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Emmys für Creator, 9:16 AWARDS und Rezeptionsrekorde: Die Stellenwert von Video-Creatorn für die Medienwelt
© Google, Eyestetix Studio (Unsplash) via Canva

Emmys für Creator, 9:16 AWARDS und Rezeptionsrekorde: Die Stellenwert von Video-Creatorn für die Medienwelt

Niklas Lewanczik | 14.05.24

Creator sind längst zu Medienikonen geworden und sammeln Milliarden Views und Milliarden US-Dollar. Jetzt sollen sie auch Emmys erhalten, wenn es nach YouTubes CEO geht. Das ist keine uneigennützige Idee.

Videos und insbesondere Kurzvideos sind zu einem zentralen Fokuspunkt der modernen Medienwelt avanciert. Über 3,5 Milliarden Reshares pro Tag und mehr als 200 Milliarden Views täglich generieren Reels auf Facebook und Instagram und sie machen inzwischen auf Instagram 50 Prozent der in der App verbrachten Zeit aus. Derweil generieren YouTube Shorts täglich über 70 Milliarden Views und TikTok zeigt anhand von Kooperationen mit Events wie dem ESC, der Fußball-EM der Herren oder der Tour de France, wie wichtig der von Milliarden Menschen verfolgte Kanal für die Medienrezeption ist.

Dass (Video-)Creator längst auch zu umfassend bekannten Medien-Stars geworden sind, lässt sich exemplarisch auch an ihrem Einfluss auf gesamtgesellschaftliche Themen ablesen. Ob es Rezos politische Inhalte, auf TikTok gepushte Songs wie jene von Nina Chuba oder die facettenreichen Interviews von Leeroy Matata geht, die Videoinhalte werden nicht selten mit Content auf anderen Kanälen und Plattformen verwoben. So hat der weltbekannte YouTuber MrBeast inzwischen einen milliardenschweren Deal mit Amazon über die Entwicklung einer Reality TV Gameshow abgeschlossen.

Jetzt werden 9:16 Creator bereits mit innovativen Preisen ausgezeichnet – und YouTube CEO Neal Mohan sieht sogar die Zeit für eine Emmy-Verleihung an Creator gekommen.

Bekommen Creator bald Emmys?

In einem Kolumnenbeitrag für The Hollywood Reporter erklärt Neal Mohan, dass die Emmy-Preisverleihung künftig auch Creator miteinbeziehen sollte. Tatsächlich sind diese ein wichtiger Teil der Entertainment-Industrie. TikTok selbst bezeichnet sich als Entertainment App, X liefert eine TV App und setzt verstärkt auf Original-Content von großem Videoproduzent:innen und YouTube selbst verzeichnet bereits über acht Millionen Abonnent:innen bei der eigenen YouTube TV App. Zudem möchte das Unternehmen das Wohnzimmer erobern und auf den großen Screens immer mehr digitale Creator-Inhalte ausspielen. Sogar immersive Creators Channels für die TV App gibt es jetzt.  

Dass YouTube einen besonderen Fokus auf den Bereich der TV App – und die Monetarisierung dieses Bereichs – legt, verwundert indes nicht. Zu Beginn des Jahres erklärte CEO Neal Mohan, dass das Wohnzimmer zu einem Umfeld avanciert, in dem mehr und mehr Plattforminhalte konsumiert werden.

Beitrag von @neal_mohan
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Für seinen Kolumnenbeitrag schreibt Neal Mohan nun, dass die Emmys, die in den USA seit 1946 für TV-Inhalte und Comedy Content verliehen werden, riskieren, den Anschluss an Mainstream Content zu verlieren, wenn nicht irgendwann auch Creator miteinbezogen werden.

It’s time a creator won an Emmy. You might not expect MrBeast to stand on the same stage as Jeremy Allen White. But if you think creators are just recording vlogs from their bedrooms, then I have some big news. Creators have writers’ rooms, production teams, and business strategies. They’re developing programming that’s not just popular and relevant – it’s breaking boundaries. Creators are defining a new era of entertainment. And they deserve the same acclaim as other creative professionals […].

