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Social Media Marketing
So tickt die Gen Z (Spoiler: Sie hasst Facebook und Twitter)

So tickt die Gen Z (Spoiler: Sie hasst Facebook und Twitter)

Aniko Milz | 11.10.21

Die Gen Z wurde befragt und hat ihr Urteil gesprochen. Was ist in, was ist out und worauf müssen Marketer jetzt achten? Wir haben die Antworten.

Halbjährlich befragt die Investmentbank Piper Sandler Teenager zu ihren Vorlieben – sei es bei Marken, Social-Media-Plattformen, Schauspieler:innen oder Kaufgewohnheiten. Der Report soll eigentlich Entwicklungen auf dem Aktienmarkt vorhersagen. Doch auch für Marketer ist ein tiefergehendes Verständnis für die Gen Z wichtig.

Schließlich steigt diese nun ins Berufsleben ein, verdient eigenes Geld und formt Trends wie keine andere Generation. Da sie mit Social Media aufgewachsen sind, holen sie sich über die verschiedenen Kanäle auch ihre Inspiration. Durch das Teilen von Produkten auf TikTok, Instagram und Co. kann ein Hype um diese entstehen. Beeindruckende Beispiele liefern unter anderem Cookie Bros. und Just Spices, die erfolgreiche Kampagnen auf TikTok durchführten und ihren Umsatz stark steigern konnten. Noch spannender sind allerdings Trends, die organisch und ohne Zutun der betroffenen Brand entstehen. Beispiele sind der Hype um bestimmte Food Trends, wie die berühmte Feta Pasta, die in einigen Supermärkten für leere Feta-Regale sorgte oder das Video von @420Doggface208, das ganz unbeabsichtigt den in dem Video verwendeten Song „Dreams“ von Fleetwood Mac nach 43 Jahren wieder in die Billboard Hot 100 katapultierte.

Das Urteil ist gesprochen: Snapchat ist die Lieblings-App von Gen Z

Dass Gen Z, die viele dieser Trends anstoßen, auch ohne großes Vermögen und trotz ihres jungen Alters über eine beeindruckende Marktmacht verfügen, ist also kaum abstreitbar. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, Marketer und Advertiser zu erkennen, wie die zwischen 1997 und 2010 Geborenen ticken. Für den Piper Sandler Report wurden 10.000 Gen Zler aus 44 US-Staaten interviewed. Unter anderem ging es um die Frage, welche Social-Media-Plattform die beliebteste ist. Die klare Antwort? Snapchat. Ganze 35 Prozent der Befragten nutzten die Social App am liebsten, gefolgt von 30 Prozent für TikTok und 22 Prozent für Instagram. Ziemlich schlecht schnitten hingegen Twitter und Facebook ab. Beide erhielten nur von jeweils zwei Prozent der befragten Teens und jungen Erwachsenen den Lieblings-App-Status.

Doch Snapchat ist nicht gleichzeitig die meistgenutzte App. Die meiste Zeit verbrachten die Teilnehmer:innen der Befragung auf Instagram, es folgten Snapchat und TikTok. Twitter, Pinterest und Facebook landeten auf den hinteren Plätzen, mit circa 30 Prozent der Teens, die die jeweilige App monatlich nutzten. Bei Instagram waren es hingegen 81 Prozent. Täglich verbringen die Gen Zler etwa 4,2 Stunden auf sozialen Medien.

© Piper Sandler

Was bedeutet das für Facebook, Twitter und Co.?

Bedeutet das das baldige Ende von Twitter und Facebook? Die junge Generation setzt ganz klar auf Bild- und vor allem Video-Content – etwas, wofür Twitter nicht grade bekannt ist. Facebook hingegen versucht schon lange, auch für jüngere User attraktiver zu werden. Zum Beispiel, in dem man von TikTok kopiert und nun mit Facebook Reels den Kurzvideos auch auf Facebook einen prominenten Platz einräumt. Ähnliches hatte zuvor bereits mit Instagram und den dort zuerst eingeführten Reels geklappt. Die derzeit die Medien beherrschende Affäre um Whistleblowerin Frances Haugen dürfte die Plattform nicht beliebter machen. Abzuwarten bleibt, ob auch Instagrams Beliebtheit in den kommenden Monaten darunter leiden wird. Schließlich lauten die Vorwürfe, dass Instagram einen toxischen Einfluss auf Teenager habe und Facebook diesen absichtlich ignoriert. Marketer müssen wie immer genau überlegen, wer ihre Zielgruppe ist. Boomer und Gen X lassen sich schließlich weiter über Facebook und Twitter ansprechen. Wer jedoch junge Kund:innen erreichen will, muss zu Snapchat, Instagram oder TikTok umswitchen.

Kommentare aus der Community

M am 13.10.2021 um 20:50 Uhr

Es wurde nur in den USA befragt, was Sie aber hier nicht davon abhält, Ihre Schlußfolgerungen auf den Rest der Welt auszuweiten.

Antworten
Aniko Milz am 14.10.2021 um 11:19 Uhr

Hallo M,

natürlich basieren die Aussagen des Artikels nicht auf dem Verhalten von jedem Mitglied der Gen Z, sondern nur auf dem befragten Teil. Deswegen erwähne im Artikel deutlich, welche Bevölkerungsgruppe befragt wurde. Da besonders junge Menschen sich Trends oft aus den USA abgucken und auch US-amerikanische Vorbilder aus Social Media, Filmen und Serien haben, denke ich dennoch dass sich für Marketer aus aller Welt ein Blick auf die Ergebnisse der Befragung lohnt.

Liebe Grüße,
Aniko

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