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24 Prozent arbeiten im Home Office: Risiken und Tipps zur Arbeit von zuhause

24 Prozent arbeiten im Home Office: Risiken und Tipps zur Arbeit von zuhause

Marié Detlefsen | 15.05.23

Die Arbeit im Home Office ist insbesondere durch die Coronapandemie stark in den Vordergrund gerückt. Noch immer arbeiten viele Arbeitnehmer:innen vornehmlich zuhause – doch das birgt Risiken und kann sogar der Karriere schaden. Wir zeigen, wie du dem vorbeugst.

Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Remote Work sind häufig gewünschte Rahmenbedingungen von Arbeitnehmer:innen. Hoch im Kurs steht dabei insbesondere die Möglichkeit der Arbeit im Home Office. Eine neue Studie des ifo Institut hat nun ergeben, dass 24 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland im April im Home Office gearbeitet haben. Zwar sank die Gesamtzahl um insgesamt 0,7 Prozent im Vergleich zum Februar, dennoch kehren Mitarbeitende nur zögerlich ins Büro zurück. Dabei wünschen sich Arbeitgeber:innen eigentlich einen größeren Zulauf zurück ins Office.

Home Office beliebt in IT-Bereichen

Der starke Zuwachs an Mitarbeitenden im Home Office lässt sich deutlich anhand der Zahlen erkennen. Im Jahr 2019 waren es gerade einmal zehn Prozent aller Beschäftigten, die zumindest teilweise von zuhause arbeiteten. Dennoch verbergen sich hinter der Durchschnittszahl beachtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Spitzenreiter:in ist der Bereich Dienstleistungen der Informationstechnologie, in dem etwa 70,6 Prozent Arbeitnehmer:innen zumindest teilweise im Home Office arbeiten.

Platz zwei belegt der Bereich Unternehmensberatung mit 69,8 Prozent, gefolgt von Werbung und Marktforschung mit 57,3 Prozent. Der Anstieg ist beachtlich: Im Bereich der Werbung arbeiten heutzutage zum Beispiel dreimal so viele Menschen von zuhause wie im Jahr 2019. Dennoch kann nicht von einer kontinuierlichen Steigerung in allen Gebieten gesprochen werden. Somit sprang der Anteil in pharmazeutischen Industrien im April zwar von 21,6 auf 32,8 Prozent, bei den Rechtsanwält:innen, Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen sackte er dagegen ab von 47,1 auf 40,1 Prozent.

Diagramm zur Nutzung des Home Office im Dienstleistungssektor, © ifo Institut
Diagramm zur Nutzung des Home Office im Dienstleistungssektor, © ifo Institut

Niedrige Quote im verarbeitenden Gewerbe

Nicht überall ist die Nachfrage nach Remote Work so hoch oder überhaupt umsetzbar. Insbesondere an Arbeitsplätzen, wo der Schwerpunkt auf Handwerk oder Beherbergung liegt, lässt sich das Modell Home Office oft nicht anwenden. Dies ist auch anhand der Zahlen zu erkennen. Wo Tätigkeiten grundsätzlich schwer mit Home Office vereinbar sind, liegen die Quoten sehr gering. Somit bleibt im Dienstleistungssektor etwa in der Gastronomie der Anteil der Beschäftigten unverändert bei 1,6 Prozent. In der Beherbergung stieg er auf 0,6 Prozent vor der Krise auf 0,9 Prozent. Generell ist vor allem der Anteil an Nutzer:innen des Home Office im verarbeitenden Gewerbe nicht sonderlich hoch. Auf Platz eins liegt der Bereich der Herstellung von Kraftwagen und -teilen mit 23,6 Prozent. Am wenigsten wird das Arbeiten von zuhause im Holzgewerbe genutzt (4 Prozent).

