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Human Resources
Von AI bis Gehalt: Top 4 Prioritäten der Arbeitnehmer:innen bei Jobs

Von AI bis Gehalt: Top 4 Prioritäten der Arbeitnehmer:innen bei Jobs

Marié Detlefsen | 30.05.24

Besseres Gehalt oder flexible Arbeitszeiten? Worauf legen Arbeitnehmer:innen Wert und wie können Unternehmen neue Talente für sich gewinnen? Eine neue Studie von Page Personnel stellt die Prioritäten von Beschäftigten vor.

Arbeitgeber:innen stehen vor der permanenten Herausforderung, die Erwartungen und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen und eine Balance herzustellen. Doch was genau wünschen sich Arbeitnehmer:innen aktuell und worauf legen Bewerber:innen besonders Wert bei ihrer Stellensuche? Die Talent Trends-Studie 2024 von Page Personnel hat weltweit 50.000 Arbeitnehmer:innen befragt und beleuchtet die Wünsche von Angestellten. Wir stellen dir die vier Top-Prioritäten vor.

Das Thema Gehalt ist das zentrale Anliegen von Arbeitnehmer:innen

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist, dass eine Gehaltsverbesserung für viele Arbeitnehmer:innen entscheidend ist. Angesichts von Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten ist der Wunsch nach höherem Einkommen verständlich. Rund ein Drittel der Befragten ist mit ihrem aktuellen Gehalt unzufrieden, was viele zur aktiven Stellensuche motiviert. 37 Prozent der Arbeitnehmer:innen haben im vergangenen Jahr Gehaltsverhandlungen geführt, was die Dringlichkeit dieses Anliegens unterstreicht. Außerdem geben 54 Prozent der Befragten an, sich ein höheres Gehalt zu wünschen, wenn sie sich zukünftig für einen neuen Job bewerben.

Nur 31 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind mit ihrem Gehalt zufrieden.
Nur 31 Prozent der Arbeitnehmer:innen sind mit ihrem Gehalt zufrieden, © Page Personnel

Diese Herausforderung wird auch von Arbeitgeber:innen erkannt. So haben 53 Prozent festgestellt, dass ein höheres Gehalt ausschlaggebend ist und attraktive Vergütungspakete insbesondere die Talentgewinnung ankurbeln. Mehr als die Hälfte der Unternehmen hatte in den vergangenen zwölf Monaten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung, was die zentrale Rolle einer angemessenen Bezahlung bei der Bindung von Talenten betont.

Büro oder Home Office?

Auf Platz zwei der Prioritätenliste der Arbeitnehmer:innen stehen flexible Arbeitsmodelle. Die Pandemie hat die Erwartungen an die Arbeitsgestaltung verändert und viele möchten die gewonnene Flexibilität nicht wieder aufgeben. Hybride Arbeitsmodelle, die eine Mischung aus Präsenzarbeit und Remote Work oder Home Office bieten, gelten als ideal. Dennoch gibt es hier Konfliktpotenzial: Während mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen aus Deutschland in einem hybriden Modell arbeitet, wurden rund die Hälfte davon in den vergangenen zwölf Monaten zu mehr Präsenzarbeit gezwungen. Dies hat oft Unzufriedenheit und verstärkte Jobsuche zur Folge.

Ein Fünftel der Befragten, die zu mehr Präsenzarbeit zurückgekehrt sind, gibt die Isolation im Home Office als Grund an, während 15 Prozent die Arbeit im Unternehmen als förderlich für ihre Karriere betrachten. Unternehmen, die diese Erwartungen berücksichtigen, können in Gehaltsverhandlungen Vorteile wie Flexibilität und Work-Life-Balance hervorheben, um eine Balance zwischen den Ansprüchen der Angestellten und den Budgetmöglichkeiten zu finden.

