Human Resources
Traumjob-Atlas: Das sind die Branchen und Regionen mit den zufriedensten Beschäftigten

Traumjob-Atlas: Das sind die Branchen und Regionen mit den zufriedensten Beschäftigten

Marié Detlefsen | 14.08.25

Wo in Deutschland arbeiten die glücklichsten Menschen und was macht ihren Job so erfüllend? Erfahre, welche Branchen die glücklichsten Angestellten haben und wie Unternehmen die Zufriedenheit ihrer Teams steigern können.

Beruflicher Erfolg misst sich längst nicht mehr nur am Kontostand. Für viele Arbeitnehmer:innen in Deutschland zählt heute vor allem, wie erfüllend der Arbeitsalltag ist und ob er Raum für persönliche Entwicklung, Kreativität und eine gesunde Work-Life-Balance lässt. Eine aktuelle Befragung von Adobe Express von 2.000 Beschäftigten zeigt nun, welche Branchen am meisten Glück versprühen. Wir stellen dir die Ergebnisse vor und zeigen, wo es hakt und welche Faktoren Menschen im Job halten oder zum Wechsel bewegen.

In diesen Branchen ist das Glücksgefühl am größten

An der Spitze des Rankings der glücklichsten Arbeitnehmer:innen steht die IT-Branche: Knapp acht von zehn Beschäftigten dort sehen sich bereits im absoluten Traumjob. Auf Platz zwei landet die Rechtsbranche (74 Prozent), dicht gefolgt von den Darstellenden Künsten (71 Prozent). Auch Tätigkeiten im Bereich Umwelt und Landwirtschaft (67 Prozent), Energieversorgung (63 Prozent) sowie gemeinnützige Organisationen (62 Prozent) schaffen es ins obere Zufriedenheitsdrittel.

Am anderen Ende der Skala herrscht hingegen Ernüchterung: In Gastronomie und Eventmanagement fühlen sich nur 44 Prozent wirklich erfüllt, im Transport- und Logistiksektor sogar nur 43 Prozent.

Die IT-Branche weist die höchsten Glücksgefühle bei Arbeitnehmer:innen, © Adobe Express
Die IT-Branche weist die höchsten Glücksgefühle bei Arbeitnehmer:innen auf, © Adobe Express

Doch warum sind die Angestellten in einigen Bereichen so viel glücklicher als in anderen? Die Umfrage verdeutlicht, dass vor allem Zusatzleistungen wie mehr Urlaubstage, Gesundheitsangebote oder Mitarbeiter:innenrabatte für knapp ein Viertel der Befragten (23 Prozent) einen wichtigen Beitrag zur Zufriedenheit leisten. Fast ebenso hoch im Kurs ist die Nutzung moderner Technologien (21 Prozent), insbesondere von KI-Tools, die laut Studie vor allem kreativen Köpfen neue Möglichkeiten eröffnen. Dennoch empfindet etwa jede:r vierte Arbeitnehmer:in die vorhandene Unterstützung als ausbaufähig. Das heißt, das Potenzial für mehr Motivation und Bindung ist noch längst nicht ausgeschöpft.

Das Glück erstreckt sich nicht über den gesamten Arbeitsmarkt

Wirft man einen genaueren Blick auf die Gesamtzufriedenheit in Deutschland, stellt sich schnell heraus, dass es auch regional deutliche Unterschiede gibt: Saarland-Bewohner:innen sind mit 73 Prozent Spitzenreiter:innen in Sachen berufliche Erfüllung. Auf den nächsten Plätzen folgen Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils 64 Prozent). Am unteren Ende finden sich Brandenburg (48 Prozent), Hessen (50 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (51 Prozent).

Zusätzlich zeigt sich: Während sich 63 Prozent der Männer als erfüllt bezeichnen, sind es bei Frauen lediglich 52 Prozent. Diese Erkenntnis könnte laut Studienergebnissen auf strukturelle Unterschiede und mögliche Benachteiligungen im Job hindeuten.

Saarland-Bewohner:innen sind mit 73 Prozent Spitzenreiter:innen in Sachen berufliche Erfüllung, © Adobe Express

Saarland-Bewohner:innen sind mit 73 Prozent Spitzenreiter:innen in Sachen berufliche Erfüllung, © Adobe Express

Fast 60 Prozent der Befragten würden für ihren absoluten Wunschjob den Wohnort wechseln, ein knappes Viertel sogar ins Ausland. In Bremen ist die Bereitschaft mit 75 Prozent am größten – in Bayern (44 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (40 Prozent) dagegen am geringsten.

Das Glück kommt nicht von allein: Warum Angestellte bleiben oder gehen

Der größte Hebel für einen Jobwechsel ist und bleibt das Gehalt: 52 Prozent würden für mehr Einkommen über einen neuen Arbeitsplatz nachdenken. Ebenfalls stark gefragt ist eine bessere Work-Life-Balance (28 Prozent), attraktivere Zusatzleistungen (26 Prozent) und sinnstiftendere Aufgaben (25 Prozent).

Auf der anderen Seite gibt es viele Gründe, die Menschen vom Wechsel abhalten: Vom Gefühl, „zu alt“ für einen Neuanfang zu sein (26 Prozent) über mangelnde Erfahrung (20 Prozent) bis hin zu schlichtem Wohlfühlen im aktuellen Job (17 Prozent). Jüngere nennen häufiger fehlende Berufserfahrung als Hindernis, während sich Beschäftigte zwischen 35 und 44 Jahren eher durch familiäre Verpflichtungen gebunden fühlen.

Die Ergebnisse zeigen: Wer Talente langfristig binden will, muss mehr bieten als einen guten Lohn. Entscheidend sind:

  • Klare Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildung
  • Flexible Arbeitsmodelle und echte Work-Life-Balance
  • Sinnvolle Zusatzleistungen, die zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden passen
  • Moderne Technologien und Tools, die Arbeit erleichtern und Kreativität fördern
  • Eine Unternehmenskultur, in der Feedback, Wertschätzung und offene Kommunikation selbstverständlich sind

Am Ende gilt: Ein Traumjob entsteht dort, wo fachliche Herausforderungen auf persönliche Werte treffen – und wo Unternehmen verstanden haben, dass zufriedene Mitarbeiter:innen die beste Investition in die eigene Zukunft sind. Das Glück der eigenen Angestellten kann dabei auf verschiedene Weisen gesteigert werden, sei es durch sinnvolle Tätigkeiten, ein gutes Arbeitsklima, flexible Arbeitsmodelle und passende Benefits. Wichtig dabei ist, auf die Wünsche der Arbeitnehmer:innen einzugehen und damit eine starke Bindung zu etablieren.


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© Andrea Piacquadio – Pexels

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