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New Work
Weniger Gehalt im neuen Job: Das spricht dafür

Weniger Gehalt im neuen Job: Das spricht dafür

Hauke Eilers-Buchta | 30.03.22

Im Regelfall gilt, dass ein Jobwechsel auch ein höheres Gehalt mit sich bringen muss. Es kann aber auch Ausnahmen geben, wie sich zeigt.

Wer den Job wechselt, verfolgt damit in den meisten Fällen klare Ziele. Die Karriere soll vorangebracht werden, man brennt für einen Job und man bekommt auch mehr Gehalt – normalerweise. Doch es kann auch Ausnahmen geben und man verdient in einem neuen Job weniger Geld. Das kann beispielsweise eine Option sein, wenn man zeitgleich auch die Arbeitszeit reduzieren möchte und fortan nur noch in Teilzeit arbeiten wird.

Doch auch abseits dessen kann es vollkommen legitime Gründe geben, in einen Job zu wechseln, der mit einem niedrigeren Gehalt honoriert wird. Und: Diese Gründe können völlig unterschiedlich sein.

Geld allein macht auch nicht glücklich

Für viele Arbeitnehmer:innen spielt Geld heutzutage keine so große Rolle mehr, dass sie alleine aufgrund des Gehalts in einem Unternehmen bleiben würden. Andere Aspekte wie die Work-Life-Balance spielen eine ebenso bedeutsame Rolle und somit kann der Wechsel in einen Job mit einem niedrigeren Gehalt durchaus eine Option sein.

Trotz dessen wirkt es natürlich zunächst einmal seltsam, wenn man als Bewerber:in in einem Vorstellungsgespräch ein niedrigeres Gehalt als eigene Vorstellung nennt, als jenes, das man zur Zeit erhält. Immerhin sind sich auch Expert:innen einig, dass ein Jobwechsel stets eine Verbesserung für einen selbst darstellen sollte.

Allerdings: Eine solche Verbesserung muss sich nicht immer nur auf den rein finanziellen Bereich beziehen. Auch andere Verbesserungen sind durchaus eine Option und können den Wechsel des Jobs rechtfertigen. In Frage kommen hierfür unter anderem Aspekte wie diese:

  • weniger Fahrzeit zum neuen Job
  • mehr Zeit für die Familie (oder Freizeit)
  • attraktiveres Arbeitsumfeld oder attraktivere:r Arbeitgeber:in

Sicherlich hat man in vielen Verhandlungen eine gute Position und kann dabei auch bereits vorhandenes Know-how einwerfen oder die bereits gesammelte Berufserfahrung. Doch umsetzbar ist dies nicht in jedem Fall. Wer beruflich zu einem Start-up wechselt muss in vielen Fällen fast schon zwangsläufig finanzielle Abstriche machen. Alleine deswegen, weil kein so großes Budget zur Verfügung steht.

Verbesserung auch bei niedrigerem Gehalt denkbar

Wenngleich das Gehalt für ein Jobangebot oftmals ein bedeutsamer Faktor ist, spielt dieser längst nicht mehr die einzige Rolle. Somit kann der Wechsel in einen niedriger bezahlten Job trotzdem eine individuelle Verbesserung darstellen.

Das gilt meistens nicht, wenn das angebotene Gehalt nicht dazu reicht, das eigene Leben zu finanzieren. Unter Umständen ist es zwar möglich, dass Arbeitnehmer:innen ihren Lebensstandard auf den Prüfstand stellen und feststellen, dass sie mit weniger Gehalt auskommen könnten – sofern man aber in finanzielle Probleme geraten könnte, ist der Wechsel in einen Job mit geringerem Gehalt keine Option. Zur Orientierung: In Deutschland liegt das durchschnittliche Gehalt bei 49.200 Euro brutto pro Jahr.