Diagramm zur Nutzung des Home Office im Verarbeitenden Gewerbe, © ifo Institut
Diagramm zur Nutzung des Home Office im Verarbeitenden Gewerbe, © ifo Institut

Auswirkungen von Home Office auf die Karriere

Trotz des großen Angebots an Home-Office-Möglichkeiten, wünschen sich viele Arbeitgeber:innen eine Rückkehr zur Büroarbeit, denn nur von zuhause aus tätig zu sein, kann Nachteile haben. Somit ist es abseits des Büros zum Beispiel deutlich schwerer den persönlichen Kontakt zu Kolleg:innen aufzubauen und das Stresslevel kann sich für die einzelnen Mitarbeiter:innen erhöhen. Laut Arvind Krishna, CEO von IBM, sei es für Mitarbeitende, die nicht ins Büro kommen, auch schwerer befördert zu werden. Insbesondere jüngere Arbeitnehmer:innen müssen für Lern- und Mentoring-Möglichkeiten häufiger vor Ort sein, um sich weiterbilden zu können. Aus Sicht des CEOs eignet sich das Home Office daher insbesondere für einzelne Mitarbeiter:innen im Bereich Kund:innendienst oder Software-Programmierung, aber nicht für größere Gruppen. Krishna sagt dazu:

In the short term you probably can be equally productive, but your career does suffer. It seems to me that we work better when we are together in person.

Dies ist auch der Grund dafür, warum das Unternehmen IBM im Jahr 2017 alle Mitarbeiter:innen wieder zurück an die Hauptstandorte geholt hat. Für IBM war die Möglichkeit des Home Office eine gute Lösung für rund 40.000 Beschäftigte. Dennoch zog das Unternehmen vor etwa fünf Jahren die Reißleine und schaffte das flexible Arbeitsmodell ab – bis die Pandemie kam.

Erfolgreich trotz Home Office?

Auch wenn es viele Vor- und Nachteile des Home Office gibt, wünschen sich viele Beschäftigte weiterhin diese Option. Wie ist es also möglich, einen guten Kompromiss zu finden und produktiv von zuhause zu arbeiten? Zuerst einmal solltest du dir einen festen Arbeitsplatz in deiner Wohnung suchen, denn vom Bett oder Sofa ist man meistens nicht sonderlich aufmerksam. Wichtig ist, dass du an dem Ort konzentriert arbeiten kannst und du dich wohlfühlst. Gegebenenfalls solltest du deinen Arbeitsplatz dementsprechend einrichten oder eventuell mit einigen Farben oder Blumen aushelfen.

Stelle sicher, dass du mit wenigen Handgriffen für eine spontane Videokonferenz gewappnet bist. Im Rahmen dessen ist es auch wichtig, sich konkrete Arbeitszeiten zu überlegen. Damit du nicht tagsüber eine dreistündige Mittagspause einlegst oder noch spätabends deine To-do-Liste abarbeiten musst. Du möchtest mehr darüber erfahren, wie du am besten produktiv von zuhause arbeiten kannst? Dann schau dir folgenden Artikel an:


Home Office: 10 Tipps für produktives Arbeiten von zuhause aus

© Roberto Nickson – Unsplash


Doch nicht nur Mitarbeitende können dabei mitwirken, positive Erträge aus dem Home Office zu erzielen. Auch Unternehmen können dazu beitragen, ideale Arbeitsbedingungen für Heimarbeit zu etablieren. Bei der Arbeit aus dem Home Office muss demnach allen Mitarbeitenden der für sie relevante Zugang zu allen Ressourcen reibungslos gewährleistet werden. Eine Plattform, die alle Informationen und Arbeitsmittel vereint verfügbar macht, sollte intuitiv und vor allem flexibel sein. Außerdem profitieren Mitarbeitende davon, wenn sie einfache Lösungen geboten bekommen, in die sie sich nicht stundenlang einarbeiten müssen.

Das Modell Home Office ist und bleibt ein viel diskutiertes Thema. Es bietet viele Vorteile für Arbeitnehmer:innen, birgt aber auch Nachteile für das Unternehmen und die generelle Arbeitsatmosphäre. Dennoch wird deutlich, dass die Nachfrage weiterhin sehr groß ist und Unternehmen sich überlegen müssen, wie sie eine gezielte Struktur aufbauen und umsetzen können. Vielen Talenten ist eine Unternehmenskultur besonders wichtig, weshalb eine funktionierende Struktur für die Arbeit von zuhause und im Büro so relevant ist.


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