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Vom Shorts Hype zum Streaming-Primus: YouTube setzt 2025 auf KI, Podcasts und TV
YouTube setzt 2025 auf KI, Podcasts und TV-Nutzung – die großen Strategien der Plattform im Überblick, © YouTube

Vom Shorts Hype zum Streaming-Primus: YouTube setzt 2025 auf KI, Podcasts und TV

Larissa Ceccio | 12.02.25

YouTube stellt 2025 die Weichen für die Zukunft. Mit Auto Dubbing können Creator ihre Videos in mehrere Sprachen übersetzen, während TV die Mobile-Nutzung überholt. Podcasts wachsen rasant, neue KI-Tools erleichtern die Content-Erstellung und die Umsatzpotenziale wachsen. Erfahre, welche Chancen und Herausforderungen diese Entwicklungen mit sich bringen.

YouTube steht vor einer großen Transformation: Immer mehr Inhalte werden nicht nur mobil, sondern auf dem Fernseher konsumiert, KI revolutioniert die Content-Erstellung und auch die Creator-Monetarisierung wird weiter optimiert. CEO Neal Mohan hat die vier zentralen Prioritäten für 2025 definiert – und sie zeigen deutlich: YouTube gestaltet nicht nur die Arbeit von Creatorn neu, sondern auch das Sehverhalten der Nutzer:innen.


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YouTube Ads 2024, © YouTube


TV schlägt Smartphone: YouTube erobert das Wohnzimmer

Während Kurzvideos wie Shorts auf YouTube den mobilen Markt dominieren, setzt YouTube dieses Jahr voll auf den TV-Boom. In den USA wird YouTube mittlerweile häufiger auf Fernsehern als auf mobilen Endgeräten genutzt. Gleichzeitig entwickelt sich YouTube zur führenden Plattform für Podcasts, wie der offizielle Account YouTube Creator Liaison bestätigt.

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Auch lange, immersive Inhalte werden bei der TV-Nutzung vielfach rezipiert und erobern das Wohnzimmer. Noch 2024 hatte Mohan angekündigt, dass YouTube das Wohnzimmer als nächsten großen Rezeptionsraum erobern möchte. YouTube positioniert sich zudem zunehmend als starke Konkurrenz für klassische Podcast-Plattformen. In den USA wird YouTube am häufigsten für die Podcast-Rezeptionen genutzt.

Ein weiteres Zeichen für das Wachstum: Die Plattform verzeichnete im vergangenen Jahr über 40 Prozent mehr Kanalmitgliedschaften, ein Hinweis darauf, dass immer mehr Nutzer:innen bereit sind, ihre Lieblings-Creator finanziell zu unterstützen. 40 Prozent der Watchtime kommen mit Dubbed Audio durch User zustande, die ein Video in einer ausgewählten Sprache mit Dubbed Audio ansehen.

KI als YouTubes große Wette und mehr Möglichkeiten für Creator

YouTube investiert stark in KI-Tools, die Creator unterstützen sollen, von Videovorschlägen und Thumbnail-Generierung bis hin zur automatisierten Übersetzung. Besonders spannend: Das Auto Dubbing Feature, das es Creatorn mithilfe von KI ermöglicht, ihre Videos ohne großen Aufwand in mehrere Sprachen zu übersetzen. In seinem Schreiben kündigt Mohan an, dass die automatische Synchronisierungsfunktion noch im Februar für alle YouTuber im YouTube-Partner:innenprogramm verfügbar sein wird.

Die Kehrseite der KI-Expansion bleibt jedoch ein kontroverses Thema. Kritiker:innen befürchten, dass minderwertige, massenhaft produzierte KI-Inhalte die Plattform überfluten könnten. Andererseits sehen viele in der KI ein wertvolles Werkzeug, das kreative Prozesse ergänzt, statt sie zu ersetzen.

Schutz vor KI-Missbrauch

Ein weiteres großes KI-Projekt betrifft die Erkennung und Verwaltung von künstlich generierten Inhalten. YouTube erweitert ein Pilotprogramm, das mit der Creative Artists Agency entwickelt wurde. Damit erhalten Creator mehr Kontrolle darüber, wenn ihr Gesicht oder ihre Stimme in KI-generierten Inhalten genutzt wird. Dieses Feature knüpft an bereits existierende Copyright-Erkennungen an, um Missbrauch zu verhindern.

Zukünftig könnte diese Technologie nicht nur den Schutz von Creator stärken, sondern auch neue Standards für den verantwortungsvollen Umgang mit KI-generierten Inhalten auf digitalen Plattformen setzen. Doch YouTube denkt Schutzmaßnahmen noch weiter.

Altersverifikation durch Machine Learning

Nicht nur Creator, sondern auch junge Nutzer:innen sollen besser geschützt werden. Laut dem Social-Media-Experten Matt Navarra setzt YouTube auf maschinelles Lernen, um das Alter von Nutzer:innen einzuschätzen.

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Ziel ist es, altersgerechte Empfehlungen und Inhalte besser zu steuern. Doch bleibt die Frage offen: Wie genau soll das KI-System Alterseinschätzungen treffen, und wie geht YouTube mit Fehlentscheidungen um? In der Vergangenheit haben Plattformen wie Instagram und TikTok bereits ähnliche Technologien eingesetzt.

KI-gestützte Features und neue Funktionen

Weitere Neuerungen betreffen die Nutzer:innenerfahrung: In der EU wurde kürzlich eine Funktion eingeführt, die automatisch generierte Videozusammenfassungen liefert, so Tech-Experte Radu Oncescu. Für dieses Feature gab es bereits im Herbst 2024 erste Beispiele in Deutschland.

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Diese KI-gestützte Zusammenfassung könnte helfen, Inhalte schneller zu erfassen, ohne sich durch lange Videos zu klicken. Für iOS-Nutzer:innen gibt es zudem eine neue Text-to-Speech-Funktion für YouTube Shorts, die ebenfalls Oncescu auf Threads vorstellt. Sie vereinfacht das Erstellen von Inhalten weiter.

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Die wichtigsten Entwicklungen auf einen Blick

YouTube setzt 2025 auf vier zentrale Schwerpunkte:

  • KI als Gamechanger: Von automatischer Synchronisation bis hin zu neuen Kreativ-Tools investiert YouTube massiv in Künstliche Intelligenz.
  • Podcast-Expansion: YouTube ist die am häufigsten genutzte Plattform für Podcasts in den USA und baut dieses Segment weiter aus.
  • Monetarisierung: Ein Zuwachs von 40 Prozent bei Kanalmitgliedschaften zeigt, dass Creator neue Einnahmemöglichkeiten nutzen.
  • TV statt Mobile: In den USA wird YouTube inzwischen mehr auf Fernsehern als auf Smartphones konsumiert.

Neben der Investition in KI verfolgt YouTube 2025 drei zentrale Ziele: Die Plattform soll sich als kulturelles Zentrum etablieren (eine Position, die TikTok herausfordert), YouTube Creator als das neue Hollywood inszenieren und sich noch stärker auf die Nutzung am Fernseher ausrichten. Gleichzeitig setzt YouTube auf mehr Schutz für Creator und Nutzer:innen. KI soll nicht nur die Content-Produktion optimieren, sondern auch gegen Missbrauch eingesetzt werden. Damit könnte 2025 zu einem entscheidenden Jahr für die Plattform und die gesamte Creator-Ökonomie werden.


YouTube ermöglicht Creatorn Opt-in für Third-Party-KI-Training

YouTube Logo eingraviert
© Laura Chouette – Unsplash

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