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Welche Online Marketing Trends 2014 relevant sein werden

Welche Online Marketing Trends 2014 relevant sein werden

Ein Gastbeitrag von Wahid Rahim | 31.10.13

Wahid Rahim schreibt im Gastbeitrag über Besonderheiten, Entwicklungen und Trends im Online Marketing für das Jahr 2014.

Zwar mutet das Wetter noch nicht wirklich winterlich an – ein Umstand, der den meisten Menschen sehr zugegen kommen dürfte – doch genau jetzt ist die Hochsaison der Winterware, Ausverkäufe, Rückblicke und Vorankündigungen neuer Trends des kommenden Jahres. Insbesondere in der Welt des Online Marketing möchte niemand von neuen Trends überrumpelt werden, daher lohnt sich ein Blick in die womögliche Zukunft, um jetzt schon mit den Vorbereitungen zu beginnen. Seien Sie bereit für die nächste Runde!

Google ist beliebt und bliebt relevant

Google ist eine Institution und für viele das Eingangstor ins Internet. Mit seinen Updates des Such-Algorithmus, wobei die letzten beiden Penguin-Updates etwas „softer“ ausgefallen sind, wie Matt Cutts bestätigte, geht Google immer härter gegen alles vor, was spamverdächtig ist. Damit erhöht sich möglicherweise die Qualität der Suchergebnisse für den Nutzer – für Marketer stellt das aber eine neue Herausforderung dar.

Wie Matt Cutts auf der PubCon ankündigte, arbeitet Google derzeit daran, einen Algorithmus auf Basis der User-Experience zu entwickeln. Daher ist es derzeit besonders wichtig, die eigene Seite für die Nutzung durch mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets) zu optimieren. Zu solchen Optimierungsmaßnahmen gehören sowohl das Design als auch die einfache Nutzbarkeit von Formularen, die eine Autocomplete-Funktion aus Sicht von Cutts mit einschließt.

Bekannte Netzwerke, unbekannte Entwicklung

Das Wort “Trends” klingt immer nach innovativen, neuen Konzepten und Methoden, die etwas nie Dagewesenes versprechen. Dem ist jedoch meist nicht so! Ein Trend kann sich ebenso gut aus einem bereits seit Jahren bestehenden Netzwerk entwickeln, eine einfache Anpassung an neue Gewohnheiten sein oder bereits vorhandene Ressourcen in neuer Weise einsetzen. So ist es auch mit einigen Trends für das kommende Jahr 2014: Sie entstehen aus der Zunahme der Wichtigkeit bekannter Netzwerke wie Facebook, Twitter, Google+ und LinkedIn – doch dies unter neuen, spannenden Umständen.

Twitter und das Fernsehen

In diesem Jahr schloss Twitter einen mehrere Millionen Dollar schweren Deal mit der amerikanischen Medien-Agentur Starcom MediaVest ab, der teils als Meilenstein auf dem Weg zur Verschmelzung von Fernseh- und Online-Werbung angesehen wurde. Die Twitter-Chefs haben damit den Trend aufgegriffen, dass sich die Zuschauer von Fernsehsendungen parallel auf Twitter über das Geschehen unterhalten – ein perfekter Ort für relevante Werbung.

Die passende Ergänzung für diese Strategie: Die Verbesserung der mobilen Nutzererfahrung. Im bisherigen Jahr 2013 hat Twitter seine Smartphone-App bereits mehrfachen Updates unterzogen, demnächst soll – laut Gerüchten – ein großes Update erscheinen, welches den bisherigen Newsfeed in mehrere unterteilt. So auch in einen eigenen TV-Newsfeed.

Facebook: Ein Riese, aber keineswegs behäbig

Noch immer ist Facebook der Platzhirsch unter den sozialen Netzwerken. Mit inzwischen weit über einer Milliarde Nutzern wird wohl kaum ein anderes Netzwerk Zuckerbergs Erfindung so schnell seine Position streitig machen können – und auch bei Facebook sieht man, dass permanent an der Weiterentwicklung der Plattform gearbeitet wird.

