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Büroalltag
Mehr Stress im Home Office als im Büro?

Mehr Stress im Home Office als im Büro?

Selina Beck | 05.07.22

Im Home Office gibt es mehr Stressfaktoren, als viele denken. In diesem Artikel erfährst du, wo die Gründe für die Überlastung liegen können.

Das Home Office birgt viele Vorteile, die immer mehr Arbeitnehmer:innen zu schätzen wissen. So spricht sich jede:r Zweite für das mobile Arbeiten aus und nur weniger als vier Prozent der Mitarbeiter:innen wollen zukünftig ganz auf das Arbeiten von Zuhause verzichten. Allerdings gibt es viele Stressfaktoren bei der Heimarbeit, die die Gesundheit belasten können.

Diese Nachteile entstehen im Home Office

Die Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigt: Arbeiten im Home Office kann zu einem erhöhten Stresslevel führen. So machen 28 Prozent an ihrem Arbeitsplatz daheim oft unbezahlte Überstunden. Ein weiteres Problem: Bei durchschnittlich jedem dritten Angestellten wird von dem Vorgesetzten erwartet, dass er auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar ist – zum Beispiel per Smartphone.

Die Überstunden und ständige Erreichbarkeit werden doppelt so häufig verlangt wie bei Mitarbeiter:innen, die meistens oder immer vor Ort arbeiten. Zudem arbeiten Heimarbeiter:innen viel öfter bis spätabends und fangen dennoch wieder am frühen Morgen an.

Kürzere Pausen und zahlreiche Überstunden

Doch nicht nur dadurch wird die Work-Life-Balance gefährdet. So verkürzen auch 46 Prozent der Arbeitnehmer:innen ihre Pause – oder lassen sie sogar ganz ausfallen. Ein weiteres beunruhigendes Ergebnis der Befragung zeigt, dass fast die Hälfte der Heimarbeiter:innen in der Freizeit häufig nicht abschalten kann. Auch diese Prozentzahl liegt deutlich höher als bei den Beschäftigten im Büro.

In Deutschland werden bereits über 1,7 Milliarden Überstunden im Jahr gemacht – fast die Hälfte davon unbezahlt. Überstunden erhöhen generell das gesundheitliche Risiko, denn wer länger als acht Stunden am Tag arbeitet, verursacht mehr Unfälle und wird eher in Unfälle verstrickt. Nach zehn Arbeitsstunden erhöht sich dieses Risiko nochmal drastisch.

Regelung für Home Office gefordert

Doch es gibt Möglichkeiten, um diese potenziellen Stressfaktoren zu mindern. Denn wenn ein:e Mitarbeiter:in die eigene Arbeitszeit selbst beeinflussen kann, macht sie:er häufiger Pausen und zudem auch weniger unbezahlte Überstunden.

Im April arbeiteten knapp 25 Prozent zumindest teilweise von Zuhause aus. Der DGB fordert für diese Arbeitnehmer:innen ein Gesetz zur Regelung des Home Office. Yasmin Fahimi, Chefin des DGB, sagte dazu im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“:

Arbeit zu entgrenzen belastet die Gesundheit. Mit einem gesetzlichen Ordnungsrahmen für das mobile Arbeiten können die Rechte und die Selbstbestimmung der Beschäftigten gestärkt werden.

Mit Heimarbeit Gas sparen?

Während viele Arbeitgeber:innen dem Home Office ablehnend gegenüberstehen, weil sie den Kontrollverlust fürchten, denkt der Konzern Henkel währenddessen darüber nach, vorübergehend wieder mehr Home Office einzuführen, um dadurch Gas zu sparen. Durch die Heimarbeit werde eine Einsparung von knapp einem Drittel des Gases erwartet. Die Genehmigung der Bundesnetzagentur fehlt jedoch noch.

Zahlreiche Tipps zur Ausstattung und Stressminimierung im Home Office findest du in diesem Artikel.

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