Gründe, die für einen Stellenwechsel mit weniger Gehalt sprechen können

Eine finanzielle „Verschlechterung“ kann dennoch den Wechsel des Jobs rechtfertigen; das gilt vor allem, wenn dafür in anderen Bereichen Verbesserungen mit dem neuen Job einhergehen. Dafür kommen beispielsweise die folgenden Gründe in Frage:

Bessere Aufstiegschancen

Wenn ein neuer Job zunächst einmal mit einem niedrigeren Gehalt verbunden ist, dafür aber bessere Karrierechancen bestehen, kann dies einen Jobwechsel durchaus legitimieren. Dadurch kann sich nämlich langfristig eine Besserstellung ergeben, wenn im neuen Unternehmen Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bestehen, die man in Angriff nehmen möchte.

Berufliche Perspektiven sind demnach vielfach ein Grund, zunächst einmal ein niedrigeres Gehalt in Kauf zu nehmen.

Entlastung der eigenen Gesundheit

Ist man im bisherigen Job trotz guter Bezahlung ständig gestresst, gesundheitlich angeschlagen oder gar am Rande des Burnout, kann ein Jobwechsel mit einem niedrigeren Gehalt ebenfalls sinnvoll sein.

Ergeben sich hierdurch gesundheitliche Vorteile und nehmen vorhandene Beschwerden ab, dürfte der neue Job auf jeden Fall ein wohlüberlegter Schritt gewesen sein. Gleiches gilt, wenn durch die neue Stelle andere gesundheitliche Aspekte wie Rückenschmerzen oder allgemeine körperliche Überlastung reduziert werden können.

Weniger Arbeitslast

Eng damit verbunden ist der nächste Grund für einen Jobwechsel in einen weniger gut bezahlten Job: eine geringere Arbeitslast.

Vor allem Überstunden sorgen bei jüngeren Arbeitnehmer:innen in Deutschland dafür, dass gekündigt wird. Eine geringere Arbeitslast kann insofern tatsächlich ein Anreiz dafür sein, einen weniger gut bezahlten Job anzunehmen.

Eine Alternative hierzu gibt es jedoch auch: die firmeninterne Reduzierung der Arbeitszeit. Bei vielen Arbeitgeber:innen ist dies inzwischen durchaus eine in Frage kommende Option. Gleiches gilt auch für flexiblere Arbeitszeiten – beispielsweise abseits des klassischen „9-to-5“. Auch die 4-Tage-Woche wird immer mehr zum Thema für den Arbeitsmarkt.

Ein angenehmes Arbeitsklima

Während die Reduzierung von Pendler:innenwegen bereits erwähnt wurde, lohnt es sich zum Abschluss auch noch auf das Arbeitsklima als Grund für den Jobwechsel hinzuweisen.

Denn in einem guten Arbeitsklima arbeitet es sich in aller Regel lieber und leichter – auch dann, wenn das Gehalt dafür niedriger liegt. Konflikte und Ärger mit Vorgesetzten oder Kolleg:innen sorgen eher dafür, dass man sich bei der Arbeit unwohl fühlt und demnach auch nicht die volle Leistung abrufen kann. Sehr häufig ist das Führungsverhalten Grund für einen Jobwechsel.

Kommt man mit der Führungsriege und den Arbeitskolleg:innen hingegen gut zurecht und herrscht eine entspannte Atmosphäre, geht man generell lieber zur Arbeit und ist auch motivierter dabei.

Letztlich gibt es durchaus eine Reihe an Gründen, die einen Arbeitsplatzwechsel rechtfertigen können, selbst wenn es dann weniger Gehalt geben sollte. Eine solche Veränderung solle jedoch in jedem Fall gut durchdacht sein und keineswegs leichtfertig vorgenommen werden. Welche Gründe am Ende konkret dafür sprechen oder eher ein Hindernis darstellen, ist zudem immer auch individuell zu betrachten.

Hast du noch mehr Gründe parat, weshalb man zu einem schlechter bezahlten Job wechseln sollte? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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