Die wichtigsten Änderungen bei Facebook im Jahr 2013 (bisher)

  • Lockerung der Promotion-Richtlinie im August, welche unter anderem das Veranstalten von Gewinnspielen wieder vereinfacht.
  • Aktualisierte Werbeformate im September, welche sich zwischen mobil- und Desktop-Version nun vor allem einheitlicher präsentieren.
  • Sukzessiver Roll-Out des neuen News-Feed ab Oktober, der nun aufgeräumter designed ist und Bildern und Videos mehr Platz einräumt.
  • Roll-Out der Graph Search im Oktober, die einerseits das Suchen von Kontakten, Posts und Kommentaren auf Facebook erleichtert, andererseits eine Entfernung der Option zum Verstecken des Profils mit sich brachte.

Facebooks Macher achten penibel darauf, dass das Netzwerk nicht zum unüberblickbaren Apparat wird. Diese Innovationsfreude gepaart mit Facebooks Omnipräsenz ist es, welche die Nutzerzahlen weiter wachsen und die Werbeeinahmen nicht versiegen lässt. Sowohl für B2B- als auch B2C-Marketing geeignet, vergleichsweise kostengünstig, bedienfreundlich und mit recht exakten Targeting-Möglichkeiten ausgestattet, ist Facebook der Marketing-Kanal Nummer eins, wenn es darum geht, eine Social Media Strategie aufzubauen. Ein Ende dieses Trends ist auch im Jahr 2014 nicht absehbar.

Google+ auf dem Vormarsch

Google gibt an, es hätten sich bereits eine Milliarde Nutzer bei Google+ registriert. Damit wäre das seit rund zwei Jahren bestehende Netzwerk der schärfste Konkurrent Facebooks – doch nur, betrachtet man nicht die Zahl der aktiven Nutzer. Diese lag im Mai 2013 bei 390 Millionen, wie Futurebiz berichtet. Zum Vergleich: Twitter liegt bei etwa 230 Millionen.

Wie kommt diese hohe Diskrepanz zwischen Gesamt-Nutzerzahlen und aktiven Nutzern zustande? Die Erklärung ist denkbar einfach: Jeder, der sich bei einem Google-eigenen Dienst registriert, hat automatisch einen Google+ Account – ob er genutzt wird oder nicht.

Einerseits ist Google+ gut konzipiert. Die Einteilung von Kontakten in verschiedene, frei wählbare Kreise ist sinnvoll, um Privat- und Geschäftsleben in einem Netzwerk zu vereinen, ohne dass sich die beiden Bereiche zwangsläufig vermischen müssen. Zudem nutzt jeder Google+, der sich einen Authorship angelegt hat, um mit Bild in den Suchergebnissen zu erscheinen. Wie Matt Cutts kürzlich auf der PubCon bekannt gab, wird der Authorship in Zukunft weiter ausgebaut werden.

Google+

Zulauf für bild- und videolastige Netzwerke

Das Bilder-Netzwerk Pinterest gehört in Deutschland noch zu den Underdogs der sozialen Netzwerke, verfügt jedoch bereits jetzt weltweit über 70 Millionen registrierte Nutzer und gilt als besonders attraktiv für kaufkräftige Kundschaft. Durch die Möglichkeit, Links zu integrieren (das Bild selbst kann ein Link sein, doch auch in der Beschreibung ist Platz hierfür) ist Pinterest ein perfekter Traffic-Lieferant für Online Shops.

