und Soft Skills sind zukunftsweisend für das Marketing

In einer zunehmend von Technologie geprägten Arbeitswelt gewinnen „menschliche“ Fähigkeiten trotzdem immer mehr an Bedeutung. Insbesondere die Fähigkeit zur kollaborativen Problemlösung wird laut der Studie als essenziell betrachtet und hat von 2021 bis 2023 um 138 Prozent an Relevanz zugenommen. Diese Fähigkeit vereint Kreativität, Teamwork und die Nutzung vielfältiger Perspektiven, um innovative Lösungen zu finden. Sie bleibt ein zentraler Vorteil gegenüber Maschinen, die zwar datengetrieben agieren können, aber keine emotionale Intelligenz besitzen.

Nichtsdestotrotz sorgt der rasante technologische Fortschritt dazu, dass Teams sich weiterbilden, um nicht in den Rückstand zu geraten. Daher nutzen 59 der Befragten bereits jetzt häufig KI in ihrem Job. Weitere 54 Prozent sind sich sicher, dass die neue Technologie die Arbeitsweisen im nächsten Jahr massiv beeinträchtigen wird und 61 Prozent rechnen mit großen positiven Auswirkungen auf die Produktivität in den nächsten fünf Jahren.

Die Studie verdeutlicht, dass der Arbeitsmarkt nach einer herausfordernden Phase wieder Aufwind erlebt. Die Mischung aus neuen Technologien und der Betonung menschlicher Fähigkeiten bietet Chancen für diejenigen, die bereit sind, sich weiterzuentwickeln. Flexibilität, Lernbereitschaft und ein strategisches Gespür für Trends werden in den kommenden Jahren entscheidend sein, um in einer sich stetig wandelnden Branche zu bestehen. Mehr dazu erfährst du im folgenden Artikel:

Zwischen Soft Skills und Digitalisierung:

So rüstest du dich für den Jobmarkt von morgen

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