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Meta testet eigenen KI-Chip und investiert Milliarden in KI-Ausbau

Meta testet eigenen KI-Chip und investiert Milliarden in KI-Ausbau

Larissa Ceccio | 12.03.25

Ein neuer KI-Chip soll Meta unabhängiger machen. Der Tech-Konzern steckt bis zu 65 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner KI-Infrastruktur und setzt verstärkt auf eigene Hardware.

Der Meta-Konzern treibt seine KI-Strategie mit mehreren Neuerungen voran. Neben der Expansion der Advantage+ Suite, die Werbetreibenden verbesserte KI-gestützte Optimierungsmöglichkeiten bietet, arbeitet der Konzern an einer eigenständigen KI-App. Gleichzeitig wird intern an einer grundlegenden technologischen Neuausrichtung gearbeitet – allen voran mit einem selbst entwickelten KI-Trainingschip, der Meta unabhängiger von externen Chip-Zulieferer:innen machen soll.

Meta hat bereits mit der Erprobung dieses ersten eigenen KI-Chips begonnen. Das Ziel: Weniger Abhängigkeit von Chip-Unternehmen wie Nvidia und eine effizientere Nutzung von Energie für KI-Aufgaben. Falls die Tests erfolgreich verlaufen, könnte der Chip ab 2026 in Metas Rechenzentren integriert werden – zunächst zur Optimierung von Empfehlungssystemen, später für fortschrittlichere KI-gestützte Anwendungen wie Chatbots.


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Foto von Julian Christ auf Unsplash (Änderungen vorgenommen via Canva)


Warum entwickelt Meta eigene Chips?

Bisher nutzt Meta hauptsächlich Hardware von Drittanbieter:innen, um die eigenen KI-Systeme zu betreiben – insbesondere Grafikprozessoren (GPUs) von Nvidia. Diese Chips sind leistungsstark, aber teuer und energieintensiv. Mit einem selbst entwickelten Chip kann Meta die Hardware besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen, Kosten senken und energieeffizienter arbeiten, berichtet Reuters exklusiv unter Berufung auf zwei Insider.

Laut dem Social-Media-Experte Matt Navarra ist Metas Hauptziel, die Effizienz der KI-Systeme zu verbessern.

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Reuters ergänzt, dass der Meta-Konzern bereits erste Muster seines Chips in einer Chip-Fabrik herstellen ließ – ein Prozess, der als Tape-out bekannt ist. Sollte dieser erste Test fehlschlagen, müsste Meta die Entwicklung überarbeiten, was Zeit und hohe Kosten verursachen würde.


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© Julio Lopez – unsplash


Wie funktioniert der Chip – und wo wird er eingesetzt?

Der neue Chip von Meta ist speziell auf KI-Anwendungen ausgerichtet. Während herkömmliche Grafikprozessoren für viele verschiedene Rechenaufgaben genutzt werden können, wurde dieser Chip gezielt für die Arbeit mit KI-Modellen optimiert. Das macht ihn besonders energieeffizient. Hergestellt wird der Chip in Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Halbleiterhersteller TSMC.

Eingesetzt werden soll der Chip zunächst für Empfehlungssysteme – also die Algorithmen, die bestimmen, welche Inhalte Nutzer:innen auf Facebook oder Instagram sehen. Langfristig könnte er auch für fortschrittlichere KI-Anwendungen wie Chatbots oder generative KI-Modelle genutzt werden.

Meta plant, 2025 zwischen 114 und 119 Milliarden US-Dollar auszugeben. Davon sollen bis zu 65 Milliarden in die Weiterentwicklung der KI-Infrastruktur fließen – ein klares Zeichen, dass der Konzern langfristig auf KI setzt.

Eigene KI-Chips – riskante Wette oder Schlüssel zur neuen Meta-Zukunft?

Metas bisherige Versuche, eigene Chips zu entwickeln, waren nicht immer erfolgreich. Ein früherer Chip für KI-Anwendungen wurde nach einem fehlgeschlagenen Testlauf eingestellt. Stattdessen kaufte Meta 2022 Milliarden Dollar teure Nvidia-GPUs, um die eigenen KI-Systeme zu betreiben. Dennoch konnte Meta einen ersten eigenen Chip erfolgreich für Empfehlungssysteme einsetzen.

Meta-Produktchef Chris Cox bezeichnete den Entwicklungsprozess als eine „Gehen-Kriechen-Laufen-Situation“: Der Konzern arbeite sich Schritt für Schritt voran. Langfristig wolle Meta durch eigene Chips die Kosten senken und die Kontrolle über die KI-Infrastruktur behalten.

Neue Effizienzmodelle stellen Metas Chip-Strategie auf die Probe

Während Konzerne wie Meta und Nvidia auf leistungsfähige Chips setzen, verfolgen neue Player wie das chinesische Start-up DeepSeek einen anderen Ansatz: Statt große Rechenleistung zu benötigen, optimieren sie ihre KI-Modelle für mehr Effizienz. Diese Strategie könnte die Branche aufmischen, da sie zeigt, dass Fortschritt nicht zwangsläufig von immer größerer Hardware-Leistung abhängt. Sollten solche ressourcenschonenden Modelle erfolgreich sein, könnte das die Strategie von Meta infrage stellen und die Notwendigkeit gigantischer Rechenzentren reduzieren.

Falls der neue Chip hält, was sich der Konzern verspricht, könnte Meta unabhängiger werden, seine KI-Modelle effizienter betreiben und langfristig Kosten sparen. Falls nicht, könnte es ein teures Experiment werden.


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