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SEA - Suchmaschinenwerbung
Google liefert neues Werbeformat Ad Intent: Links und Anker im Text führen zu Suchergebnisse

Google liefert neues Werbeformat Ad Intent: Links und Anker im Text führen zu Suchergebnisse

Niklas Lewanczik | 17.04.24

Für AdSense hat Google ein neues absichtsorientiertes Format für automatische Anzeigen integriert. Ad Intent könnte Publishern mehr Einnahmen und Google mehr Search Engagement verschaffen.

Das neue Werbeformat Ad Intent stellt eine optionale Auswahl für Publisher dar, um mehr Geld zu verdienen. Gleichzeitig greift Google auf neu Werbeinventare zurück und verschafft der eigenen Suchmaschine Support. Doch gerade dieser Aspekt erhitzt auch die Gemüter mancher SEOs.

Ad Intent: Das absichtsorientierte Format mit Links und Ankern in der Übersicht

Das neue Werbeformat stellt Google auf der Hilfeseite für Google AdSense vor. Das Format Ad Intent ermöglicht die Integration von Links und Ankern, die passend zu Nutzer:inneninteressen in Texten auf Websites von Publishern auftauchen. Bei einer Interaktion mit einem Link oder Anker durch einen User öffnet Google ein Dialogfeld. Darüber können die User dann direkt zu passenden organischen Suchergebnissen Googles inklusive Anzeigen gelangen, die zum Textinhalt beziehungsweise zum Textelement hinter dem Link oder Anker passen. Relevant für Werbetreibende und Publisher ist dabei auch, dass Google für dieses absichtsorientierte Format für automatische Anzeigen nicht auf Third Party Cookies zurückgreifen muss. Das Unternehmen erklärt:

Mit auf der Nutzerabsicht basierenden Links und Ankern werden besonders relevante Anzeigen ausgeliefert, für die keine Drittanbieter-Cookies erforderlich sind. 

Die Einnahmen erhalten Publisher, sobald mit den Links oder Ankern interagiert wird.

Wer dieses Format nutzen möchte, findet im AdSense-Bereich der Einstellungen unter dem Reiter „Absichtsorientierte Formate“ die neue Auswahl.

Die Einstellungen bieten Zugang zum Format, © Google, Einstellungen mit Ad Intent-Zugang und Pop-up zu benutzer:innendefinierten Formaten
Die Einstellungen bieten Zugang zum Format, © Google

Dabei betont Ginny Marvin, ihres Zeichens Google AdsLiaison Lead, auf X, dass es sich bei Ad Intent um ein optionales Format mit Opt-in handelt. Denn auf der Plattform beschwerten sich manche User darüber, dass Google mit der Lösung Besucher:innen von Websites zur eigenen Suche locken würde. Allerdings bleiben die User auf der Publisher-Seite, wenn das Dialogfenster mit Google Content wieder geschlossen wird.

Vorteile von Ad Intent für verschiedene Parteien

Vom neuen Format können verschiedene Player im Digitalraum profitieren. User könnten ausgehend von Publisher-Texten mit einem Klick oder Tippen noch mehr Zusatzinformationen zu bestimmten Themenaspekten erhalten, ohne eigene Rechercheanstrengungen. Die Publisher wiederum können, wie Google klar betont, mit der neuen Option ihre Einnahmen langfristig steigern. Und die Werbeindustrie kann auf eine Lösung setzen, die zugleich privatsphärezentriert ist, da sie keine Third Party Cookies nutzt, und Nutzer:inneninteressen in den Mittelpunkt stellt.

Am meisten wird aber Google von Ad Intent profitieren. Das Unternehmen kann sich mehr Werbeeinkünfte erhoffen, sofern Publisher den vergleichsweise simplen Opt-in für das neue Werbeformat vornehmen. Die Publisher können auch Anker am unteren Ende einer Seite integrieren und Links für bestehende Texte erhalten. Google warnt jedoch vor Keyword Stuffing und vermehrten Produkterwähnungen auf einer Seite. In diesem Kontext wird sogar auf die bestehenden und neuen Spam-Richtlinien verwiesen. Der Umsatz von Google-Mutter Alphabet ist enorm, zuletzt soll Google aber auch erwogen haben, mit einer Abonnementoption für KI-Features in der Suche zusätzliche Einnahmen zu generieren.  Im vierten Quartal 2023 gingen 65,5 Milliarden US-Dollar von insgesamt über 83 Milliarden US-Dollar Umsatz auf Advertising zurück. Die weiteren relevanten Bereiche waren andere Dienste wie Abonnementoptionen (10,8 Milliarden US-Dollar) und die Cloud-Sparte (9,2 Milliarden US-Dollar). 

Relevant könnte für Google im Rahmen dieses neuen Werbeformats aber auch sein, User auf einem weiteren Weg in die Suche – mit ihren Ads als Einnahmequelle – zu führen. Denn das Suchverhalten verändert sich zusehends, viele Nutzer:innen starten Suchen auch auf TikTok, Instagram, YouTube, Pinterest, Amazon und Co. oder nutzen AI Answering Machines wie Perplexity und KI-Tools wie ChatGPT für Recherchezwecke. Angesichts dieser Entwicklung, durch die klassische Suchmaschinen laut Gartner bis 2026 viel Suchvolumen einbüßen könnten, ist jede Option zur Stärkung der Search Visits hilfreich.

Weiter Informationen zu Ad Intent und deren Einsatzoptionen liefert Google in einem dedizierten Hilfedokument.


Die neue Suche

– die Verschiebung von Google zu Social Media

TikToks Discover-Bereich, © TikTok (Screenshot der Desktop-Version), Screenshot von der TikTok-Suchfunktion
TikToks Discover-Bereich, © TikTok (Screenshot der Desktop-Version)

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