Die Meinungen gehen auseinander, wenn es um das Thema Büropflicht geht.
Die Meinungen gehen auseinander, wenn es um das Thema Büropflicht geht, © Page Personnel

Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen fühlt sich inkludiert

Ein inklusives Arbeitsumfeld ist ein weiterer wichtiger Aspekt für viele Arbeitnehmer:innen. Trotz der Bemühungen um Diversity, Equity & Inclusion (DE&I)-Initiativen fühlen sich weniger als die Hälfte der Befragten in ihrem Arbeitsumfeld tatsächlich inkludiert und empfindet es nicht als authentisch. Flexible Arbeitsmodelle können die Integration am Arbeitsplatz erschweren, da persönliche Begegnungen und der Austausch seltener werden. Nur 41 Prozent der Angestellten haben das Gefühl, ihre Persönlichkeit am Arbeitsplatz authentisch ausleben zu können. Insgesamt betrachtet empfinden nur 13 Prozent ihren Arbeitsplatz als inklusiv und lediglich 20 Prozent nehmen ihr Führungs-Team als divers wahr.

Die Studie zeigt, dass sich vor allem ältere Angestellte ausgegrenzt fühlen, was die Gestaltung einer dynamischen und integrativen Unternehmenskultur, in der sich jede:r entfalten kann, erschwert. In einer aktiven XING-Umfrage zum Diversity Day gaben Menschen über 50 an, regelmäßig mit Vorurteilen und Diskriminierung am Arbeitsplatz zu kämpfen. Insgesamt 34 Prozent von ihnen berichten, wegen ihres Alters bereits diskriminiert worden zu sein. Ganze 69 Prozent empfanden diese Benachteiligung als eher groß bis sehr groß. Dabei ging die Altersdiskriminierung in mehr als der Hälfte der Fälle (57 Prozent) von der Führungskraft aus. 

Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen fühlt sich inkludiert.
Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen fühlt sich inkludiert, © Page Personnel

Arbeitnehmer:innen haben Angst vor KI-bedingtem Arbeitsplatzverlust

Ein weiteres spannendes Thema ist der Einfluss der Künstlichen Intelligenz am Arbeitsplatz. Dies ist weniger eine Priorität der Arbeitnehmer:innen als ein Thema, dass die meisten Befragten stark beschäftigt. Generative KI-Tools, die Text-, Bild- und Videoinhalte erstellen, bieten zwar großes Potenzial für Produktivität und Kreativität, lösen aber auch Ängste vor Automatisierung und Arbeitsplatzverlust aus. Etwa 52 Prozent der Befragten glauben, dass KI langfristige Auswirkungen auf ihre Karrierepläne haben wird. Allerdings haben bisher nur ein Viertel der Arbeitnehmenden KI-Tools in ihrer aktuellen Position genutzt.

Die Talent Trends-Studie 2024 zeigt, dass Unternehmen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz nur einen kleinen Schritt weiter als die Mitarbeiter:innen sind. Deutschland liegt hier beinahe gleichauf mit dem internationalen Trend. Global setzt etwa ein Drittel der Unternehmen regelmäßig generative KI in mindestens einem Geschäftsbereich ein, aber drei Viertel erwarten einen erheblichen oder grundlegenden Wandel durch die Technologie in den nächsten drei Jahren. Dennoch betrifft der Einsatz von KI nicht alle Branchen und Arbeitsplätze in gleichem Maß. Es gilt, individuelle Lösungen zu erarbeiten, bei denen sich der technologische Fortschritt und menschliche Fähigkeiten gegenseitig ergänzen.

Beachtung der Wünsche führt zur besseren Mitarbeiter:innenbindung

Die Talent Trends-Studie 2024 verdeutlicht die komplexen Erwartungen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen. Arbeitgeber:innen müssen nicht nur höhere Gehälter und flexible Arbeitsmodelle bieten, sondern auch eine inklusive und unterstützende Unternehmenskultur fördern. Gleichzeitig gilt es, die Chancen und Herausforderungen der technologischen Fortschritte zu meistern. Dabei müssen Unternehmen selbst entscheidend, wie weit sie den Angestellten entgegenkommen. Dennoch können durch ein besseres Verständnis der Wünsche der Mitarbeitende und die Anpassung der Unternehmensstrategien nicht nur Talente gewonnen und gehalten, sondern auch ein produktives und zufriedenes Arbeitsumfeld geschaffen werden.


Schluss mit 08/15:

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Bild von einem Notizzettel mit der Aufschrift "thanks".
© Kelly Sikkema – Unsplash

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