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Social Media Marketing
Mehr Ads auf Instagram: So möchte Meta dem Umsatzrückgang entgegenwirken

Mehr Ads auf Instagram: So möchte Meta dem Umsatzrückgang entgegenwirken

Larissa Ceccio | 05.10.22

Meta möchte die Anzeigenlast mit der Einführung neuer Ad-Formate und -Platzierungsoptionen erhöhen; unter anderem durch Ads auf der Explore-Seite und im Profil-Feed auf Instagram.

Das vergangene Quartal bescherte Meta rückläufige Umsätze: Das Unternehmen plant daher, die Anzeigenlast auf Instagram mit der Einführung zwei neuer Ad-Platzierungsoptionen und weiteren Ad-Formaten zu erhöhen. Die Neuigkeiten folgen dem Lauch einer App, die sich als Ziel gesetzt hat, eine Instagram-Kopie, aber ohne Werbung, anzubieten: The OG App. Doch weil es sich bei der OG App um eine illegitime Klonseite von Instagram handelt, verbietet Meta diese. Aus dem App Store wurde sie bereits entfernt.

Viele User kritisieren Instagrams Werbe-Push sowie den Fokus aus KI-empfohlenen Content: Unter dem Motto „Make Instagram Instagram again“ forderten sogar über 300.000 Menschen, darunter auch Stars wie Kim Kardashian, in einer Petition das Ende von Instagrams TikTokification.

Zudem könnte Meta laut einem Bericht von Business Insider bald 15 Prozent der Belegschaft entlassen. Kürzlich erst wurde ein internes Memo publik, in dem der Chief Product Officer Chris Cox erklärt, dass das Unternehmen „schonungslos priorisieren“ und man nun „leistungsfähigere Teams einsetzen“ müsse.

Metas neue Ad-Formate

Erst kürzlich präsentierte Meta eine Reihe von Features für Marketer, darunter einen Musikkatalog und ein neues Anzeigenformat für Facebook Reels. Jetzt verkündet das Unternehmen, dass Werbetreibende noch mehr Ad-Optionen und -Schaltflächen erhalten sollen.

„Post Loop“ Ads: Meta hat vergangenes Jahr mit der Einführung von 30-Sekunden-Ads für Reels begonnen und Anfang 2022 auch für Facebook ermöglicht. Jetzt testet Meta ein neues Werbeformat, das insbesondere kürzere Ads für Facebook Reels ermöglichen soll. Die vier bis zehn Sekunden langen überspringbaren Anzeigen und eigenständigen Videoanzeigen werden als „Post Loop“ Ads bezeichnet. Mehr über dieses neue Format erfährst du in dem verlinkten Artikel auf OnlineMarketing.de

„Image Carousel” Ads: Außerdem erklärte Meta kürzlich, dass Marketer künftig „Bildkarussel“-Anzeigen für Facebook Reels nutzen können. Diese horizontal scrollbaren Anzeigen, können zwischen zwei und zehn Bilder enthalten und werden nach der Präsentation des Contents angezeigt.

Meta testet neue Anzeigenschaltflächen auf der Explore Home Page und im Profil-Feed

Darüber hinaus führt das Unternehmen neue Instagram-Anzeigenplatzierungen ein: das Hinzufügen von Ads auf der Explore-Startseite und im Profil-Feed.

© Instagram

Explore Home Page: Auf der Explore-Seite landen User, wenn sie zum ersten Mal auf den Explore Tab von Instagram klicken – das Lupensymbol in der Hauptnavigation. User können hier KI-empfohlene Beiträge und trendende Inhalte entdecken. Zuvor hatte Instagram Ads auf Explore nur innerhalb des Feeds platziert, was bedeutet, User sahen nur Anzeigen, wenn sie auf einen Beitrag geklickt und gescrollt haben. Ab sofort erweitert die Social-Plattform Anzeigen und platziert sie zudem auf der Explore-Startseite, der Roll-out findet demnach bereits statt.

Profile Feed: Diese Neuerung dürfte Meta womöglich die meiste Kritik vonseiten der User bescheren: Ads im Profil-Feed. Dieser wird Nutzer:innen angezeigt, wenn sie das Profil eines anderen Users besuchen und die Feed-Beiträge klicken. In der Regel wird dann ein vertikal scrollbarer Feed gestartet, in dem Nutzer:innen durch vergangene Fotos und Videos des Accounts blättern können. Meta testet ab sofort, zunächst jedoch nur mit US Usern, dieses mit Anzeigenblöcken zu unterbrechen. Laut Angaben Instagrams können Creator im Rahmen dieser Tests zusätzliche Einnahmen aus Ads erzielen. Interessant hierbei ist, dass Instagram bis vor kurzem Creator verstärkt dazu bewegt hat, Reels zu posten – mit Ads für Profil-Feeds ruft die Social-Plattform dazu auf, wieder ursprüngliche Post-Formate zu erstellen und zu monetarisieren.

