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Social Media Marketing
Instagram: Warum der Shop Tab bald verschwinden könnte

Instagram: Warum der Shop Tab bald verschwinden könnte

Niklas Lewanczik | 07.09.22

Laut The Information möchte Instagram das In-Stream Shopping auf der Plattform drastisch einschränken. Der Shop Tab soll verschwinden, eine vereinfachte Shopping-Seite soll unter dem Namen „Tab Lite“ getestet werden.

Social Commerce gehört zu den größten Trends der Online-Marketing-Branche – und doch canceln die größten Plattformen nach und nach diverse E-Commerce-Pläne. Im Juli wurde bekannt, dass die Initiative „TikTok Shop“ aufgrund mangelnden Interesses der User gecancelt wird. Facebook wiederum wird ab dem 1. Oktober 2022 das eigene Live Shopping Feature einstellen. Grund dafür ist laut Facebook auch der verstärkte Shift hin zu mehr Rezeption von Kurzvideos. Dieser dürfte auch dazu beigetragen haben, dass Instagram die eigenen E-Commerce-Funktionen deutlich einschränken möchte. Der gut informierte Tech Publisher The Information berichtet, dass das E-Commerce-Geschäft reduziert werden soll – zugunsten der Entwicklungen im Short-Form-Videobereich.

Instagram Shop Tab soll verschwinden

Dem Bericht von Sylvia Varnham O’Regan ist zu entnehmen, dass Instagrams dedizierter Shopping-Bereich in seiner aktuellen Form verschwinden soll. Momentan finden Nutzer:innen in der Naviationsleiste in der App einen durch ein Einkaufstaschensymbol markierten Shop Tab, der auf den Bereich verweist.

Instagrams Shopping Tab, © Instagram

Einem internen Memo für die Instagram-Mitarbeiter:innen zufolge, das The Information vorliegt, soll der Shopping-Bereich künftig nur noch reduziert angeboten werden. Demnach möchte die Plattform in den kommenden Monaten eine vereinfachte und wenig personalisierte Shopping Experience testen, die unter dem Arbeitstitel „Tab Lite“ firmiert.

Der Test mit der neuen Shopping-Version soll schon im September für erste User ausgerollt werden, während eine Entfernung des aktuellen Shopping Tabs laut Memo für März 2023 geplant ist. In einem Statement gegenüber The Information erklärt eine Instagram-Sprecherin:

[W]e are testing a few changes to the main navigation bar at the bottom of the app with a small number of people. We remain committed to the goal of making Instagram the best place for people to discover and buy products from brands and creators they love.

Umstellung der Prioritäten im Shopping-Bereich

Instagram soll laut Memo aber weiterhin ein Ort bleiben, an dem Nutzer:innen interessante Produkte finden und Brands ihre Artikel verkaufen können. Der Shop Tab sei nur einer von vielen Bereichen, in denen auf Instagram Commerce betrieben werden könne. Meta wolle zudem neue Lösungen schaffen, um Brands und potentielle Kund:innen weiterhin zusammenzubringen.

Dafür werden künftig jedoch nicht allein die Social-Commerce-Lösungen herangezogen, die bisher integriert wurden. Denn diese haben dem Konzern, der im Sommer 2022 erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen musste, bislang nicht die erwünschten Umsätze beschert. Unter den Herausforderungen, denen sich Meta und Instagram stellen müssen, ist nicht zuletzt der enorme Erfolg TikToks zu nennen. Die App hat zwar mit den eigenen Commerce Features bisher ebenfalls keinen umfassenden Erfolg gehabt, soll durch Mutter ByteDance aber näher an das chinesische Pendant Douyin herangeführt werden, welches die größten Umsätze bereits durch einen dedizierten E-Commerce-Bereich – samt eigener App – macht.

TikToks anhaltender Erfolg hat auch das Geschäft mit Metas eigenem Kurzvideoformat Reels beflügelt. Auf dieses wird sich der Konzern fortan zusehends konzentrieren, indem mehr Ads in den Clips auf Instagram und Facebook geschaltet, aber auch, indem unmittelbare Shopping-Lösungen für die Kurzvideos entwickelt werden. Das neue Topic Tag Feature für Reels könnte künftig auch für Brands ausgeweitet werden und als Shopping-Ansatz dienen.

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