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Technologie
WhatsApp plant Nachrichten, die nur einmal gelesen werden können

WhatsApp plant Nachrichten, die nur einmal gelesen werden können

Niklas Lewanczik | 15.06.21

Im Rahmen der großen WhatsApp-Kampagne zum Datenschutz in der App stellte das Unternehmen nun Einmal-Nachrichten in Aussicht. Beim Versenden sensibler Inhalte wäre das für die User vorteilhaft.

Die weltweit größte Messaging App WhatsApp startete jüngst eine groß angelegte Kampagne, um den über zwei Milliarden Nutzer:innen zu beweisen, dass das Unternehmen den Datenschutz sehr ernst nimmt. Das Motto lautet „Message Privately – Einfach privat chatten“. Nachdem WhatsApp betont hat, dass alle Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind und auch WhatsApp selbst nicht mitlesen kann, soll die Sicherheit der Nachrichten in der App nun noch ein neues Level erhalten: Nachrichten, die nach einmaligem Lesen wieder verschwinden.

Nach ablaufenden Nachrichten: Jetzt plant WhatsApp Einmal-Nachrichten

Bereits im vergangenen Jahr hatte WhatsApp die sogenannten ablaufenden Nachrichten gelauncht. Diese können User nutzen, um Chats kurzlebig zu gestalten. Nachrichten in diesem Kontext verschwinden sieben Tage nach ihrem Erscheinen wieder aus dem Chat. Das gilt auch für geteilte Medien. Diese Funktion führte WhatsApp nur für private Chats ein.

Um den Datenschutz aber noch mehr zu erhöhen, etwa auch beim Versenden sensibler Inhalte wie Passwörter, die weitergegeben werden, setzt das Unternehmen jetzt auf Nachrichten, die nur ein einziges Mal gelesen werden können. Wie die Tagesschau berichtet, denkt das Management der App rund um Chef Will Cathcart derzeit stark über diese Idee nach. Cathcart wird bei der Tagesschau zitiert:

Die Menschen wollen insgesamt nicht, dass ihre Nachrichten für immer erhalten bleiben. Wenn wir uns unterhalten, haben wir kein Aufnahmegerät dabei. Insofern ist es seltsam, dass digitale Chat-Plattformen die für immer speichern.

Die Angst vor dem Datenaustausch mit Dritten

Datenschützer:innen befürchten, dass WhatsApp als Tochterunternehmen von Facebook möglichst viele User-Daten generieren möchte, für die das Unternehmen auch eine legitime Grundlage zum Teilen mit Drittunternehmen schaffen könnte. So wurde jedenfalls die neue Datenschutzrichtlinie des Unternehmens interpretiert.

Viele User hatten nach Alternativen zur App gesucht, nachdem diese Anfang des Jahres neue Datenschutzvorgaben vorgestellt hatte. Diese sollten Nutzer:innen akzeptieren – was bei Nicht-EU-Usern etwa zum Verlust der Opt-out-Option beim Datenteilen mit Facebook geführt hätte. Lange Zeit hieß es, wer die Richtlinie nicht akzeptiert, könne Funktionen oder sogar den Kontozugang verlieren. Diese Haltung trug auch dazu bei, dass Konkurrenz-Apps wie Signal und Telegram ein starkes User-Wachstum verzeichneten.

Doch zuletzt ruderte WhatsApp zurück. Auch beim Nicht-Akzeptieren der Richtlinie wird es keine Einschränkungen der Funktionalität in der App geben. Das erklärte das Unternehmen, wies dabei aber darauf hin, dass diese User weiterhin an die neue Richtlinie erinnert werden sollen.

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