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Karriere Lexikon

Burnout

Laut dem ICD 10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) zählt der Burnout (von dt.: ausbrennen) nicht als eigenständige Krankheit. Im ICD 11 wird er erstmalig als Syndrom aufgeführt werden. Diese Version des Klassifikationssystems soll ab Januar 2022 gelten. Definiert wird Burnout dann als Syndrom aufgrund von Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann.

Erkennbar an:

  • einem Gefühl von Erschöpfung und Energieschwund
  • einer zunehmenden geistigen Distanz oder negativen Haltung zum eigenen Job
  • einem verringertes Leistungsvermögen im Beruf

Werden diese Momente durch Probleme im privaten Umfeld verursacht, fällt der Zustand nicht unter die offizielle Definition des Burnouts. Die alte Version des ICD 10 basiert noch auf Definitionen aus den Neunzigerjahren und erklärt Burnout als „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ (Z73; ICD-10-GM). Dabei blieb unklar, wie schwer das Syndrom ist und in welchem Kontext sie entsteht. Nun können Ärzt:innen weltweit die Diagnose Burnout stellen und damit statistische Untersuchungen zur Häufigkeit und dem Verlauf vereinfachen.

Warum ist Burnout keine Krankheit?

Burnout wird auch im ICD 11 aufgelistet als „Faktor, der den Gesundheitszustand beeinflusst“. Ein Grund dafür, dass er nicht als Krankheit gelistet wird, ist, dass es keine einheitliche Definition gibt – es sind mehr als 160 Einzelsymptone bekannt. Zudem, so erklärt Quarks, sei es falsch, Symptome wie kognitive Störungen, Depression, Suizidgefahr und Sucht dem Burnout zuzuordnen. Stattdessen sei er eher ein Risikofaktor für Krankheiten wie Depression oder auch Sucht. Diese seien aber nicht Symptom des Burnouts.

Kritisch betrachten einige Expert:innen die vermeintlich positive Konnotation mit dem Begriff im Vergleich zum Beispiel zu Depressionen, so auch Ulrich Hegerl, der Vorstand der Deutschen Depressionshilfe. Schließlich rühre dieser angeblich von einer hohen Arbeitsmoral her. Zu sagen, dass man an Burnout leide, sei somit einfacher, als offen von Depressionen zu sprechen. Gleichzeitig kann dies Betroffene jedoch bei der Suche nach Hilfe unterstützen.