Social Media Marketing
Threads oder X? Analyse zeigt, wo dein Content wirklich performt

Threads oder X? Analyse zeigt, wo dein Content wirklich performt

Larissa Ceccio | 04.02.25

Metas jüngste Plattform Threads erzielt fast 75 Prozent mehr Engagement als X – doch welche Plattform bietet langfristig die besten Chancen für Creator und Brands? Eine aktuelle Analyse von Buffer liefert überraschende Einblicke.

Threads oder X: Wo lohnt sich Social Media Engagement mehr? Diese Frage ist für Creator und Brands besonders relevant. Laut einer Analyse von Buffer liegt die Antwort auf der Hand: Threads Posts generierten 2024 im Durchschnitt 73,6 Prozent mehr Interaktionen als X Posts.

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Buffer hat 10,2 Millionen Posts auf Threads und X untersucht und dabei unter anderem die Engagement Rate gemessen. Diese ergibt sich aus der Anzahl an Interaktionen (Likes, Kommentare, Shares) im Verhältnis zur Gesamtzahl der Impressionen. Da soziale Medien oft von einzelnen viralen Posts verzerrt werden, setzte Buffer auf den Medianwert, um realistischere Ergebnisse zu erhalten.


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© Martin Martz (Unsplash) via Canva


Warum Threads aktuell die Nase vorn hat

Buffer hat herausgefunden, dass Threads eine mediane Engagement Rate von 6,25 Prozent erzielt, während X lediglich auf 3,6 Prozent kommt.

Threads Posts erreichten 2024 mehr Engagement als X/Twitter-Beiträge, © Buffer

Doch was macht den Unterschied aus? Die Analyse legt nahe, dass folgende Faktoren eine Rolle spielen:

  • Weniger Konkurrenz, mehr Sichtbarkeit: Threads ist im Vergleich zu X noch relativ neu und damit weniger überlaufen. Das erhöht die Chancen, dass Posts gesehen werden und mit ihnen interagiert wird.
  • Algorithmusfokus auf Engagement: Threads priorisiert Inhalte, die echte Interaktionen erzeugen – ähnlich wie Instagram. Posts, die Diskussionen anregen, landen häufiger im For You Feed.

Trotz eines leichten Rückgangs der Engagement Rate zum Jahresende 2024 bleibt Threads in dieser Disziplin deutlich stärker als X.

Threads zeigte 2024 durchgehend höhere Engagement-Raten als X/Twitter, © Buffer

X hat mit 548 Millionen monatlich aktiven Nutzer:innen noch die Nase vorn, doch Threads wächst rasant und zählt bereits 320 Millionen.

Warum X weiterhin relevant bleibt

Trotz sinkender Engagement-Raten und einer schwierigen Werbelage bleibt X ein bedeutender Player im Social Media Marketing. Die Plattform hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, doch einige ihrer Kernstärken sind nach wie vor einzigartig. Besonders im Bereich Echtzeitkommunikation und Trenddynamik sticht X hervor.

X ermöglicht es Usern, sich schnell und direkt an aktuellen Debatten zu beteiligen. Nachrichtenereignisse, Sport-Updates oder politische Entwicklungen verbreiten sich auf der Plattform oft in Sekunden und setzen Diskussionen in Gang. Sie wird von vielen als hostiles Umfeld wahrgenommen, weshalb namhafte Creator und Brands diese schon verlassen haben

Diese Schnelligkeit macht X besonders wertvoll für Journalist:innen, Unternehmen und Meinungsführer:innen, die ihre Reichweite gezielt nutzen wollen. Für Unternehmen und Marketer bedeutet das: Wer Trends früh erkennt und geschickt einbindet, kann auf X eine enorme Reichweite erzielen – selbst bei einer kleineren Gesamt-User-Basis im Vergleich zu Threads oder Instagram.

Während Metas Threads noch seinen Platz für tiefgehende Diskussionen sucht, knüpft X als Nachfolger:in von Twitter an die DNA der einst führenden Kurznachrichtenplattform an und bleibt eine der wichtigsten Adressen für strukturiertes, narratives Storytelling. Die Möglichkeit, Inhalte in X aneinanderzureihen, macht es leicht, tiefere Geschichten oder komplexe Themen verständlich aufzubereiten. Besonders für Branchen, in denen Nachrichten und Insights eine zentrale Rolle spielen, kann sich der Einsatz weiterhin lohnen – trotz der Unsicherheiten rund um die Plattform.

Wie du das Beste aus beiden Plattformen holst

Tipps für mehr Engagement auf Threads:

  • Regelmäßig posten: Eine Frequenz von ein bis zwei Beiträgen täglich hilft, sichtbar zu bleiben.
  • Community-Interaktion fördern: Offene Fragen, Umfragen und Denkanstöße steigern die Interaktionsrate.
  • Antworten nicht vergessen: Kommentare aktiv zu beantworten stärkt die Community-Bindung.
  • Mit Tags experimentieren: Einen Community Tag pro Post nutzen, um Inhalte zu kategorisieren und in Nischenthemen besser auffindbar zu machen.
  • Videos teilen: Visuelle Inhalte sorgen für mehr Engagement und eine höhere Verweildauer – besonders kurze, snackable Clips performen gut.