KI-unterstütze Anzeigen, Musikoptimierung für Reels-Anzeigen und AR-Anzeigen

KI-unterstützte Anzeigen: Meta plant, shoppinginteressierten Usern mehr Ads auszuspielen, unterstützt durch maschinelles Lernen. Im Rahmen einer Back-End-Studie hat Meta laut eigener Angaben festgestellt, „dass das Hinzufügen von Anzeigen mehrerer Werbetreibender zu Werbekampagnen zu einer verbesserten Effizienz bei inkrementellen Conversions pro ausgegebenem [US-]Dollar führte.“

© Instagram

Musikoptimierung für Reels-Anzeigen: Instagram startet zusätzlich die offene Beta für AR-Anzeigen in Feeds und Stories, einem zuvor angekündigten Format, und führt eine Songbibliothek mit kostenloser Musik ein, die Werbetreibende in ihren Reels-Anzeigen verwenden können. Die Musik stammt aus der Meta Sound Collection und die vollständige Bibliothek wird in den kommenden Monaten ausgerollt.

AR-Anzeigen: Hierfür hat Meta kürzlich eine offene Betaversion von AR-Anzeigen gestartet, die sowohl im Feed als auch in Stories verfügbar ist und ein immersives Augmented-Reality-Werbeerlebnis bietet.

© Instagram

Metas Anzeigenpläne sollen rückläufigen Anzeigenverkäufen entgegenwirken

Die neuen Ad-Formate dienen dem Unternehmen, das in den vergangenen Quartalen rückläufige Anzeigenverkäufe verzeichnen musste, dazu Einnahmen zu erzielen. Denn dieser Rückgang führte sogar dazu, dass Meta im zweiten Quartal einen seit Bestehen erstmaligen vierteljährlichen Umsatzrückgang melden musste – kurz nach dem ersten Rückgang der täglich aktiven Facebook User. Während die Einnahmen im zweiten Quartal nur um ein Prozent zurückgingen, von 29,07 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2021 auf 28,82 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2022, konfrontierte Meta die Anleger:innen mit einer beunruhigenden Q3-Prognose. Das Unternehmen erklärte kürzlich, es sehe einen Umsatzrückgang im dritten Quartal zwischen zwei Prozent und elf Prozent im Jahresvergleich auf einen Wert zwischen 26 und 28,5 Milliarden US-Dollar.

Bisher hat Meta es nicht geschafft, Reels umfangreich zu monetarisieren – viele betrachten diesen Umstand als einflussreichen Faktor für den Umsatzrückgang im zweiten Quartal. Obwohl Reels mittlerweile bis zu 20 Prozent der Zeit ausmachen, die Menschen auf Instagram verbringen, zahlt sich das populäre Videoformat in Bezug auf die Einnahmen noch nicht aus. Metas CEO Mark Zuckerberg erklärte Investor:innen:

Reels doesn’t yet monetize at the same rate as Feed or Stories. So in the near term, the faster that Reels grows, the more revenue that actually displaces from higher monetizing surface

Meta hat außerdem mit Apples Datenschutzänderungen, ATT (App Tracking Transparency), zu kämpfen. Diese tragen dazu bei, die personalisierte Ansprache von Usern durch mehr Datenschutzfunktionen und einen obligatorischen Opt-in für das Tracking zu erschweren. Jetzt möchte Meta nach KI-Technologien suchen, um Usern relevantere Anzeigen zu liefern.

Meta führt „stille Entlassungen“ durch – bis zu 15 Prozent der Belegschaft sollen betroffen sein

Mark Zuckerberg und andere Facebook-Führungskräfte haben bereits mehrfach angedeutet, dass eine Umstrukturierung bevorsteht. Nun sollen bis zu 15 Prozent der Belegschaft als „unterstützungsbedürftig“ eingestuft werden – das geht aus einem Bericht von Business Insider hervor, den der Social-Media-Experte Matt Navarra auf Twitter veröffentlicht hat.

Das Unternehmen weist bereits einige Mitarbeiter:innen an, sich einen anderen Job zu suchen, so dass man von „stillen Entlassungen“ sprechen kann.

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