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Social Media Marketing
Metas Pläne für Threads – auf Basis von User-Anregungen
Threads, © Google Play Store via Canva

Metas Pläne für Threads – auf Basis von User-Anregungen

Larissa Ceccio | 12.07.23

Schon 107 Millionen User, unter anderem auch erste Promis: Threads verzeichnet weiterhin ein starkes Nutzer:innenwachstum. Doch einige Features, die Social Media User von Instagram oder Twitter kennen, fehlen noch auf der Plattform. Vor diesem Hintergrund präsentierte Meta jüngst die Entwicklungsschwerpunkte von Threads und gab Einblick in die Funktionen, die bald kommen sollen.

Metas Twitter Killer Threads hat mittlerweile 107 Millionen Mitglieder (Stand vom 12. Juli 2023) gesammelt. Die neue Social-Plattform hat laut Statista binnen einer Stunde die Millionen-User-Marke geknackt und damit ChatGPTs Rekord pulverisiert.

Auch erste prominente Persönlichkeiten, etwa Britney Spears oder Kris Jenner, sind auf der neuen Meta App bereits vertreten. Eine Nutzungsstatistik liegt jedoch noch nicht vor, da Meta zurzeit vor allem daran arbeitet, sicherzustellen, dass der neue Social-Media-Hit keine Eintagsfliege wird. Im Zuge des Roll-outs von Threads wurden jedoch erste Mängel der Plattform entdeckt und diskutiert. Die von BBC veröffentlichte und von dem Social-Media-Experten Matt Navarra auf Twitter gepostete Auflistung, die zeigt, welche Unterschiede zwischen Twitter und Threads bestehen, gibt Aufschluss über die derzeitigen Funktionen auf Threads.

In diesem Kontext hat der Instagram CEO Adam Mosseri kürzlich frühe Entwicklungsprioritäten für die App skizziert, die Hoffnung auf baldige Verbesserungen machen. Laut Mosseri sind die wichtigsten Schwerpunkte derzeit:

Following Feed

Eine der größten Lücken im ursprünglichen Threads Design ist ein Feed, der nur mit Beiträgen der Profile gefüllt ist, denen User in der App folgen. Derzeit können User quasi nur eine Liste von Updates von Profilen durchsuchen, von denen der zugrundelegende Threads-Algorithmus glaubt, dass sie ihnen gefallen könnten. Der Algorithmus wird auf der Grundlage des Instagram Feeds des Users erstellt, doch die Nutzer:innen fordern einen spezifischeren Feed, ähnlich dem For You Feed im Vergleich zum „Folge mir“-Feed auf Twitter. Mosseri erklärt, dass ein solcher bald verfügbar sein wird. Er sagte in diesen Kontext auch, dass das Threads Team das Gefühl hatte, die App schnell liefern zu müssen, da sich das Fenster für eine Twitter-Konkurrenz-App schloss. Ein Following Feed dürfte eine wichtige Entwicklung für die neue App sein und sie als Twitter-Konkurrenz stärken.

Edit Button

Der viel diskutierte und von einigen Usern herbeigesehnte Edit Button kommt zu Threads; Twitter hingegen bietet diesen lediglich Twitter Blue Usern. Facebook und Instagram bieten Post Editing bereits seit einiger Zeit an und Threads dürfte sich in dieser Hinsicht eher an Metas Ansatz als an Twitters orientieren, um mehr User zu überzeugen. Die Sorge von Twitter besteht darin, dass durch das Hinzufügen einer Bearbeitungsschaltfläche der Kontext von Tweets erheblich verändert werden kann, was für Retweets, Einbettungen und dergleichen problematisch sein könnte.

Länge von Threads

Threads sind mit 500 Zeichen länger als Tweets, zumindest für Nicht-Twitter Blue-User. Twitter war 2006 an den Start gegangen, wobei die ursprüngliche Text-Grenze bei 140 Zeichen lag und später auf 280 Zeichen verdoppelt wurde. Bereits seit Februar können Nutzer:innen des Bezahlmodells Twitter Blue deutlich längere Tweets von bis zu 4.000 Zeichen verfassen. Seit kurzem sind sogar Postings mit bis zu 10.000 Zeichen möglich.

Beitragssuche

Mit der Suchoption „Threads“ können User derzeit nur nach Usern suchen – während es in der aktuellen Web App überhaupt keine Such-Tools gibt. Dieser Umstand wird in Kürze aktualisiert: User sollen mehr Suchmöglichkeiten erhalten, die ihnen dabei helfen können, interessante Inhalte zu entdecken. Mosseri hat in diesem Kontext nicht erwähnt, ob es ein Trending-Modul geben wird, was tatsächlich dem allgemeinen Ethos der App zuwiderlaufen könnte, da in dieser politische Inhalte und Diskussionen über Nachrichten vermieden werden soll (oder zumindest die Präsenz solcher Inhalte im Stream verringert werden soll). Letzteres geht unter anderem aus einem Bericht auf The Verge hervor.

