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Meta meldet allerersten Umsatzrückgang im Quartalsupdate

Meta meldet allerersten Umsatzrückgang im Quartalsupdate

Larissa Ceccio | 28.07.22

Die Umsatzwachstumsserie Metas ist vorbei; für das zweite Quartal kündigte die App einen Rückgang um ein Prozent an.

Meta veröffentlichte kürzlich das Leistungsupdate für das zweite Quartal 2022 und Meta musste dabei das allererste Mal seit Bestehen einen Umsatzrückgang melden. Dieser fiel um ein Prozent auf 28,8 Milliarden US-Dollar. Die Prognosen deuten ebenfalls auf einen Abwärtstrend für das dritte Quartal hin – und sogar auf einen noch stärkeren. Der Gesamtgewinn von Meta sank ebenfalls um satte 36 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar.

Meta-Einnahmen im zweiten Quartal 2022, © Meta

Das Geschäftsfeld Reality Labs, der für die Realisation Mark Zuckerbergs Vision des Metaverse verantwortlich ist, verlor ebenfalls: 2,8 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal.

Ursachen für Metas Umsatzrückgang

Facebooks erster Umsatzrückgang wurde bereits vor der Veröffentlichung des Ergebnisberichts an der Wall Street erwartet. Denn unter anderem hat Apples „Ask app to track not track“ auf iPhones das Anzeigengeschäft der App geschwächt und das Unternehmen im letzten Jahr zehn Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen gekostet. Die derzeit verlangsamte Wirtschaft führt zusätzlich dazu, dass Werbetreibende ihre Ausgaben einstellen oder limitieren. In einem Gespräch mit Sheryl Sandberg, Chief Operating Officer bei Meta, und David Wehner, Chief Financial Officer bei Meta, das OnlineMarketing.de vorliegt, erklärte Meta CEO Mark Zuckerberg:

That said, we seem to have entered an economic downturn that will have a broad impact on the digital advertising business. It’s always hard to predict how deep or how long these cycles will be, but he feels that the situation seems worse than it did a quarter ago.

Und auch die Auswirkungen Russlands Krieg in der Ukraine nimmt Einfluss auf Metas Erfolge, unter anderem, weil ein russisches Gericht die Plattformen Instagram und Facebook als extremistisch eingestuft und verboten hat.

Aktive Nutzer:innen auf Facebook im zweiten Quartal

Und auch die monatlichen aktiven Nutzer:innenzahlen von Facebook sind rückläufig. Der Screenshot zeigt, dass Facebook im zweiten Quartal insgesamt zwei Millionen MAU verlor, wobei wiederum die europäischen Verluste am größten waren.

Monatlich aktive User auf Facebook, © Meta

Zwar sind die Einnahmen von Meta sowie die monatlich aktiven Facebook-Nutzer:innen rückläufig, doch die täglich aktiven User sind es nicht. Diese stiegen auf Facebook auf 1,97 Milliarden. Meta konnte somit einen besorgniserregenden Rückgang der User-Zahlen verhindern, den Facebook in vorherigen Quartalen konstatiert hatte.

Täglich aktive User auf Facebook, © Meta

Die Zuwächse sind fast ausschließlich auf den asiatisch-pazifischen Markt zurückzuführen, die Facebook-Nutzung ist hingegen in Europa weiter zurückgegangen.

Um Abwärtstrend zu entgegnen, setzt Meta weiter verstärkt auf AI-empfohlenen Content

Unterdessen unternimmt Meta derzeit einige Maßnahmen, um Facebook und Instagram neuzugestalten – nicht, ohne auch Kritik dafür zu ernten. Denn eine Petition fordert aktuell speziell Instagram auf, weniger TikTok sein zu wollen. Die Beteiligten, unter anderem Kylie Jenner und Kim Kardarshian, kritisieren, dass die App statt soziale Interaktion zu pushen jetzt ihren Schwerpunkt auf Video-Content legt und dabei Usern Inhalte von Accounts in den Feed spült, die sie nicht abonniert haben. Zuckerberg erklärt hier:

Reels engagement is also growing quickly. We shared last quarter that Reels already made up 20% of the time people spend on Instagram and this quarter we saw a more than 30% increase in the time people spent engaging with Reels across both Facebook and Instagram. AI advances are driving a lot of these improvements, and one example is that after launching a new large AI model for recommendations, we saw a 15% increase in watch time in the Reels video player on Facebook alone.

In dem Gespräch erklärt Zuckerberg auch, dass sich der Prozentsatz der Inhalte, die User auf Facebook und Instagram sehen und die von Konten stammen, denen sie nicht folgen, im nächsten Jahr mehr als verdoppeln wird. Der Aufbau der dafür erforderlichen KI sei eine kostspielige Investition, sagte er weiter. Zuckerberg erklärt dieses Bestreben weiter: Das Unternehmen habe auf Facebook und Instagram Engagement-Trends erkannt, die „stärker als erwartet“ seien, vor allem dank der Steigerung des Konsums von Videos auf der Social-Plattform. Er sagte auch, dass Reels auf Instagram mehr Umsatz generiert als die dort etablierten Stories. Daher priorisiert Meta langfristig das Kurzvideoformat. Laut ihm sei „dies ist eine Zeit, die mehr Intensität erfordert“ und er sagt: „Ich erwarte, dass wir mit weniger Ressourcen mehr erreichen“.

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