Die Apps Instagram (2012 von Facebook aufgekauft) und Vine (ebenfalls 2012 von Twitter übernommen) bieten real-time Video Sharing und ergänzen damit die jeweiligen Netzwerke sehr gut. Während Instagram zunächst für Fotos konzipiert wurde, erlaubt es nun auch bis zu 15 Sekunden lange Videos. Vine ermöglicht die Aufnahme von bis zu sechs Sekunden langen Videos, welche durchgängig oder mit kurzen Stopps aufgenommen werden können, wodurch die Endprodukte, die so genannten Vines, häufig wie animierte GIFs aussehen. In beiden Varianten werden die Nutzer dazu angeregt, kurze Videoaufnahmen mit ihren Smartphones oder Tablets zu erstellen und sie sofort über soziale Netzwerke zu teilen. Im Falle von Vine ist mit einem Update seit heute auch das Speichern von bis zu zehn Posts gleichzeitig sowie die spätere Bearbeitung von Posts möglich. Die einzelnen Aufnahmen in einem Post lassen sich nun auch löschen, neu anordnen oder ersetzen.

Instagram

Damit bilden Instagram und Vine ein schnelllebigeres, zeitnaheres Teilen multimedialer Inhalte als es bei YouTube möglich ist. Durch die Kürze der Videos sind die Inhalte meist Momentaufnahmen oder kleine Experimente.

In Deutschland noch fast ausnahmslos unbekannt, in den USA hingegen bereits ein Multi-Milliarden-Dollar schweres Unternehmen, dessen Gründer ein Kauf-Angebot von Mark Zuckerberg ablehnten: Snapchat ist eine Messenger-App für Bilder mit dem Clou, dass sich diese nach einigen Sekunden automatisch aus der Konversion löschen. Damit ist Snapchat quasi die Lösung für all diejenigen, die sich davon genervt fühlen, bei Whatsapp ständig ihre eigenen Texte vorgehalten zu bekommen. Der Reiz, eine empfangene Botschaft möglichst schnell ansehen zu müssen, da sie in der nächsten Sekunde bereits gelöscht sein kann, hat Snapchat bereits eine durchschnittliche Nachrichtendichte von 350 Millionen pro Tag eingebracht.

Aktuell wirbt Asos, der Online-Shop für Mode, welcher gerade durch die Fernsehsendung “Fashion Hero” Bekanntheit erlangt, mit einer Snapchat-Kampagne für ein Gewinnspiel.

Asos-Werbekampagne-Snapchat

Foursquare vs. LinkedIn vs. MySpace: Ein Verlierer, zwei Gewinner?

Laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes steht längst nicht jedem sozialen Netzwerk eine rosige Zukunft bevor: Foursquare habe angesichts einer mauen Finanzierungsrunde in diesem Jahr und der Etablierung von location-based Features in Facebook und Twitter im Jahr 2014 kaum eine Chance. “Wenn Nutzer die Information, wo sie sich gerade aufhalten, direkt über Twitter und Facebook teilen können, ohne die App verlassen zu müssen, wieso sollten sie zusätzlich Foursquare nutzen?”, lautet der Tenor.

Als Gewinner hingegen könnte das amerikanische Berufs-Netzwerk LinkedIn hervorgehen. Mit seinen 238 Millionen Nutzern und vielen Experten aus Wirtschaft, Marketing, Dienstleistung, Politik und Medien ist es gut aufgestellt, eine der höchstfrequentiertesten B2B-Plattformen zu werden. Diesen Weg unterstützen soll LinkedIns Influencer Programm, in welchem 150 Experten aus den verschiedensten Branchen, darunter Präsident Barack Obama und diverse führende Wirtschafts-Experten, ihr Wissen und Insights in ihre Branche teilen sollen. Dies soll nicht nur in Form einfacher Beiträge geschehen, sondern mit starker Unterstützung von multimedialen Inhalten wie Videos und Slideshares. Damit könnte LinkedIn zum zukünftigen B2B-Marktplatz der Wahl werden.

Es mag ungewöhnlich klingen, doch auch MySpace könnte im kommenden Jahr als Gewinner aus dem Rennen um Marktanteile und die Gunst der Nutzer hervorgehen. Vor allem Brands und Musikliebhaber könnten, so die Einschätzung des Wirtschaftsmagazines Forbes, an der App mit integrierter und individualisierbarer Radio-Funktion Gefallen finden. Natürlich beinhaltet diese auch grundlegende Netzwerk-Funktionen wie das Hinzufügen von Kontakten und die Möglichkeit, private Nachrichten auszutauschen.