Erfolgreiche Strategien für X:

  • Aufmerksamkeitsstarke Hooks nutzen: Der erste Satz muss fesseln, etwa „Warum viele Marken auf Social Media scheitern – und wie du es besser machst.“
  • Trends aufgreifen: Inhalte mit aktuellen Diskussionen verknüpfen, um Reichweite zu generieren.
  • Knappe, einprägsame Inhalte bevorzugen: X lebt von schnell erfassbaren Nachrichten und Meinungen.
  • Retweets strategisch nutzen: Auf virale Tweets antworten oder sie mit eigenem Kommentar zitieren, um Sichtbarkeit zu steigern und sich in relevante Diskussionen einzubringen.
  • Videos teilen: Dynamische Inhalte erzielen oft mehr Interaktionen als reine Text-Posts – kurze Clips oder GIFs erhöhen die Chance auf virale Reichweite.

Crossposting als smarter Mittelweg

Muss man sich also für eine Plattform entscheiden? Nicht unbedingt. Crossposting kann helfen, das Beste aus beiden Welten zu nutzen:

  • Reichweite maximieren: Inhalte parallel auf Threads und X zu teilen, sorgt für mehr Sichtbarkeit.
  • Plattformgerecht anpassen: Ein Post kann mit leichten Änderungen für beide Netzwerke optimiert werden.
  • Effizienz steigern: Mit wenig Mehraufwand lassen sich so verschiedene Zielgruppen erreichen.

Wer Social Media strategisch nutzt, kann also beide Plattformen gezielt einsetzen – je nach Inhalt, Zielgruppe und Engagement-Zielen.


Meta im Umsatzrausch
– bringen Threads Ads den nächsten Wachstums-Boost?

Hand hält Smartphone mit Threads-Logo, Meta-Logo und -Schriftzug im Hintergrund
© Julio Lopez – Unsplash


Threads auf Wachstumskurs – doch droht die gleiche Spirale wie bei X?

Threads hat sich in den vergangenen Monaten als dynamische Plattform für Creator und Brands etabliert. Mit kontinuierlichen Updates wie Voice Threads, Custom Feeds und verbesserter Suche wächst die Plattform rasant und bietet innovative Möglichkeiten für Interaktionen. Doch während Meta diese Entwicklungen als Fortschritt feiert, lohnt sich ein kritischer Blick auf die strategische Ausrichtung des Konzerns – insbesondere im Vergleich zur Konkurrenzplattform X.

X kämpft weiterhin mit Werbeverlusten und Imageproblemen, die vor allem durch die politische Radikalisierung und die reduzierte Inhaltsmoderation unter Elon Musk verstärkt wurden. Threads steht seit Metas Kurswechsel vor ähnlichen Herausforderungen, versucht jedoch weiterhin, sich als community-zentrierte Alternative zu positionieren. Gleichzeitig setzt Meta verstärkt auf Monetarisierung: Die Einführung von Werbeanzeigen in den USA und Japan auf Threads zeigt, dass der Konzern die Plattform nicht nur als soziales Netzwerk, sondern als bedeutende Einnahmequelle sieht.

Doch dieser Fokus birgt Risiken. Mit der Lockerung der Moderationsrichtlinien – weniger Faktenchecks in den USA, mehr algorithmische Verbreitung von politischen Inhalten – wird Threads anfälliger für Fake News und gezielte Manipulation. Kritiker:innen warnen, dass Meta sich zunehmend nach politischen Strömungen richtet und Threads die gleichen Probleme drohen, die X bereits geschwächt haben. Die Entscheidung, politische Inhalte verstärkt zu empfehlen und gleichzeitig die Werbeeinnahmen auszubauen, wirft die Frage auf, ob Threads sich als vertrauenswürdige Plattform für fundierte Diskussionen behaupten kann.

Für Marken bedeutet das eine strategische Gratwanderung. Die steigenden Engagement-Raten auf Threads sind vielversprechend, doch bleibt fraglich, ob ein Werbeumfeld, das die Kontrolle über problematische Inhalte lockert, langfristig attraktiv bleibt. Meta setzt auf neue Features und eine stärkere Integration mit Instagram, um Nutzer:innen und Werbetreibende zu binden. Doch wenn Threads dem Beispiel von X folgt und sich schleichend zu einer Plattform entwickelt, auf der polarisierende Inhalte für Profit maximiert werden, könnte sich bald dieselbe Frage stellen wie bei X: Bleiben oder gehen?

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