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Social Media Marketing
Nach Umsatzplus und User-Zuwachs: Meta möchte AI in allen Diensten pushen

Nach Umsatzplus und User-Zuwachs: Meta möchte AI in allen Diensten pushen

Niklas Lewanczik | 27.04.23

Meta verzeichnet ein klares Umsatzplus und gewinnt immer mehr User. Jetzt möchte der Tech-Konzern generative AI bei Instagram, WhatsApp und Co. umfassend einsetzen – um noch mehr Relevanz aufzubauen. Dank KI stieg bereits die auf Instagram verbrachte Zeit massiv an.

Vor knapp einem Jahr war das Metaverse einer der größten Trends der Digitalbranche. Und Meta, das den eigenen Konzernnamen an diese Zukunftsvision geknüpft hatte, galt und gilt als Vorreiter:in auf diesem Gebiet. Doch obwohl der Konzern an den Plänen zur Entwicklung der virtuellen Räume festhält, hat ein anderes Thema mit besonderer Dringlichkeit auch bei Meta Einzug gehalten: Künstliche Intelligenz. Spätestens seit dem Welterfolg von ChatGPT und den Entwicklungen von Microsoft, Google und Co. genießen der Aufbau und die Integration von (generativen) AI Tools bei fast allen großen Tech-Unternehmen Vorrang. Das gilt auch für Meta. CEO Mark Zuckerberg betonte im jüngsten Earnings Call:

I’ve emphasized for a number of these calls now that there are two major technological waves driving our roadmap – a huge AI wave today and a building metaverse wave for the future.

AI-Empfehlungen sollen bei Facebook und Instagram die Feeds optimieren – und haben die Reels-Rezeption bereits um ein Viertel angehoben. Auch das Ranking wird per AI verbessert. Außerdem sollen zahlreiche Generative-AI-Lösungen integriert werden, die die Meta-Produkte auf ein neues Level heben. Diese werden inzwischen von über 3,81 Milliarden Menschen weltweit aktiv im Monat genutzt. Trotz tausender Kündigungen und Tech-Krise konnte der Konzern die User-Zahlen und den Umsatz deutlich steigern.

Über 28 Milliarden-US-Dollar Umsatz, über drei Milliarden Menschen täglich aktiv

Die Zahlen für das erste Quartal bei Meta lesen sich für den Konzern besonders gut. Der Umsatz kletterte Year Over Year auf 28,7 Milliarden US-Dollar und wuchs somit um drei Prozent. Der Gewinn hingegen sackte um 24 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden US-Dollar ab. Von einer starken Krise kann bei Meta aber keine Rede sein. Die Zahl der monatlich aktiven User der Meta App Family liegt inzwischen bei 3,81 Milliarden; allein Facebook wird monatlich von 2,99 Milliarden Menschen genutzt. Und pro Tag sind 3,02 Milliarden Menschen auf Instagram, Facebook, WhatsApp, im Messenger und Co. aktiv. Damit verzeichnet der Konzern ein stetiges Wachstum. Dieses zahlt sich auch hinsichtlich der Werbeeinkünfte aus. Denn die Ad Impressions stiegen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent an, wobei jedoch die Kosten pro Ad um 17 Prozent sanken. Mark Zuckerberg sagte zu den Ergebnissen:

We had a good quarter and our community continues to grow. Our AI work is driving good results across our apps and business. We’re also becoming more efficient so we can build better products faster and put ourselves in a stronger position to deliver our long term vision.

Wie wichtig die Künstliche Intelligenz für Metas Werbegeschäft und Content-Formate ist, zeigt sich an verschiedenen Entwicklungen.