Frisch aus dem amerikanischen Markt: Multi-Screening

Durch handliche Smartphones und Tablets, die ideal zum Surfen sind, werden mobile Geräte nicht nur immer wichtiger, sondern immer häufiger auch parallel zu anderen Geräten genutzt. Darauf basiert auch Twitters Deal mit Starcom MediaVest: der Parallel-Nutzung von mobilen Geräten und dem TV. Auch Netbooks und Laptops werden immer häufiger genutzt, während man auf der Couch liegt und der Fernseher läuft, oder man am Smartphone aktiv ist. Es wird immer seltener, dass Nutzer sich auf nur einen Screen, also einen Bildschirm konzentrieren – und mit Google Glass, welche im kommenden Jahr erscheinen soll, wird dieser Trend eine völlig neue Dimension annehmen: Ein zweiter (dritter, vierter) Screen, der sich permanent direkt vor dem Auge befindet und jederzeit einsatzbereit ist, ohne den anderen Screen zu verdecken.

Weiterhin wichtig: Lokale Werbung für lokal ansässige Unternehmen

Für lokal ansässige Unternehmen, so genannte “Brick and Mortar Stores”, wird es durch die Fülle des Angebotes im Netz und kürzere Lieferzeiten immer schwieriger, ihre Offline-Verkäufe zu stärken. Besonders effektiv in einer solch schwierigen Zeit sind lokales SEO und lokale Werbung. Für Ersteres ist Google+ Local, ehemals Google Places, die erste Wahl: Sie legen eine Seite für Ihr lokales Geschäft an, die bei lokalen Suchanfragen (z.B. “Restaurant Berlin”) gut ranken kann, wenn Sie alle Informationen ausfüllen und auch sonst auf SEO-Ebene gut aufgestellt sind.

Lokale Werbung im Online-Bereich ist hierfür ebenfalls hilfreich: Diese fängt dabei an, AdSense-Anzeigen auf lokale Keywords zu schalten, geht jedoch weiter mit Anzeigen auf Bewertungsportalen wie Qype und branchenspezifischen Plattformen wie Restaurant-Kritik für die Gastronomie oder Jameda für Ärzte.

Während die Nutzung Multi-Screening für Werbezwecke und die flächendeckende Etablierung von LinkedIn in Deutschland noch auf sich warten lassen, sind das lokale SEO bzw. lokale Werbung und die mobile Nutzung von sozialen Netzwerken längst Standard. Hier sollten Sie zuerst ansetzen, um sich für das kommende Marketing-Jahr 2014 fit zu machen und ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein. Auch, wenn Sie vielleicht gerade mitten im Weihnachtsgeschäft stecken – vernachlässigen Sie die Vorbereitung für 2014 nicht. Welche Schwerpunkte im Online-Marketing dabei vermutlich relevant sein werden, darüber haben wir Sie hoffentlich soeben informiert.

Kommentare aus der Community

awesome am 01.07.2015 um 14:54 Uhr

hello this is a good post thanks

Antworten
Sebastian Berlin am 10.11.2013 um 16:06 Uhr

Auf dem Marketing-Project-Blog wurde schon im September ein Artikel veröffentlicht, welcher deine Thesen zu einem großen Teil stützt :)

Antworten
Arne Winterfeldt am 04.11.2013 um 11:07 Uhr

Hallo Herr Rahim,
ein gelungener Artikel. Gerade die Aussichten für lokale Unternehmen mit Ladengeschäften sind sehr interessant. Die sehr kurzen Lieferzeiten mancher Online-Shops verführen natürlich zum Online-Kauf. Zum Teil benötigen Pakete nur einen (1) Tag für die Auslieferung an den Kunden. Meiner Meinung nach können lokale Geschäfte über Sameday Delivery einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz erlangen. Auch, wie Sie schon sagten, sind location based services sehr wichtig und werden immer relevanter.
Ein Wort zu Qype: Qype ging Ende Oktober in Yelp auf.

Viele Grüße

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