Mohans Aussagen erfolgen ganz im Interesse der eigenen Plattform. Die Preise werden von der Television Academy verliehen, was im Grunde Digital-Content wie von YouTube nicht berücksichtigt, dem Namen nach aber über TV Apps rezipierte Inhalte auch miteinbeziehen könnte. Vielleicht erhalten bald YouTube Stars die begehrte Trophäe, die Anfang des Jahres unter anderem Jennifer Coolidge für ihre Rolle in The White Lotus erhielt.

Beitrag von @televisionacad
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9:16 AWARDS verleihen schon jetzt Preise an herausragende Content Creator und Brands

Einen innovativen Award für Kurzvideo-Creator haben WeCreate und die Bundesgesellschaft für Digitale Medien indes schon geschaffen. Bei den ersten 9:16 AWARDS wurden im Mai im Schauspielhaus in Hamburg einige Brands und Creator für innovative, gesellschaftsrelevante, markenfördernde und vor allem einzigartige Videokreationen gekürt.

Die Award-Verleihung soll laut WeCreate-Chef Adil Sbai zu den „Oscars des Smartphone Contents“ avancieren. Mit dem Medien-Star Steven Gätjen hat man sich dafür bereits einen Hollywood-erfahrenen Moderator ins Boot geholt. In diesem Jahr zeigte die erste Ausgabe, wie alltäglich das Kurzvideoformat für Werbetreibende, Creator und User bei der Content-Rezeption längst geworden ist – und wie Werbung oder Branding im 9:16-Format aussehen muss, um wirklich bei der Community anzukommen. Bei den 9:16 AWARDS gewann die Deutsche Bahn den Preis für das beste Community Management, auch das Medium CORRECTIV, die Creator Rezo und Georgia Cavallo und weitere Branchenberühmtheiten erhielten Preise.

OnlineMarketing.de war ebenfalls vor Ort, um die Entwicklung zu verfolgen.

KI und Digitalrecht: Die Creator Economy steht vor großen Veränderungen

Wir bleiben derweil am Ball und berichten weiterhin über die brandaktuellen Entwicklungen aus der (Video-)Creator-Szene und Neuheiten, die für diese, aber ebenso Brands und Advertiser von Belang sind. Dazu gehört zum Beispiel das Update vonseiten Instagrams, nach dem der Creator Marketplace nun endlich auch in Deutschland verfügbar ist. Darüber ist die Zusammenarbeit zwischen Marken und Creatorn noch einfacher umzusetzen, etwa dank Partnerships Messaging und neuen KI-basierten Empfehlungen. Und Awards sowie Auszeichnungen können Creatorn in Bezug auf lukrative Kooperationen ebenfalls Aufwind geben.

Dazu gehört aber auch der Blick auf Entwicklungen wie den zunehmenden Einfluss von KI-Features auf Creator-Inhalte oder gar Influencer-Personas. Instagram testete zuletzt bereits KI-basierte Influencer Chatbots, TikTok hingegen KI-Influencer für Advertiser und Seller.

Beitrag von @theinformation
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Eine noch größere Gefahr für die Creator Economy stellt in manchen Regionen jedoch eine politische Einordnung von Plattformen dar. So geht TikTok in den USA derzeit juristisch gegen ein US-Gesetz vor, das einen erzwungenen Verkauf der Plattform an ein US-Unternehmen oder alternativ den Bann in US App Stores vorsieht.

There is no question: the Act will force a shutdown of TikTok by January 19, 2025, silencing the 170 million Americans who use the platform to communicate in ways that cannot be replicated elsewhere,

so steht es in TikToks aktueller Petition. Auf X warnt das TikTok Communications Team davor, dass zahlreiche Creator, aber auch Unternehmen bei einer App-Einstellung oder -Sperre in den USA vor finanzielle und berufliche Probleme gestellt würden.

Zwar haben sie auch Alternativoptionen wie YouTube, Instagram und Co. zur Auswahl, doch TikTok bietet für viele einen unikalen Kanal samt relevanter Community. Wir dürfen gespannt verfolgen, wie sich die (Video-)Creator mit den Hürden, die das Jahr 2024 aufstellt, auseinandersetzen – und ob sie zeitnah auch bei den Emmys oder anderen neuen Award-Verleihungen auftauchen werden.


Das Schicksal der Content Creator im Zeitalter der KI:

Austausch oder Koexistenz?

© Meta via Canva, Drei Smartphone Mockups mit Meta AI-Elementen, Farbverlauf im Hintergrund, violett-orangefarben
© Meta via Canva

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