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Human Resources
Quereinstieg als Karriereoption – 68 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind offen für Wechsel

Quereinstieg als Karriereoption – 68 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind offen für Wechsel

Marié Detlefsen | 02.05.24

Von der Offenheit für berufliche Veränderungen bis hin zu den Motivationen und Herausforderungen – erfahre, wie der Quereinstieg nicht nur individuelle Karrierewege, sondern auch Unternehmen fördern kann.

Bei dem Thema Quereinstieg ist der erste Gedanke vieler oft der Schuldienst, da dieser derzeit so viele Lehrkräftestellen wie nie zuvor besetzt. Dennoch bietet der Quereinstieg eine gute Möglichkeit, um gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und auch gute Karrierechancen für Arbeitnehmer:innen selbst. Dass das Thema mittlerweile mehr an Popularität gewinnt, zeigt eine aktuelle Studie von Ironhack. Demnach ziehen es 68 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen in Deutschland in Betracht, in ihrer beruflichen Laufbahn als Quereinsteiger:in in eine andere Branche zu wechseln. Diese Offenheit für einen Branchenwechsel erstreckt sich über alle Altersgruppen. So sind es nicht nur junge Arbeitnehmer:innen, die diesen Weg in Erwägung ziehen, sondern auch Personen im Alter über 55 Jahren, von denen mehr als die Hälfte offen für einen Quereinstieg sind.

Eric Lein, Experte für Weiterbildung bei Ironhack, hebt hervor, dass die generelle Bereitschaft der Menschen in Deutschland, berufliche Veränderungen anzustreben, ein Zeichen für die wachsende Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt ist. Insbesondere in Zeiten des akuten Fachkräftemangels sind Quereinstiege nicht nur eine Möglichkeit für individuelle Karrierewege, sondern auch eine Chance für Unternehmen und Arbeitgeber:innen.

Alle Altersgruppen sind offen für Neuorientierung

Die Umfrage zeigt, dass sich 68 Prozent der Befragten vorstellen können, in ihrem beruflichen Werdegang einen Quereinstieg zu vollziehen, indem sie in eine gänzlich andere Branche wechseln. Diese Offenheit erstreckt sich über verschiedene Altersgruppen, wobei besonders die 25- bis 34-Jährigen mit einer Zustimmungsrate von 77 Prozent hervorstechen. Überraschenderweise ist auch bei den Arbeitnehmer:innen über 55 Jahren mehr als die Hälfte (52 Prozent) offen für einen Quereinstieg, was zeigt, dass der Wunsch nach beruflicher Veränderung keinem Alterslimit unterliegt. Dennoch zeigen Männer (72 Prozent) eine leicht höhere Bereitschaft zum Wechseln als Frauen (64 Prozent).

Jedoch variiert hingegen die Offenheit für den Quereinstieg je nach Region. Während in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin jeweils etwa 80 Prozent der Befragten einem Branchenwechsel positiv gegenüberstehen, zeigen sich Arbeitnehmer:innen in Hessen und Baden-Württemberg mit unter 60 Prozent eher zurückhaltend.

Bessere Work-Life-Balance und neue Interessen als Quereinstieg Vorteile

Die Hauptmotivation für einen Quereinstieg liegt in der Aussicht auf bessere Verdienstmöglichkeiten (63 Prozent) und verbesserte Arbeitsbedingungen wie Remote-Arbeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance (49 Prozent). Doch auch die Suche nach beruflicher Erfüllung (46 Prozent) und sich ändernde Interessen spielen eine wichtige Rolle. Zudem überlegt jede:r Dritte, wie zukunftsfähig der eigene Job ist (25 Prozent), bevor sie sich für einen Wechsel entscheiden.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Die größte Barriere für potenzielle Quereinsteiger:innen liegt in der Unklarheit über den genauen Ablauf eines Quereinstiegs (43 Prozent), gefolgt von Schwierigkeiten bei der Auswahl von Weiterbildungsmöglichkeiten (35 Prozent). 29 Prozent der Befragten geben zudem an, dass ihnen die Möglichkeit eines Quereinstiegs nicht bekannt war. Insgesamt ist nur eine Minderheit von 13 Prozent der Meinung, dass ein Quereinstieg mit keinerlei Hürden verbunden ist.

Unternehmen müssen mehr Anreize schaffen und Hürden abbauen

Ein Quereinstieg stellt für viele Arbeitnehmer:innen eine attraktive Möglichkeit dar, neue berufliche Herausforderungen anzunehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Um dieses Potenzial optimal zu nutzen, bedarf es jedoch einer gezielten Unterstützung und Aufklärung über die Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit einem Branchenwechsel einhergehen. Insbesondere bürokratische Hürden oder zu wenige Anreize seitens der Unternehmen sind hierbei die größten Schwierigkeiten. Dabei stellen Quereinsteiger:innen, Freelancer oder auch Blue-Collar-Kräfte eine gute Möglichkeit für Arbeitgeber:innen dar, um gegen den Fachkräftemangel und dem War for Talents zu bestehen. Eric Lein unterstreicht die Bedeutung dieser Art von Arbeitskräften:

Damit das Potenzial des Quereinstiegs voll ausgeschöpft werden kann, müssen wir gemeinsam die Hürden abbauen. Es geht darum, Brücken zu bauen – zwischen Branchen, zwischen der jetzigen und der zukünftigen Arbeitswelt. Der Quereinstieg ist nicht nur eine persönliche Chance, sondern ein gesellschaftlicher Imperativ, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Innovationskraft unserer Wirtschaft zu sichern.


In diesen Jobs haben Quereinsteiger:innen beste Chancen

In diesen Jobs haben Quereinsteiger:innen die besten Chancen
© Brooke Cagle – Unsplash

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