AI everywhere: Meta macht im Wettkampf mit ChatGPT und Co. Ernst

Für Zuckerberg und Co. hat die Arbeit an generativen KI-Modellen inzwischen Priorität. Das steht schon seit Monaten fest. Der Konzern möchte im Zuge dieser Entwicklung schon bald Tools anbieten, mit denen per KI Ads erstellt werden können. So wurde bereits das Segment Anything Model, kurz SAM, vorgestellt. Dieses kann Objekte in Bildern und Videos identifizieren, auch, wenn es den Items zuvor noch nicht begegnet ist. User können entweder auf Objekte im Bild klicken oder per Texteingabe nach Items suchen. Wird beispielsweise das Wort „Pinguin“ eingegeben, werden alle in dem Bild auffindbaren Pinguine mit einer Markierung gekennzeichnet.

Metas Segment Anything Model (SAM) im Einsatz
Metas Segment Anything Model (SAM) im Einsatz, © Meta

Für die Erstellung von Ads und organischen Inhalten steht künftig auch DINOv2 bereit, ein neues Trainingsmodell für Computer Vision aus dem Meta AI Team.

Neue Erfahrungen, Inhalte und Produkte möchte Meta für User und Advertiser bereitstellen. Bei Facebook gibt es für erste Nutzer:innen bereits KI-generierte ready-made Stories zur Auswahl.

Doch neben neuen Tools und konkreten Formaten bietet Meta auch die Optimierung von Feeds und Rankings auf AI-Basis. Im Earnings Call erklärte Mark Zuckerberg:

Our AI work comes in two main areas: first, the massive recommendations and ranking infrastructure that powers all of our main products — from feeds to Reels to our ads system to our integrity systems and that we’ve been working on for many, many years — and, second, the new generative foundation models that are enabling entirely new classes of products and experiences.

Instagram Reels profitieren schon stark von AI

Die Zahl der KI-basierten Empfehlungen in den Meta Feeds könnte sich bald verdoppeln. Schon jetzt werden über 20 Prozent der Feed-Inhalte auf Facebook und Instagram per AI vorgeschlagen. Bei Instagram gilt das sogar für knapp 40 Prozent aller Inhalte. Dank KI-Empfehlungen konnte Instagram die mit Reels verbrachte Zeit um 24 Prozent steigern; das freut nicht nur Meta und die Creator, sondern auch Advertiser. Immerhin werden Reels von Facebook und Instagram inzwischen täglich über zwei Milliarden mal neu geteilt. Zuckerberg ergänzte entsprechend:

Our AI work is also improving monetization. Reels monetization efficiency is up over 30% on Instagram and over 40% on Facebook quarter-over-quarter. Daily revenue from Advantage+ Shopping Campaigns is up 7x in the last six months.

Der AI Shift von Meta bezieht sich auf sämtliche Dienste. Wie auch Forbes berichtet, möchte der Konzern angesichts der Erfolge wie bei Reels AI in verschiedensten Bereichen integrieren. Vor allem generative KI steht im Fokus.

Die Entwicklungen sollen laut Mark Zuckerberg zum einen auch auf den für Meta so wichtigen Messaging-Bereich rund um den Messenger und WhatsApp einzahlen. Zum anderen können sie laut dem CEO aber auch die Metaverse-Weiterentwicklung vorantreiben:

[F]or our products, we’re always focused on connection and expression, and I expect that our AI work will reflect that. I think there’s an opportunity to introduce AI agents to billions of people in ways that will be useful and meaningful. We’re exploring chat experiences in WhatsApp and Messenger, visual creation tools for posts in Facebook and Instagram and ads, and over time video and multi-modal experiences as well. I expect that these tools will be valuable for everyone from regular people to creators to businesses. For example, I expect that a lot of interest in AI agents for business messaging and customer support will come once we nail that experience. Over time, this will extend to our work on the metaverse too, where people will much more easily be able to create avatars, objects, worlds, and code to tie all them together.

Die Zukunft von Meta steht also im Zeichen der Künstlichen Intelligenz und der Konkurrenz zu OpenAI, Microsoft, Google und Co. Das Transkript von Zuckerbergs Aussagen kannst du auch in seinem Facebook Post noch einmal nachlesen.

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