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Human Resources
Lügen im Lebenslauf: Knapp 60 Prozent flunkern bei der Bewerbung
© kanchanachitkhamma, Veränderungen vorgenommen via Canva

Lügen im Lebenslauf: Knapp 60 Prozent flunkern bei der Bewerbung

Marié Detlefsen | 05.05.23

Wahrscheinlich hat sich jede:r schon mal der einen oder anderen Notlüge bedient. Doch wie viele Menschen lügen im Lebenslauf – und worüber –, wenn sie sich um eine Stelle bewerben? Und wie schaffst du es, dich bestmöglich im Bewerbungsverfahren zu präsentieren?

Nicht jeder Lebenslauf ist einwandfrei und bei der großen Anzahl an Bewerber:innen möchten alle mit ihren Fähigkeiten besonders hervorstechen, um sich bessere Chancen auf ein Vorstellungsgespräch zu ergattern. Eine Studie von CVapp.de belegt nun, dass fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland in ihrem Lebenslauf lügen. Was dabei die häufigste Lüge war, verraten wir dir im Folgenden.

Größter Schwindel über eigene Fähigkeiten

Arbeitgeber:innen haben oft nicht die Ressourcen oder Zeit, die Angaben in Lebensläufen gründlich zu prüfen. Dies verleitet Bewerber:innen leicht dazu, ein paar frei erfundene Verschönerungen zu ergänzen, um sich im Auswahlverfahren besser zu präsentieren. Ein Grund für Lügen im Lebenslauf besteht aber auch darin, dass Bewerber:innen ihre Chancen häufig als zu gering einschätzen und durch den Schwindel beispielsweise Lücken im Lebenslauf oder fehlende Hard Skills verschleiern wollen.

Die Auswertung von CVApp.de zeigt, dass 58,5 Prozent der Deutschen zugegeben haben, in ihrem Lebenslauf gelogen zu haben. Die größte Lüge bezieht sich dabei auf die eigenen Fähigkeiten. Etwa 78 Prozent der Befragten gaben an, beim Ausmaß ihrer Fachkenntnisse und Kompetenzen zu übertreiben. Darüber hinaus gaben fast 74 Prozent an, bezüglich ihres aktuellen Gehalts nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Die Ursache dafür liegt meistens darin, dass potenzielle Arbeitgeber:innen versuchen ihre Angebote an das derzeitige Gehalt anzupassen, um nicht aus eigener Sicht zu hohe Löhne zahlen zu müssen. Die Bewerber:innen versuchen allerdings genau dies zu vermeiden und durch die Lüge eine bessere Position sowie ein höheres Gehalt zu erlangen.

Die dritthäufigste Lüge findet sich in den Stellenbezeichnungen wieder. Etwa 58 Prozent der Befragten gaben zu, ihren Arbeitstitel geändert zu haben, um ihre Verantwortlichkeiten im derzeitigen Job besser darzustellen.

Die Gefahren beim Lügen im Lebenslauf

Die Studie zeigt aber auch, worüber Bewerber:innen am wenigstens lügen: über ihr Alter (13,2 Prozent) und generell über andere Faktoren (4,7 Prozent), die die Befragten ausmachen. Dies zeigt auch, dass Lügen am meisten dazu benutzt werden, um die eigene Karriere und den Arbeitsweg besser dastehen zu lassen, und nicht, um persönliche Daten über sich selbst zu fälschen.

Überraschend ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass 51,8 Prozent der Befragten angaben bezüglich ihres höchsten Bildungsabschlusses gelogen zu haben. Viele Unternehmen verlangen im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in der Regel Universitäts- oder Schulzeugnisse, um die Richtigkeit der Angaben zu Ausbildung und Fähigkeiten der Bewerber:innen zu überprüfen. Hierbei sollte auch höchste Vorsicht geboten sein, denn das Fälschen von Dokumenten, Zeugnissen und Noten kann als Hochstapelei beziehungsweise Urkundenfälschung ausgelegt werden. In einigen Fällen droht eine hohe Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Generell solltest du dir genau überlegen, ob eine Lüge im Lebenslauf das hohe Risiko wert ist. Spätestens im Bewerbungsgespräch haken Arbeitgeber:innen gezielter nach und können die Notlüge im Zweifelsfall schnell erkennen. Somit kann insbesondere eine Lüge schnell dazu führen, dass du einen Job nicht bekommst.

Bewerbungssicherheit auch ohne Notlüge

Was gehört heutzutage eigentlich alles in einen Lebenslauf? Und wie kannst du dich von der Konkurrenz abgrenzen und auf dich aufmerksam machen? Wir zeigen dir in unserem Bewerbungs-Guide, worauf es bei deinem Lebenslauf ankommt, wie du ein überzeugendes Anschreiben verfasst und wie du dich souverän im Job-Interview schlägst.


Bewerbungs-Guide Teil 1:

So sieht ein zeitgemäßer, überzeugender und individueller Lebenslauf aus

© Glenn Carstens-Peters - Unsplash, Hände tippen auf Laptop-Tastatur
© Glenn Carstens-Peters – Unsplash


Auch wenn sich Lücken in deinem Lebenslauf befinden, ist dies noch lange kein Grund, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Sei es durch das Warten auf einen Studienplatz nach dem Schulabschluss, durch ein Sabbatical oder auch durch Elternzeit, Arbeitslosigkeit oder selbständige Tätigkeiten. Lebenslauflücken sind im Allgemeinen kein Problem und vollkommen normal. Den meisten Arbeitgeber:innen ist dies heutzutage auch durchaus bewusst – immerhin haben sich viele Karrierewege im Laufe der Jahre verändert.

Wichtig ist in diesem Fall nur, dass du die Unterbrechungen richtig erklärst und nicht versuchst, dir auch hierfür eine Lüge zurechtzulegen. Dadurch erweckst du schließlich nur Misstrauen. Deshalb solltest du dich für ein Vorstellungsgespräch richtig vorbereiten. Dabei kannst du den Fokus der Lücken vor allem auf die positiven Aspekte lenken und deutlich machen, dass du nun (wieder) mit vollem Elan in den Job starten willst und kannst. Wenn die Pause dich beruflich weitergebracht hat, solltest du auch dies erwähnen und Mut zur Lücke zeigen.


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Digital Bash – HR

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