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Gen AI könnte deutsche Wirtschaftsleistung um 330 Milliarden Euro erhöhen

Gen AI könnte deutsche Wirtschaftsleistung um 330 Milliarden Euro erhöhen

Niklas Lewanczik | 25.09.23

Damit hunderte Milliarden Euro mehr in der Wertschöpfung generiert werden können, müssen mindestens 50 Prozent der Unternehmen auf Gen AI setzen. Noch liegt der Wert deutlich darunter.

Das IW Consult (Institut der deutschen Wirtschaft) hat gemeinsam mit Google ermittelt, welche positiven Auswirkungen der Einsatz von generativer KI für die deutsche Wirtschaft haben kann. Dabei wurde auch festgestellt, wie stark in Unternehmen derzeit bereits auf Künstliche Intelligenz gesetzt wird. Demnach könnte der Einsatz von generativer KI künftig zu einem Plus von rund 330 Milliarden Euro in der Bruttowertschöpfung (BWS) der deutschen Wirtschaft beitragen. Aber nur, sofern die Hälfte der Unternehmen auf entsprechende KI-Lösungen setzt. Laut IW Consult und Google setzen in Deutschland aktuell 17 Prozent (knapp 600.000 Unternehmen) auf KI (damit ist KI insgesamt gemeint). Das spiegelt auch die Zurückhaltung beim Einsatz von Gen AI Tools im Arbeitskontext wider, die andere Erhebungen zuletzt aufzeigten.

100 Stunden Arbeitszeit pro Person und Jahr einsparen

Nach Angaben aus der Studie „Der digitale Faktor“ bauen schon 31 Prozent der Industrieunternehmen, aber nur 16 Prozent der Dienstleistungsunternehmen auf KI in Arbeitsprozessen. Vor allem beim Verfassen von Dokumenten, bei der Datenanalyse und bei der Informationsbeschaffung werden Tools eingesetzt. Dabei könnte der Einsatz von (Gen) AI Tools die Arbeitswelt umfassend verändern, zum Guten, wie viele Arbeitnehmer:innen meinen. In der Umfrage sind drei von vier Arbeitnehmer:innen der Meinung, dass die KI sie künftig produktiver machen wird. 100 Stunden Arbeitszeit pro Jahr könnten sie laut der Studie einsparen. Derweil sind auf Unternehmensseite nur 58 Prozent der Businesses der Meinung, dass AI sie künftig produktiver machen wird. Bezogen auf die aktuelle Produktivität fällt der Wert gar auf 46 Prozent.

KI-Einsatz noch kein Standard

Noch sei der Einsatz von generativer KI stark an innovative Geschäftsmodelle – vor allem im Digitalraum – gebunden, berichten IW Consult und Google. Dabei soll die Erhebung womöglich darauf aufmerksam machen, dass die gesamte Wirtschaft von der fortschrittlichen Technologie profitieren kann. Diese muss allerdings rechtssicher, transparent und sinnvoll zum Einsatz kommen. So kann es vorkommen, dass manche Teams zwar hin und wieder auf KI-Tools wie ChatGPT setzen, dass es aber keine grundlegende KI-Strategie im Unternehmen gibt. Falk Hedemann, Journalist und Content-Stratege, meint:

Die Frage nach der Transparenz beim Einsatz von generativer KI könnte in den nächsten Monaten eine zentrale Herausforderung für Unternehmen und Fachkräfte darstellen […].  

Laut dem Bitkom nutzt in Deutschland bereits jedes zweite Startup ChatGPT und Co. in gewissem Maße. Die jungen – und innovativen – Unternehmen sind also Vorreiter:innen. Niklas Veltkamp, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, unterstreicht die Bedeutung dieser Entwicklung und sagt dazu:

Startups sind Vorreiter beim Einsatz neuer Technologien. Eine so schnelle und breite Nutzung generativer KI durch Gründerinnen und Gründer sollte ein Signal an die gesamte Wirtschaft sein: Alle Unternehmen – auch kleine Handwerksbetriebe und Selbständige – sollten prüfen, wo Künstliche Intelligenz sinnvoll eingesetzt werden kann.

AI-Lösungen von Google und Co. prägen die Digitalwirtschaft

Dass Google so deutlich auf die Potentiale der generativen KI hinweist, ist nicht nur ein Dienst für die Wirtschaft und die Digitalbranche, sondern auch ein Marketing-Hinweis. Immerhin bietet das Unternehmen diverse KI-Lösungen. Dazu gehört der KI-Bot Bard, der kürzlich mit Updates versehen wurde und nun in Kombination mit Maps, YouTube und Co. sowie mit mehreren Funktionen auch auf Deutsch nutzbar ist. Dazu gehört auch eine ganze Reihe von KI-Funktionen, die Google im Rahmen der Duet AI für Workspace User allerorten verfügbar gemacht hat, und die das Schreiben von Texten und Mails, Erstellen von Präsentationen, Dokumentieren von Meetings und so fort übernehmen können. Zudem hat Google jüngst ersten Unternehmen Zugriff auf das eigene KI-Modell Gemini gewährt. Dieses soll mit OpenAIs GPT-4 konkurrieren und noch deutlich leistungsstärker als das Sprachmodell PaLM 2 sein.

Neben Google bieten Player wie Adobe, OpenAI, Microsoft, Meta und Co. diverse neue Gen AI Tools und Features, die für Creator und Unternehmen von Interesse sein können. So hat OpenAI kürzlich DALL-E 3 gelauncht und könnte damit die KI-Bilderstellung für viele User revolutionieren. Microsoft wiederum integriert das Tool bei Bing und stellt mit dem Copilot eine umfassende KI-Assistenz-Lösung vor. Unternehmen können mit den 365-Lösungen und etwa dem Microsoft 365 Chat diverse Unternehmensdaten in die Prozesse miteinbeziehen. Auch OpenAIs ChatGPT Enterprise stellt eine Option auf Company-Ebene dar. Der KI-Experte Dr. Markus Wübben erklärt im Interview mit OnlineMarketing.de, wie im Geschäftskontext der Einsatz von KI gelingen kann und fordert:

Jedes Team braucht einen AI Ambassador! Das ist keine extra Rolle, mehr eine Zusatzqualifikation. Wer als AI Ambassador fungiert, bekommt etwas Zeit pro Woche allokiert, um sich mit den entsprechenden Entwicklungen in der jeweiligen Disziplin auseinanderzusetzen und neue Impulse ins Team zu bringen. 


Mit ChatGPT Enterprise liefert OpenAI den nächsten Schritt zu einem umfassenden AI Assistant für Arbeitsprozesse. Es soll die bisher kraftvollste ChatGPT-Version überhaupt sein.

ChatGPT Enterprise ist da:
Die bisher beste ChatGPT-Version

© Mariia Shalabaieva – Unsplash

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