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Wechselwillig und offen: So beeinflusst die Gen Z den Arbeitsmarkt

Wechselwillig und offen: So beeinflusst die Gen Z den Arbeitsmarkt

Marié Detlefsen | 20.04.23

Die Generation Z wird auf dem Arbeitsmarkt immer präsenter und damit immer wichtiger für Unternehmen. Doch was ist den 18- bis 29-Jährigen wichtig im Job und was motiviert sie, bei einem Unternehmen zu bleiben? Wir zeigen, worauf es ankommt.

Die Generation Z stellt bisher zwar nur einen relativ kleinen Teil der Beschäftigten in Deutschland dar, doch bereits jetzt wird deutlich, wie wichtig sie in Zukunft für den Arbeitsmarkt wird. Allerdings sind die 18- bis 29-Jährigen insbesondere Treiber neuer Arbeitsformen. Laut zwei forsa-Studien im Auftrag von XING stehen dabei Flexibilität, Agilität und das passende Gehalt weit oben auf der Liste. Aus diesem Grund sind die jüngeren Berufstätigen insgesamt deutlich offener für Unternehmen, welche diese Wünsche berücksichtigen.

Was genau macht die Generation Z offen für Jobwechsel?

Insgesamt 48 Prozent der bereits Berufstätigen sind offen für einen neuen Job und könnten sich einen Wechsel durchaus vorstellen. Generell zeichnet sich die Generation Z dadurch aus, dass sie sich deutlich stärker als alle anderen auf Jobsuche befindet. Etwa 14 Prozent bemühen sich aktiv um einen neuen Arbeitsplatz und damit mehr als doppelt so viele wie der Durchschnitt anderer Generationen. Bei der Generation Y (29- bis 40-Jährige) handelt es sich um lediglich neun Prozent, bei der Generation X (40- bis 49-Jährige) um sechs Prozent und bei den Babyboomern (50+) um gerade mal drei Prozent, die ihre aktuelle Position verlassen möchten.

Doch warum hegen die jungen Arbeitnehmer:innen einen so starken Wechselwunsch? Der ausschlaggebende Grund: Die Befragten empfinden das Stresslevel als zu hoch (42 Prozent der Wechselbereiten) und das Gehalt meist als zu niedrig (49 Prozent der Wechselbereiten). Allerdings spielt auch die eigene Position sowie die Lust auf Abwechslung im Unternehmen eine wichtige Rolle für die jungen Talente. Somit sind 27 Prozent mit der Führungskultur unzufrieden oder suchen aufgrund von repetitiven Abläufen und Aufgaben eine neue Stelle (38 Prozent). Fehlende Aufstiegschancen bereiten der Gen Z dafür weniger Probleme.

Worauf kommt es der Gen Z in der Jobauswahl an?

Die Generation Z hat sich mittlerweile von ihren Vorgänger:innen entfernt und ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen bei der Wahl der Arbeitgeber:innen entwickelt. Beim Karrierestart kommt es für 74 Prozent der Befragten besonders auf eine flexible Arbeitszeiteinteilung an. Dies ist für sie deutlich wichtiger als für andere Altersgruppen. Direkt an zweiter Stelle folgt das höhere Gehalt, welches für 72 Prozent einen hohen Stellenwert einnimmt, gefolgt von einem guten Arbeitsklima und starkem Zusammenhalt im Team (68 Prozent). Dennoch sind die Selbstbestimmung im beruflichen Leben sowie die eigenverantwortliche Handlungsfreiheit für die junge Generation wichtig. Ein Ergebnis der Studie ist dabei besonders überraschend: Zwar begrüßen 56 Prozent der Gen Z das Angebot zum ortunabhängigen Arbeiten, dennoch finden 38 Prozent der Jüngeren einen attraktiven Firmenstandort trotzdem relevant und damit sogar wichtiger, als die 30- bis 49-Jährigen (30 Prozent).

Wenn du wissen willst, was genau sich die Gen Z im einzelnen in der Arbeitswelt wünscht, findest du alle Infos im folgenden Artikel.


Das wünscht sich die Gen Z in der Arbeitswelt

© Le Wagon – Unsplash


Anreize durch neue Arbeitsmodelle

Was motiviert die Generation Z, um bei einem Unternehmen zu bleiben und sich nicht anderweitig umzuschauen? Auf diese Frage können moderne Arbeitsformen eine ganz einfache Antwort darstellen. Auf Platz eins steht das Prinzip der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, welche sich eine Mehrheit von 82 Prozent wünschen würde. Laut ersten Erkenntnissen wird mit der Vier-Tage-Woche eine bessere Work-Life-Balance erzielt – auch die Produktivität und Arbeitseffizienz können dadurch gesteigert werden. In Deutschland gibt es mittlerweile Unternehmen, welche die Vier-Tage-Woche eingeführt haben.

Ein weiteres Modell ist die Möglichkeit des Home Office, welches durch die Coronapandemie bereits weltweit an immer mehr Anerkennung gewinnt und sich von 66 Prozent der Befragten gewünscht wird. Etwa ein Drittel würde sich außerdem über Option eines Sabbaticals freuen. Letzteres Modell wird ebenfalls schon von einigen Firmen in Betracht gezogen oder bereits getestet.

Doch nicht nur moderne Arbeitsformen können Anreize schaffen, sondern auch bereits die Bewerbungsmethoden. Zwar sind Stellenangebote über Plattformen wie Instagram und LinkedIn bei vielen Unternehmen schon verbreitet, doch finden sich noch weitere Rekrutierungswege über andere soziale Kanäle. Ein neuer Trend liegt zum Beispiel in der Talentsuche über TikTok.

Neue Herausforderungen für Unternehmen

Die Wünsche und Bedürfnisse der Generation Z machen auf jeden Fall deutlich, dass Unternehmen sich anpassen müssen, wenn sie im Kampf um die Fachkräfte mithalten wollen. Sie müssen versuchen die jüngeren Leute besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie eine passende Unternehmenskultur schaffen und Anreize bieten können. Dieser Ansicht ist auch Professor Christian Scholz, einer der größten Bewunderer, aber zugleich Kritiker sowie Autor über die junge Generation.

Die Gen Z hat die Macht der Demografie auf ihrer Seite. Unternehmen werden nicht vermeiden können, auf ihre Vorstellungen von Arbeit einzugehen.

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