Desktop-App

Mosseri hat keine konkreten Hinweise darauf gegeben, wann eine voll funktionsfähige Desktop-Version der App verfügbar sein wird, aber es handelt sich um ein weiteres Element auf der To-Do-Liste – und um ein großes Anliegen von Social Media Managern. Denn diese erledigen einen Großteil der Verwaltungszeit in der Regel über einen Desktop-PC und je früher Threads zum Desktop und Post Scheduling zur API hinzugefügt werden kann, desto besser in dieser Hinsicht. Wenn Threads jedoch via Desktop verfügbar ist, werden wahrscheinlich viel mehr Brands häufiger auf der neuen Plattform posten, was zwar wahrscheinlich ein langfristiges Ziel für Meta ist, jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch ineffektiv wäre, da Threads noch nicht über einen Following Feed verfügt. Allerdings führt der Tech-Konzern bereits Gespräche mit Agenturen über mögliche Advertiser-Strategien.

EU-Zugang?

Threads ist aufgrund von Datenschutzrisiken im Zusammenhang mit dem neuen EU-Gesetz über digitale Märkte (DMA) noch nicht für europäische User verfügbar. Meta hat in diesem Kontext einige Einblicke gegeben, wobei Rob Sherman, stellvertretender Chief Privacy Officer von Meta, folgendes erklärt:

We would have liked to offer Threads in the EU at the same time as other markets, and the app does meet GDPR requirements today. But building this offering against the backdrop of other regulatory requirements that have not yet been clarified would potentially take a lot longer, and in the face of this uncertainty, we prioritized offering this new product to as many people as possible.

Mit anderen Worten: Meta arbeitet immer noch daran, sicherzustellen, dass die App vor dem Start alle aktuellen EU-Vorschriften erfüllt, was etwas länger dauern wird. Es gibt somit noch keinen konkreten Zeitplan, wann die App in Europa verfügbar sein wird.


Meta steht vor einem neuen Bewertungsprozess für den Zugriff von EU-Usern auf Threads – bis zum Roll-out könnte es jedoch noch eine Weile dauern. Das liegt jedoch nicht an der DSGVO, sondern an den Vorgaben des DMA.

Der EU-Launch von Threads bleibt in der Schwebe
– das sind die Gründe

Threads
Threads, © Google Play Store via Canva


Löschen des Threads-Kontos

Mosseri hat auch erklärt, dass User bald ihr Threads-Konto deaktivieren können, ohne Ihr Instagram-Profil zu löschen. Das Problem besteht derzeit darin, dass Threads-Profile immer mit einem Instagram-Konto verknüpft sind. Wenn du also deine Threads-Präsenz vollständig löschen möchtest, musst du derzeit noch auch deinen Instagram Account löschen. Allerdings kannst du alternativ deinen Threads Account jederzeit deaktivieren, ohne dein Instagram-Profil zu löschen.

Weitere Features

Das Threads Team arbeitet außerdem an Hashtags, Sprachnotizen sowie Foto- und Video-Tags, während Meta auch Branded Content Tags, regierungsbezogene Kontobezeichnungen und Faktencheck-Markierungen hinzufügen möchte.


Threads auch in Deutschland nutzen:
So geht’s

Threads von Meta
Threads von Meta, © iOS App Store, Mark Specter von Sour7bh via Canva

Kommentare aus der Community

georg am 12.07.2023 um 11:32 Uhr

Hmm, ActivityPub scheint dagegen keine Rolle mehr zu spielen. War wohl nur ein Fallback. Schade.

Antworten
Larissa Ceccio am 12.07.2023 um 12:53 Uhr

Hallo Georg, das Thema ist dennoch nicht vom Tisch, Mosseri hat aufgezeigt, welche Features, die User vermissen, aktuell fokussiert werden. Meta hingegen erklärte kürzlich, dass Threads mit ActivityPub kompatibel gemachet werden soll, dem offenen Protokoll für soziale Netzwerke, das vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelt wurde, dem Gremium, das für die offenen Standards verantwortlich ist, die das moderne Web antreiben. Dies würde Threads mit anderen Apps interoperabel machen, die ebenfalls das ActivityPub-Protokoll unterstützen, wie etwa Mastodon und WordPress – und so neue Arten von Verbindungen ermöglichen, die heute in den meisten sozialen Apps einfach nicht möglich sind. Andere Plattformen, darunter Tumblr, haben ebenfalls Pläne mitgeteilt, das ActivityPub-Protokoll in Zukunft zu unterstützen. Liebe Grüße, dein OnlineMarketing.de-Team

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