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Social Media Marketing
Nach Boom: TikTok möchte mit Paywall-Videos das Wachstum wieder ankurbeln

Nach Boom: TikTok möchte mit Paywall-Videos das Wachstum wieder ankurbeln

Larissa Ceccio | 14.02.23

Berichten zufolge erwägt TikTok, eine Paywall für ausgewählte Videos einzuführen. Außerdem soll der vielfach kritisierte Creator Fund überarbeitet werden.

Anfang 2022 war TikTok an der Spitze der Social-Media- und Online-Welt. Die Entertainment-Plattform hatte sogar Google vorübergehend als meistbesuchte Website im Internet entthront. Die Konkurrenz, allen voran Instagram und YouTube, kopierten TikTok mit Reels und Shorts, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Doch aktuell sieht sich die Entertainment-Plattform mit einer Verlangsamung des Wachstums in den USA konfrontiert, dem weltweit größten Markt für Online Marketing.

The Information berichtet, dass die Zahl der aktiven monatlichen US-Nutzer:innen ab 18 Jahren im Februar 2022 im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken sei. Nach einer kurzweiligen Verbesserung im Sommer vergangenen Jahres setzte sich der Rückgang fort. Laut Schätzungen von Data.ai, einem Tracking-Unternehmen für mobile Apps, könnte die Zahl der monatliche aktiven User bis Dezember 2023 um 3,5 Prozent niedriger sein als im Januar dieses Jahres. Um diesem Abwärtstrend entgegenzuwirken, möchte TikTok die für die Plattform wichtigste Ressource überzeugen, dort zu bleiben: die Creator selbst. Denn spannende Inhalte sind die mitunter wichtigste Prämisse, um User aktiv zu halten.


Eine aktuelle Cloudflare-Untersuchung zeigt, welcher Social-Dienst im Jahr 2022 den meisten Traffic verzeichnete, dass Google auch im vergangenen Jahr der meistgenutzte Dienst des Jahres war, Instagram Twitter in Sachen Beliebtheit überholt und dass der Iran die meisten Online Blackouts gemeldet hat.

Die 10 beliebtesten Social-Media-Plattformen 2022 – TikTok nur auf Platz 2

2022 Year in Review, © Cloudflare


Nach Eklat über kaum nennenswerte Creator-Verdienstmöglichkeiten: TikTok testet verbesserten Creator Fund

TikTok führte vergangenes Jahr die Pulse-Werbeinitiative ein, die es Werbetreibenden ermöglicht, ihre Anzeigen neben Inhalten von Top-Ersteller:innen in der App zu platzieren. Ab einer Mindestanzahl von 100.000 Followern können Creator bis zu 50 Prozent der Einkünfte von Ads erhalten, für die ihre Videos das Werbeumfeld stellen. Doch das Programm soll Creatorn nicht die gewünschten Monetarisierungschancen ermöglicht haben. Fortune berichtete, dass von sieben in einem Interview befragten TikTok Influencern mit mindestens 100.000 Followern niemand über fünf US-Dollar mit Pulse verdiente. YouTube hingegen lässt Creator seit dem 1. Februar im Rahmen an Shorts-Einnahmen mitverdienen und bietet bereits seit Jahren deutlich bessere Creator-Verdienstmöglichkeiten als TikTok. Denn in puncto Geldverdienen hat YouTube, vor allem mit der Werbemacht Googles im Rücken, schon lange eine starke Grundlage für Creator geschaffen.

Vor diesem Hintergrund schlägt TikTok womöglich bald einen neuen Weg ein und entwickelt einen für Creator lukrativeren und attraktiveren Fund. Laut dem Bericht von The Information testet TikTok den verbesserten Funds bereits in Frankreich und Brasilien. Im März könnte er bereits in den USA eingeführt werden. Der ursprüngliche Creator Fund wurde 2020 ins Leben gerufen. Anfangs mit 200 Millionen US-Dollar dotiert, handelt es sich dabei inzwischen um einen Geld-Pool in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, aus dem Creator für beliebte Videos bezahlt werden sollen.

TikTok Paywall-Videos: Exklusive Inhalte nur für zahlende Fans

Creator sollen durch den verbesserten Fund laut The Information mehr Geld verdienen können als zuvor. Der Fund könnte auch Benutzer belohnen, die längere Videos produzieren. Derzeit können Videos mit bis zu zehn Minuten Länge veröffentlicht werden. TikTok-Sprecher Zachary Kizer erklärte in einer E-Mail an The Information:

We’re committed to exploring new ways to create a valuable and rewarding experience for the TikTok creator community. On TikTok, anyone can be a creator and everyone can enjoy entertainment from our inspiring creators, and we aim to continue innovating this experience so people can express themselves, find their community, and be rewarded for their creativity.

Zu den in Arbeit befindlichen Funktionen gehört außerdem eine Paywall, die es Creatorn ermöglichen würde, einen Preis für ihre Inhalte festzulegen. Dem Bericht zufolge würden die Zuschauer:innen einen US-Dollar – oder eine vom Creator gewählte Gebühr – zahlen müssen, um sich diese Videos ansehen zu können. Exklusive Inhalte nur für zahlende Fans – das ist die Taktik, die hinter dieser Neuerung steckt, auch wenn noch nicht klar ist, wie dieses System genau funktionieren soll. Ebenfalls ungewiss ist, wann die Paywall verfügbar sein wird, aber der überarbeitete Creator Fund könnte bereits im März starten. 

Auch Instagram versucht sich an einem solchen Modell: Auf der Social-Plattform können Ersteller:innen seit Juli vergangenen Jahres beispielsweise ausgewählte Beiträge, Reels, Stories und dergleichen nur mit zahlenden Abonnent:innen  teilen.

Die sich in der Entwicklung befindlichen Funktionen sollen den Pool von Creatorn, die den Aufstieg von TikTok überhaupt erst vorangetrieben haben, anregen und erweitern.

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